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1 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg / 230809

Ludwig bestätigt den Empfang zweier Briefe F. Christians (FG 51) und hofft, daß seine italienisch geschriebene Anwort eingetroffen ist. Hempo v. dem Knesebeck (FG 88), der Überbringer des vorliegenden Schreibens, wird über den Zustand in Anhalt und die Lage von Christians Eltern berichten. Den kaiserlichen Pardon für Christians Vater, F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26), erwartet man täglich. Christian II. soll sich nicht zu weit von Deutschland entfernen, da er für seinen kranken Vater vielleicht an den Kaiserhof reisen muß. Gf. Georg Friedrich v. Hohenlohe-Neuenstein-Weikersheim (FG 44), den Ludwig auf der Durchreise durch Anhalt sprach, muß auch dorthin gezogen sein. — Anstatt sich von eitlen Schmarotzern in Padua Fesseln anlegen zu lassen, soll Christian — ungeachtet der auch für seinen Bruder F. Ernst v. Anhalt-Bernburg (FG 47) angeführten Gründe — seine Freiheit an einem anderen Ort suchen. Auch wegen des Umgangs, der Sprache und der Gelegenheit zu kavaliersmäßigen Übungen ist Florenz zu empfehlen. Dort müsse sich Christian mit Hilfe von Ludwigs Sekretär Giovanmaria Bissini ein Haus mieten und einrichten, ehe er der Großherzogin v. Toskana seine Aufwartung mache. Bastiano de' Rossi, der Sekretär der Accademia della Crusca, werde den Brüdern auch behilflich sein. Er hat Ludwig sehr für das Exemplar von Campanellas Gedichten (La Cantica) gedankt, das Christian ihm durch Bartholomäus Viatis d. J. in Venedig hatte aushändigen lassen. Mit Rossi und Bissini könne Christian auch über die ihm durch Knesebeck vorzulegende Liste der von Ludwig gewünschten Bücher sprechen. — Die geplante Reise nach Rom billigt Ludwig, rät von Sizilien und Malta jedoch insbesondere wegen der Piratengefahr ab. — Ludwig sendet wegen der Größe des Buchs nur ein Exemplar von Tobias Hübners (FG 25) Du Bartas-Übersetzung, von anderen Werken jedoch zwei. Christian könne den Du Bartas nach Belieben der Deutschen Nation in Padua oder Siena oder der Accademia della Crusca schenken. — Nach dem Tatareneinfall sind die Kosaken in ihr Land zurückgekehrt. Knesebeck werde Einzelheiten über die Niederlage und den Rückzug Hz. Christians v. Braunschweig berichten. Im Braunschweigischen hält sich Kg. Christian IV. v. Dänemark auf, der die ihm angetragene Verteidigung des niedersächsischen Kreises akzeptiert hat. Oberst Fuchs v. Bimbach dient jetzt Hz. Friedrich Ulrich v. Braunschweig (FG 38) in Wolfenbüttel. Dessen Gemahlin hat sich von dem Herzog wegen der Briefe getrennt, die bei der Niederlage Hz. Franz Albrechts von Sachsen-Lauenburg (FG 194) abgefangen wurden. — Gott verleihe dauerhaften Frieden! — In Kürze werde Ludwig Pz. Christian eine in Köthen zur Zeit gedruckte italienische Übertragung von Marie Le Gendres Le cabinet des saines affections und Hans Ernsts von Börstel (FG 41) deutsche Übertragung dieses Werks zusenden. — Ludwig vergnüge sich mit der Lektüre einer italienischen Übersetzung von Philostratos' Lebensbeschreibung des Apollonios v. Tyana. Unter Boccaccios Schriften habe er den Corbaccio entdeckt, der auch gut auf die niederträchtigen Frauen der eigenen Zeit passe. — Ludwig hofft, daß Pz. Ernst im Italienischen Fortschritte macht. Der Prinz müsse sich zum Erlernen der Sprache für ein paar Jahre fest in Italien niederlassen.


