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1 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg / 230809

Am 24. 7. 1623 notierte Christian II. wohl aufgrund des erwähnten Briefs F. Ludwigs vom 4./14. 7. 1623 in seinem Tagebuch: Mein g. hl. h. vatter, ligt gar starck, am podagra darnieder. [...] Meines hn. vattern perdon ist noch nicht im Kayß. geheimen Raht erlediget, doch hoft man in kurtzen. (Christian: Tageb. III; vgl. KT 151). Am 25. 7. 1623 plante Christian sofort zu seinem Vater F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) zurückzureisen, wurde aber durch Krankheit an der Ausführung seines Entschlusses gehindert. Vgl. 230913 u. 231006. Nach Italien hatte Christian I. seinen Sohn im Mai 1623 überhaupt nur widerwillig reisen lassen. Christian II. wies daher den bernburgischen Oberhauptmann Heinrich v. Börstel (FG 78), der ihn in Kulmbach auf den diplomatischen Einsatz beim Kaiser warten lassen wollte, am 22. 5. 1623 auf einen Rat des kaiserlichen Reichshofratspräsidenten F. Johann Georg v. Hohenzollern-Hechingen (s. 231006) hin: Das meiste aber so mich in meinem vorhaben bestätigett, ist, daß mich der Furst von hohenzollern kurtz vor meinem auffbruch, in meines vatern außöhnungs sache, ausdrucklich, auff den tagk zu Franckfurtt remittiret, alda möchten wirs ferner suchen, Und soll sich derselbe convent erst im halben Augusto oder zuende deßelbigen Monats beginnen, Wie lang wirdt denn nochmaln der schlus währen, Also das Jch nicht absehen kan was Jch indeßen vor sonderlichen nutzen darbei schaffen kan, vndt solte auch gleich der tagk seinen fortgangk erreichen wirdt doch mehr durch Gesandten, als durch Persönliche gegenwardt tractiret werden, Weis also nichtt ob Jch mit reputation mich dahin begeben werde können, Jch bin in nahmen Gottes entschloßen, mich auf den wegk zu machen, [...]. (LHA Sa.-Anh./ OB: Kö. A 9a Nr. 30, Bl. 44v). Am 19. 5. 1623 hatte Christian II. schon an seinen Oheim Ludwig geschrieben: Auf allen fall, kan ich gar leichtlich nach Wien kommen, in 5 tagen von Venedig, vndt verhoffe es werde sich noch alles ob Gott will, zum besten schicken. LHA Sa.-Anh./ OB: Kö. A 9a Nr. 30, Bl. 47r. Am 10. 10. 1623 erfuhr Christian II: Meines herren vattern perdon ist zwar resolviret vndt der salvus conductus bewilliget, aber mit dem bedinge daß sich M. h. vatter in der person am kayß. hoffe stellen soll. (Christian: Tageb. III; 10./20. 10. 1623). Vgl. 231101. Christian I. war zusammen mit Mgf. Johann Georg v. Brandenburg-Jägerndorf und Gf. Georg Friedrich v. Hohenlohe (s. Anm. 3) am 22. 1. 1621 n. St. geächtet worden. Londorp II, 311-314. Er floh nach Stade, hielt sich einige Zeit bei Kg. Gustav Adolf v. Schweden auf und versteckte sich schließlich bis 1624 unter dem Schutz des dänischen Königs in Flensburg. Beckmann V, 330-332. Die Absicht, Christian I. zu verzeihen, hatte Ks. Ferdinand II. im März 1623 auf dem Kollegialtage von Regensburg verkündet und dafür die Zustimmung der Kurfürsten gefunden. Klopp: Dreißigjähr. Krieg II, 355f. Die Acht wurde erst am 7. 6. 1624 aufgehoben. Vgl. 240717.