2 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg / 230809

[...] wegen Jngeschlossenen zweyen Packheten, So mir von Padoua heut das eine also eröffnet zu komen. Den die Post vnterweges angriffen worden. man hatt woll gar vermeint es werden die schreiben nit mehr an tag komen. Doch hatt mans entlich alle zerstreut, vnd theilß eröffnet gefunden. E. E. wirth es an gehörig ort zu beantworten wissen, vnd mich deßwegen bej Jhr F. G. entschuldigen. es schreibt mir Jhr F. Gd. Gnedig daß es mit der post hinnein auch dergleichen geschehen. Jhr F. Gd. die schreiben offen zu komen ist also ein sehr beschwerlich wessen. [...] NB. Es hatt mir [...] Johan Ernst von Börstel vnlengsten geschrieben es werde mir ein buch von Padoua geluffert werden. Jhre F. G. gehorig. das hab ich aber biß dato noch nit bekomen. So balt es an kompt. werdt ich es den herren zu ordnen.

3 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg / 230809

Hans Ernst v. Börstel (Der Bittere) diente Christian u. sodann auch Ernst als Hofmeister auf dieser Italienreise. Er übersetzte Le Gendres Le cabinet des saines affectiones, das 1623 zu Köthen (21641) ohne seinen Namen erschien: Schatzkämmerlein Heilsamer Zuneigungen/ Welches in dreissig Betrachtungen begrif fen/ und mit etlichen hierzu gehörigen Reimen vermehret worden. S. 230913, 231008 u. 231101.

4 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 231101

Pierre Du Moulin d. Ä: Héraclite, de la vanité et misère de la vie humaine, dt. Vgl. Kat. Dessau BB 3335: Heraclite ou de la vanité de la vie humaine. MDCIX. 12° (Verlust). F. Ludwig scheint Pz. Christian die in Köthen gedruckte Übersetzung Pzn. Eleonora Marias v. Anhalt-Bernburg (AL 1617, TG 17) geschickt zu haben: „Heraclitus Oder Betrachtung der Eitelkeit und Elend des Menschlichen Lebens. Aus dem Frantzösischen/ in unsere Teutsche Sprach versetzet. Gedruckt im Jahr 1623." Folgt im Druck mit dem zitierten Zwischentitel und fortlaufender Bogenzählung ([M]r-[Qx]v) hinter Hans Ernsts v. Börstel (FG 41) Übersetzung Schatzkämmerlein Heilsamer Zuneigungen, s. 230809. Vgl. Christian: Tageb. III; 2./12. 11. 1623 (vgl. KT 174): Abrahamj Sculteti Predigt gelesen. Jtem in einem buch so meine Schwester frewlein Eleonora verdeutschet, Meditation de vanité de la vie humaine, welches neulich zu Cöthen gedruckt worden. Vgl. auch Kat. Dessau BB 3336: (Eleonore Marie, Prinzessin von Anhalt, Uebersetzerin), Heraclitus oder Eitelkeit u. Elendt dess menschlichen Lebens etc. 4 Abschnitte. Aus dem Franz. (Geschrieben.) Anno MVCVVIII denn I Januarij. 1 Bd. 4°. Prgtbd. Verlust. Eine andere gemeinsame Auflage der Übersetzungen Börstels und der Prinzessin erschien in Köthen1641. Vgl. StB Dessau BB 25361 E.

5 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 231101

[Marie Le Gendre Dame de Rivery]: Le Cabinet des saines affections; vgl. 230809, 230913 u. 231008. F. Ludwig dürfte, wie angekündigt (s. 230809), Pz. Christian II.Hans Ernsts v. Börstel deutsche Übersetzung mit der angehängten Du Moulin-Übersetzung (s. Anm. 2) gesandt haben, nicht notwendig auch den Köthener Neudruck der französ. Fassung (s. 230809).

6 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 231006

Pz. Christian (FG 51) überschickt Zeitungen und drückt seine Verwunderung über Hz. Christian d. Ä. v. Braunschweig-Lüneburg und Hz. Friedrich Ulrich v. Braunschweig- Wolfenbüttel (FG 38) aus. Wenn die Nachrichten stimmen, dürfte sich F. Johann Georg v. Hohenzollern-Hechingen nicht lange seines neuen Fürstentitels erfreut haben. Kd. Eitel Friedrich Gf. v. Hohenzollern-Sigmaringen könnte als neuer Bischof von Osnabrück den König von Dänemark gegen sich aufbringen. — Heinrich v. Börstel (FG 78) werde Ludwig über den Inhalt der mit Christian II. geführten Korrespondenz unterrichten. In seiner Krankheit könne Christian zurzeit nicht über die Berge reisen, jedoch werde er versuchen, dem Vaterland zu dienen und Adolph v. Börstel in der Ebene zu treffen, wenn er daran nicht, wie er dessen Bruder Heinrich geschrieben habe, gehindert werde. Christians Hofmeister Hans Ernst v. Börstel (FG 41) hat seinen Abschied verlangt. Dies komme Christian weniger ungelegen als seinem Bruder F. Ernst v. Anhalt- Bernburg (FG 47), für den der Vater, F. Christian I. (FG 26), einen Erzieher verlange. Bitte um F. Ludwigs Hilfe und Rat. Christian ist von einem sehr fähig wirkenden, weitgereisten und gebildeten Preußen namens v. Peschwitz beeindruckt, den er aber — da einige ihn für den Sohn eines Danziger Bürgers halten — noch genauer prüfen will, bevor er ihn mit Wissen F. Christians I. zu seinem eigenen oder zu Pz. Ernsts Hofmeister macht. Peschwitz hat Christian II.Tommaso Campanellas Werk De sensu rerum et magia (1620) geschenkt, das auch F. Ludwig gefallen würde.