2 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 231101

Pz. Christian (FG 51) beantwortet F. Ludwigs Schreiben vom 4. 10. 1623 und bedankt sich für die Übersendung der deutschen Übersetzungen von zwei französischen Werken (Pierre Du Moulin d. Ä.: Héraclite, de la vanité et misère de la vie humaine; Marie Le Gendre Dame de Rivery: Cabinet des saines affections). Seine Meinung über den ihm von Johann Löw geschickten kaiserlichen Geleitsbrief für F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) und besonders über seine geplante Reise an den Kaiserhof habe er Heinrich v. Börstel (FG 78) geschrieben, der sie Ludwig mitteilen werde. — Christians Erkrankung hat sich, wie von Ludwig vorausgesagt, als langwierig herausgestellt. Die Krankheit habe sich nämlich zum Quartanfieber entwickelt, das nach dem Urteil der Ärzte nicht vor dem Frühjahr vergehen werde. — Zufällig traf Christian auf einer Reise Adolph v. Börstel nicht erst, wie geplant, in Mailand, sondern schon bei Verona. Börstel habe nichts für ihn erreicht. — Christian bedauert sehr den Tod seines lobwürdigen Onkels Gf. Adolph v. Bentheim-Tecklenburg und bittet Ludwig, der verwitweten Gfn. Margaretha sein Beileid auszusprechen. — Christian tritt nun seine verschobene Reise nach Rom an. Auf dem Wege will er Giovanmaria Bissini treffen und mitnehmen, auch ihm einen gewissen Brief geben.


3 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 231101

Monseigneur & treshonorè Oncle. Je viens de recevoir celle de V. A. du 4/14 Octobre,Den Inhalt dieses verschollenen Briefs gibt Christian: Tageb. III (30. 10./9. 11. 1623) an: Schreiben von F. Ludwigen, daß herzog Augustj von Lünenburg, vndt meiner base freulein Dorothea hochzeit zu Zerbst auf den 27. Oct. st. v. fortgehen werde. Jtem daß mein vetter Graff Adolff von Bentheimb todes verfahren. Er ist ein tapferer verständiger herr gewesen, vndt ist wol zu beklagen, dann wenig Graffen im Reich, ihme gleich gewesen. Jtem das Mansfeldt auß Ostfrieslandt, gewichen, vndt solches den Staden, eingereumbt. Tilly liege in der Grafschafft BentheimbSteinfurt vndt Lippe vndt da herumb. Man vermeinet er werde sich Marpurgs impadroniren vor L. Ludwigen. Jch habe F. Ludwigen wieder geschrieben. Vgl. KT XI2. Christians (FG 51) vorliegende Antwort auf Ludwigs Schreiben ist also vordatiert. Zur Vermählung Hz. Augusts d. J. v. Braunschweig (FG 227) mit Pzn. Dorothea v. Anhalt-Zerbst (Tochter F. Rudolphs, FG 12) vgl. 230819. Gf. Adolph v. Bentheim, s. unten. L. Ludwig ist Lgf. Ludwig V. v. Hessen-Darmstadt (1577-1626). la remerciant de l'envoy du Heraclite,Pierre Du Moulin d. Ä: Héraclite, de la vanité et misère de la vie humaine, dt. Vgl. Kat. Dessau BB 3335: Heraclite ou de la vanité de la vie humaine. MDCIX. 12° (Verlust). F. Ludwig scheint Pz. Christian die in Köthen gedruckte Übersetzung Pzn. Eleonora Marias v. Anhalt-Bernburg (AL 1617, TG 17) geschickt zu haben: „Heraclitus Oder Betrachtung der Eitelkeit und Elend des Menschlichen Lebens. Aus dem Frantzösischen/ in unsere Teutsche Sprach versetzet. Gedruckt im Jahr 1623." Folgt im Druck mit dem zitierten Zwischentitel und fortlaufender Bogenzählung ([M]r-[Qx]v) hinter Hans Ernsts v. Börstel (FG 41) Übersetzung Schatzkämmerlein Heilsamer Zuneigungen, s. 230809. Vgl. Christian: Tageb. III; 2./12. 11. 1623 (vgl. KT 174): Abrahamj Sculteti Predigt gelesen. Jtem in einem buch so meine Schwester frewlein Eleonora verdeutschet, Meditation de vanité de la vie humaine, welches neulich zu Cöthen gedruckt worden. Vgl. auch Kat. Dessau BB 3336: (Eleonore Marie, Prinzessin von Anhalt, Uebersetzerin), Heraclitus oder Eitelkeit u. Elendt dess menschlichen Lebens etc. 4 Abschnitte. Aus dem Franz. (Geschrieben.) Anno MVCVVIII denn I Januarij. 1 Bd. 4°. Prgtbd. Verlust. Eine andere gemeinsame Auflage der Übersetzungen Börstels und der Prinzessin erschien in Köthen1641. Vgl. StB Dessau BB 25361 E. & du cabinet des saines affections.[Marie Le Gendre Dame de Rivery]: Le Cabinet des saines affections; vgl. 230809, 230913 u. 231008. F. Ludwig dürfte, wie angekündigt (s. 230809), Pz. Christian II.Hans Ernsts v. Börstel deutsche Übersetzung mit der angehängten Du Moulin-Übersetzung (s. Anm. 2) gesandt haben, nicht notwendig auch den Köthener Neudruck der französ. Fassung (s. 230809). LöbenDr. Johann Löw fungierte als Agent am Reichshofrat. Vgl. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs. Hg. v. L. Bittner. Inventare Österreich, staatl. Archive V. 4-8. Wien 1936-1940, hier I, 47 u. 298; III, 174 u. 233.Löw informierte Christian II. während des Italienaufenthalts offenbar laufend über den angestrebten Pardon für F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) und über andere politische Angelegenheiten. Vgl. 230809 u. 230913. Am 27. 10./6. 11. 1623 notierte Christian II. in seinem Tagebuch (Bd. 3), daß nach Löws Bericht der Kaiser für Christians Vater einen Geleitsbrief ausgestellt habe und für seine Lösung aus der Acht das Erscheinen Christians I. in Wien fordere. Christian II. hielt sich noch immer für eine diplomatische Mission am Kaiserhof verfügbar. m'a mandè la copie du saufconduict pour Monseigneur, dont i'en ay escrit mes opinions a Henry Börstel,Heinrich v. Börstel (FG 78), s. 231006 u. 231203. lequel les communiquera a V. A. particulierement pource quj concerne mon voyage a la court Jmperiale. V. A. me dit bien dernierement que i'aurois affaire longtemps avec ma fievre,Zu Christians Quartanfieber, das mit seinen wechselnden Anfällen wie Malaria verlief, vgl. 230802, zu F. Ludwigs Urteil 230913. An seine Mutter, Fn. Anna (AL 1617, TG 16), hatte Christian noch am 2./12. 10. 1623 geschrieben: Ç'a estè asseurè nj de la continue, ni de la (tertiane) tierce ni de la fievre quarte. J'espere de me reigler en sorte qu'elle ne reviendra plus, & certes cela me couste assèz. Monsr. mon Oncle le Prince Louys dit, qu'il l'a eu tout de mesmes, & qu'a peine l'on en peut estre quitte, si tost, m'escrivant qu'elle est plus dangereuse en Italie qu'en Allemaigne. LHA Sa.-Anh./ OB: Bernb. A 9a Nr. 195, Bl. 151r car elle s'est tournee en quartane, & ne me doit abandonner suivant le dire des MedecinsDer Christian während seines Aufenthalts in Padua fortlaufend behandelnde Arzt war Adriaan van den Spieghel. S. 231008. avant le printemps. Je ne m'en apperceus bonnement qu'a Verone, pensant aller a Milan rencontrer Adolf BörstelAdolph v. Börstel, s. 231006. & par curiositè mais il me fit rebrousser me prevenant a Verone. Jl n'a eu nulle expedition. [66v] Je regrette infiniment la mort de feu Monsr. le Conte AdolfeGf. Adolph von Bentheim-Tecklenburg (geb. 17. 7. 1577), der älteste Bruder von Christians Mutter Anna. Vgl. Anm. 1. Sein Sterbetag wird in der Literatur unterschiedlich und gewiß falsch angegeben, z. B. August Karl Holsche: Historisch-topographisch-statistische Beschreibung der Grafschaft Tecklenburg. Berlin u. Frankfurt 1788. Ndr. Osnabrück 1975, 75: Graf Adolfstarb am 5ten November 1623 im 47ten Jahr seines Alters. Falsch auch Europäische Stammtafeln, NF. Hg. v. Detlev Schwennecke, IV. Marburg 1981, Taf. 2: 5. 4. 1623, oder Europäische Stammtafeln, Hg. v. F. Baron Freytag v. Loringhoven, IV. Marburg 1961, Taf. 43: 5. 11. 1628 n. St. Vgl. auch Johann Kaspar Möller: Geschichte der vormaligen Grafschaft Bentheim von den ältesten Zeiten bis auf unsere Tage. Lingen a. d. Ems 1879, 227: Todesjahr 1625. Hermann Grote: Stammtafeln. Leipzig 1877, 195: 1625. Christian hatte noch vor seinem Italienaufenthalt in Nürnberg am 19. 5. 1623 einen am 18. 5. erhaltenen Brief des Grafen beantwortet (Christian: Tageb. III; 18./28. bzw. 19./29. 5. 1623), welcher Christian eine unbekannte diplomatische Aufgabe gestellt haben dürfte. Am 19. 5. 1623 schrieb Christian an F. Ludwig: Damit ich den Sachen nicht zu viel oder zu wenig thue, schicke E. G. ich hiemitt ein blancket an die Kayß. May.tt- darauf sie mögen in meinem nahmen in der Graffen von Bentheimb sachen, dero belieben nach schreiben laßen, vndt Johann Löben bericht thun. LHA Sa.-Anh./ OB: Kö. A 9a Nr. 30, Bl. 47r. Am 5./15. 11. 1623 legte er nach Auskunft seines Tagebuchs (Bd. 3) Trauerkleidung an. Gf. Adolf dürfte im September 1623 a. St. gestorben sein, da Pz. Christian II. in einem Brief vom 3./13. 12. 1623 an seine Mutter Anna deren Mitteilung über den Tod ihres Bruders vom 17. 10. 1623 mit den Worten beantwortete: Je porte grand regret & deüe compassion avec V. A. de la mort de feu mon Oncle le Conte Adolfe. C'est une grande perte & pr. le public & pour la Contè. LHA Sa.-Anh./ OB: Bernb. A 9a Nr. 195, Bl. 153v mon Oncle, que i'honorois & estimois grandement pour sa prudence & gentillesse qui reluisoyent en luy, outre toute sorte de belles, & bonnes qualitèz, requises, en un tel cavallier. C'est le chemin par lequel il faut que nous passions, & bienheureux celuy qui le passe avec une conscience pure & gaye. V A. ne manquera de consoler en ce triste accident Madame sa compagne ma Tente,Tante, d. i. Gfn. Margaretha (1589-1660), Tochter Gf. Johann Ludwigs v. Nassau-Wiesbaden. toutesfois je la supplie treshumblement de luy plaindre le dueil en mon nom, & me recommender avec la permission de V. A. en ses bonnes graces, la remerciant treshumlement de la bonne souvenance qu'elle a de moy. Et je suis,


4 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 231101

Heinrich v. Börstel (FG 78), s. 231006 u. 231203.

5 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 231203

Dank für F. Ludwigs Brief vom 20. 10. 1623 und die übersandte Petrarca-Übersetzung. Um sein Quartanfieber zu vertreiben, hat Christian (FG 51) den Apennin überquert und hält sich mit Erfolg seit dem 1.12. 1623 in Rom auf. Zu Weihnachten werde er wieder bei seinem Bruder F. Ernst v. Anhalt-Bernburg (FG 47) in Padua sein, wo er die endgültige Erklärung seines Vaters F. Christians I. (FG 26) darüber erwarte, in welcher Form er fortan dem Vaterland dienen solle. — Christian bittet F. Ludwig, mit seiner Dante-Übersetzung Nachsicht zu haben. — Krankheit und Reisen haben Christian davon abgehalten, seine Übertragung Die Vnterweisung Eines Christlichen Fürsten zu vollenden. — Bastiano de' Rossi müsse den Vocabolario der Accademia della Crusca geschickt haben. — Christian erklärt seine Zufriedenheit mit der Aufnahme Heinrichs v. Börstel (FG 78) in die FG.


6 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 231203

Heinrich v. Börstel (FG 78), s. 231006, 231101 u. 240109.

7 - Fürst Johann Casimir von Anhalt-Dessau an Fürst Ludwig / 240910

F. Johann Casimir (FG 10) bedankt sich für Ludwigs Antwort auf sein Schreiben. Ludwigs Brief an alle Mitglieder der FG in Anhalt ist bei einem Gesellschaftstreffen in Wulfen am 9. 9. 1624 von Christof v. Krosigk (FG 7) im Beisein F. Christians I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26), F. Johann Casimirs, Tobias Hübners (FG 25), Burkhards v. Erlach (FG 52), Heinrichs v. Börstel (FG 78) und Heinrichs v. dem Werder (FG 86) verlesen worden. Die (verschollene) Antwort der Gesellschafter empfange F. Ludwig beiliegend. — Zwei merkwürdige Vorkommnisse bei diesem Treffen: Als F. ChristianHeinrich v. dem Werder nach dem Garten in Wulfen fragte, habe dieser ihn nicht finden können. Bei der Zusammenkunft der Gesellschafter im Erker des Schlosses brach der Estrich ein. — F. Ludwigs Vorschlag, eine Kokosnuß bei der Hänselung neuer Gesellschafter zu benutzen, billigen die Versammelten und hoffen auf die Einführung dieser Erfindung nach der Rückkehr F. Ludwigs. — Am 9. 9. 1624 ist Hz. Bernhard v. Sachsen- Weimar (FG 30) zum Besuch F. Johann Casimirs eingetroffen. Seine Begleiter berichten, in Leipzig habe ihnen der zu Kf. Georg Wilhelm v. Brandenburg (FG 307) reisende Mgf. Joachim Ernst v. Brandenburg-Ansbach versichert, er habe gewisse Nachricht von der Freilassung Hz. Wilhelms IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) empfangen. — Außerdem habe der sächsische Kf. Johann Georg I. Hz. Johann Ernst d. J. v. Sachsen-Weimar (FG 3) wohl und ohne Groll empfangen. Lgf. Moritz v. Hessen-Kassel (FG 80) sei jetzt in Erfurt und denke noch nicht an eine Heimkehr in sein Fürstentum. Vom Ablauf des obersächsischen Kreistags zu Jüterbog werde Ludwig durch seine Räte in Kenntnis gesetzt worden sein.


8 - Fürst Johann Casimir von Anhalt-Dessau an Fürst Ludwig / 240910

Der Sehnliche, F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26). Nachdem er den Wohlbekommenden (Christof v. Krosigk, FG 7) schon erwähnt hatte, der bereits als siebentes Mitglied in die FG aufgenommen worden war und deshalb bei der Versammlung den Vorsitz führte, rückte Johann Casimir (Der Durchdringende) in der Aufzählung der Teilnehmer den Namen des alten Fürsten vor die Namen der übrigen Mitglieder. Deren Gesellschaftsnamen sind in der Reihenfolge des Eintritts in die Akademie angeordnet: Der Durchdringende, der Nutzbare (Tobias Hübner, FG 25), der Gesunde (Burkhard v. Erlach, FG 52), der Eilende (Heinrich v. Börstel, FG 78), der Fortkommende (Heinrich v. dem Werder, FG 86). Die Antwort der Gesellschafter auf Ludwigs Schreiben liegt Johann Casimirs Brief nicht mehr bei und ist leider verschollen.

9 - Zwölf Mitglieder der Fruchtbringenden Gesellschaft an Landgraf Wilhelm V. von Hessen-Kassel / 240109

Antwort auf ein verschollenes Schreiben Lgf. Wilhelms (Der Kitzliche, FG 65) an Tobias Hübner (Der Nutzbare, FG 25). F. Ludwig (Der Nährende, FG 2) und elf andere Mitglieder der FG (s. Anm. 13) senden von ihrem Treffen auf ,Gottbots Scheideweg' Wilhelm Neujahrswünsche und bedanken sich für seine Förderung der Akademie. — Auf Anfrage eines Ungenannten hin beraten die „gesellen" über die Übersetzung des Worts ,Materia' und verwerfen ,Urheb', weil es sich — wie im Falle des Urhebers der FG (Caspar v. Teutleben, FG 1) — eher auf den Anfang oder Ursprung beziehe und ,Materia' vielleicht nur in einer Mundart bedeute. Sie erklären ,Zeug' und ,matery' — dies, da es eingebürgert und selbst von Analphabeten verstanden werde — für die besten Verdeutschungen und beweisen ihre Meinung aus bestimmten Schriften der Gesellschaft. — Übersendung des handschriftlich ergänzten GB 1622, eines veröffentlichten Briefwechsels der FG, einer Impresenzeichnung für Wilhelms Gesellschaftspfennig und eines Gedichts auf die Hochzeit Heinrichs v. Börstel (Der Eilende, FG 78). — Im Postskript bitten die Gesellschafter Wilhelm, er möge Ludwig Heidenreich v. Callenberg (Der Gelinde, FG 66) an dessen versprochene Niederschrift eines Jagdbuchs und deren Einschickung erinnern. — Entschlüsselung der Gesellschaftsnamen der Unterzeichnenden von fremder Hand.


10 - Zwölf Mitglieder der Fruchtbringenden Gesellschaft an Landgraf Wilhelm V. von Hessen-Kassel / 240109

Heinrich v. Börstel (FG 78), der am 13./14. 12. 1623Susanna v. Rhemen heiratete und seine Vermählung auf dem Schloß F. Ludwigs in Köthen feierte. Die ihm dabei überreichten Texte, wohl deutschsprachige Hochzeitsgedichte, sind verschollen. Zu diesem Ereignis wurden Epithalamia von Pfarrern, Lehrern und Studenten verfaßt, welche jedoch kaum dem Brief beigelegen haben: Joachimus Otto, Colbergâ-Pomer. SS. Theol. Studiosus: Epithalamion. In festivitatem solennem Nuptiarum secundarum [...], quas celebrat [...] HENRICUS à BORSTEL/ Capitaneus & Consiliarius Anhaltinus, reiq; militaris Commissarius dignissimus, secundum SPONSUS cum [...]. SUSANNA RHӔMIANA, [...] STEPHANI à Rhämen/ Hæreditarii in Hove dilecta Filiâ, SPONSA. die 13. Decembris Anno Epoches Christ: 1623. Servestæ, Typis Zachariæ Dörfferi, Anno M. DC. XXIII. (Einblattdr.; lat., Anagramm, Gedicht, Echo cum Acrostichide); Johannes Kobler u. Burchard v. Erlach d. J.: TRIGA ALTENBURGICA. Syncharmata votiva debitæ observantiæ causâ advehens & accinens Nuptiis Nobilibus secundis [...] HEINRICI DE BÖRSTEL [...] SPONSI. Et [...] SUSANNӔ DE RÄMEN [...] in Aula Cothoniensi celebratis, XIV. Decembris, Anno M. DC. XXIII. (O. O. u. J.), Einblattdr., lat. Gedichte (o. N., M. Georg Enderlingius, Elias Kühnius, Johannes Koblerus u. Burchardus de Erlach Junior); ΜΕΛΕΓ΄ΗΜΑΤΑ ΓΑΜΙΚ΄Α Consecrata Secundis Nuptiis [...] HENRICI de BORSTELL [...] Cum [...] SUSANNA de Rhämen [...] STEPHANI de Rhämen [...] Filia [...] Servestæ Typis Zachariæ Dorfferi. 8 lat. Gedichte v. Cunradus Reinhardus, Balthasar Leuthnerus, Conradus de Börstel Filii natu maximi, Christopherus Ludovicus, M. Christopherus Nettelbecius, M. Ernestus Wulstorpius, Johann Preusse und Johannes Taschenbergerus.

11 - Heinrich von Börstel an Fürst Ludwig / 191124

Heinrich von Börstel an Fürst Ludwig


12 - Heinrich von Börstel an Fürst Ludwig / 191124

Heinrich v. Börstel (FG 78) überschickt F. Ludwig eines der begehrten Bücher, das sein Bruder Ernst v. Börstel (FG 61 ) für den Fürsten bestellt hatte: Le Mystère d'iniquité von Philippe de Mornay.


13 - Heinrich von Börstel an Fürst Ludwig / 191124

EFG Vnthertheniger vndt gehorsamer DienerHeinrich von Borstell


14 - Heinrich von Börstel an Fürst Ludwig / 191129

Heinrich von Börstel an Fürst Ludwig


15 - Heinrich von Börstel an Fürst Ludwig / 191129

In Beantwortung eines Briefs F. Ludwigs v. 28. 11. 1619 bedankt sich Heinrich v. Börstel (FG 78) für ein Büchergeschenk und erklärt, an seinen Bruder Ernst (FG 61) ein Paket und Schreiben Ludwigs weiterleiten zu wollen. — Von F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) habe er seit dessen Abreise aus Prag nichts mehr gehört, jedoch erwarte er demnächst seine Antwort auf einen gemeinsamen Brief F. Ludwigs und der übrigen anhaltischen Fürsten.