7 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 231006

Monseigneur & Treshonorè Oncle. J'envoye cy ioinct nos gazettes a V. A. èsquelles V. A. trouvera des bien estranges d'Allemaigne. Je ne veux point si mal esperer nj du Duc de Lünenburg nj du Duc de Brunswyck,Die politische Lage, in der sich die beiden Herzöge — der niedersächsische Kreisoberst Christian d. Ä. v. Braunschweig-Lüneburg (1566-1633) und Friedrich Ulrich v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 38) — nach der Niederlage von Friedrich Ulrichs Bruder Christian d. J. in der Schlacht von Stadtlohn befanden, ist dadurch gekennzeichnet, daß der Niedersächsische Kreis vergeblich die Besetzung durch Truppen der Liga zu vermeiden suchte. Zwar zog Tilly damals nach Hessen-Kassel, quartierte aber im Oktober auch Truppen in Niedersachsen ein, u. a. im Stift Minden und in einigen braunschweigischen Ämtern (BA II.1, Nr. 141). Um nicht auch noch mit Tilly gegen Mansfeld vorgehen zu müssen, begannen die Kreisstände seit Ende August (Friedrich Ulrich), ihre Truppenkontingente in der Kreisarmee aufzulösen. Ohne Erfolg verlangten Kreisgesandte seit dem 6. 9. 1623 vom Kaiser in Wien Schutzbriefe und Belehnungsindulte für die protestantischen Inhaber der Stifter, darunter Christian (Minden) und Friedrich Ulrich (Hildesheim). Der dänische Gesandte setzte sich im September in Wien vergeblich für Friedrich Ulrich ein, jedoch fielen die Äußerungen des Kaisers über die dem Wolfenbütteler Herzog angelastete Unterstützung seines Bruders eher zwiespältig aus (16. 9.). Opel I, 550-571. & nostre prince de ZollernF. Johann Georg v. Hohenzollern-Hechingen (1577-1623), Präsident des Reichshofrats, gefürstet 1623. Er war kurz vor der Abfassung von Christians Brief verstorben (19. 9. a. St.), wovon dieser aber erst am 15. 10. 1623 hörte: Heut habe ich erst erfahren, daß der Fürst von Hohenzollern, der mein guter freund gewesen, vnd vns in vnsern Sachen am Kayserlichen hoffe, alda er Reichshofraths praesident auch Geheimer raht gewesen, vorlängst todes verfahren. (Christian: Tageb. III; 15./25. 10. 1623; KT 170). Der Fürst hatte Christian vor dessen Italienreise auch einen Empfehlungsbrief an Kd. Hohenzollern (s. Anm. 3) in Rom mitgegeben. LHA Sa.-Anh./ OB: Kö. A 9a Nr. 30, Bl. 42r. Vgl. 230809. n'auroit pas long temps iouy de son tiltre, mais son cousin & CardinalGf. Eitel Friedrich v. Hohenzollern-Sigmaringen (1582-1625), 1621 Kardinal, am 28. 4. 1623 n. St. zum Bischof v. Osnabrück unter dem Druck der Truppen Gf. Johann Jacobs v. Bronckhorst zu Anholt gewählt. Da das Bistum noch von der Liga gesichert und die Wahl vom Papst bestätigt werden mußte, konnte der Kardinal erst Ende Oktober 1624 seinen Einzug halten. NDB IV, 424; ADB XLVIII, 327f. Am 6./16. 10. 1623 notierte Christian: Von Rom wirdt vndter andern avisirt, daß der Pabst das stifft Osnabrugk dem Cardinal von Hohenzollern, gegeben, welches 40000 Kronen solle einkommen haben, daran ich doch zweiffele. (Christian: Tageb. III; vgl. KT 169). qui doit estre Evesque d'Osenbrück pourroit esmouvoir le Roy de Dannemarck,Kg. Christian IV. v. Dänemark begehrte für seinen Sohn Friedrich neben dem Bistum Verden auch Osnabrück, wo Friedrich schon ein Kanonikat innehatte. Ritter: Deutsche Geschichte III, 193 u. 239. a cause qu'il y a aussy voulu mettre les pattes. Au reste Monseigr., je ne doute point, que Monsr. le Capne.BörstelHeinrich v. Börstel (FG 78), Oberhauptmann im Fst. Anhalt-Bernburg. Ein in der hier benutzten Akte (LHA Sa.-Anh./ OB: Kö. A 9a Nr. 30) enthaltenes Schreiben Christians II. an Börstel vom 22. 5. 1623 bezeugt ebenso wie Christians Tagebuch, daß Börstel während Christians Italienreise häufig an den Prinzen wegen der Aussöhnung F. Christians I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) mit dem Kaiser schrieb. Christian II. sollte in dieser Angelegenheit eine Reise zum Kaiser unternehmen. S. 230809, 230913 u. 231101. aura donnè part a V. A. de ce qu'il m'a escrit, & fera le mesme de la responce. C'est mon devoir de servir a la patrie, mais le temps est bien rude maintenant pour un maladeChristian II. litt an einer langwierigen fiebrigen Erkrankung. S. 230802 u. ö. de voyager particulieremt. a passer les monts. J'essayeray ce que je pourray faire en la pleine si i'ay autant de force rencontrant Adolf BörstelChristians Tagebuch bezeugt während des Italienaufenthalts einen regen Briefwechsel des Prinzen mit dem in Paris als Agent deutscher Fürsten lebenden Adolph v. Börstel (s. 190322). Sie trafen sich trotz der körperlichen Schwäche Christians am 20. 10. 1623 unweit Verona. Börstel hatte sich vergeblich beim Hz. v. Savoyen in Turin für Christian bemüht. Über die dort vom Prinzen gesuchte Auszahlung einer Pension (s. 200318 K 7) gibt Christians Tagebuch keine Auskunft. Es heißt darin nur: [...] gar schlechte satisfaction, theils wegen der quarantana ehe er hinkommen, theils wegen des herzogs offt versprochener, aber nicht gegebener audientz, entpfangen &c. (Christian: Tageb. III; 20./30. 10. 1623; vgl. KT 171). Am 27. und 28. 10. 1623 traf Christian nochmals mit Börstel nach dessen Rückkunft von Venedig in Padua zusammen. Vgl. 231101. [63v] si ie n'en suis empeschè comme i'en ay escrit a son frere Henry. Mon maistre d'hostel Jean Ernest Hans Ernst v. Börstel (FG 41), s. 230809. Er übernahm die Stelle eines Hofmeisters für den am 1. 9. 1623 in Padua eingetroffenen Bruder Pz. Christians II, Pz. Ernst v. Anhalt-Bernburg (FG 47). a aussy demandè son congè, & je ne suis pas tant en peine pour moy, d'en trouver un autre, comme je suis en peine de trouver un gouverneur pour mon frere, ce que S. A.F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg. me commande pourtant. V. A. nous pourrait assister en cela, par sa grace & bon conseil. Jl y a bien icy un PeschwitzPeschwitz gehörte wahrscheinlich nicht dem sächsisch-thüringischen uradeligen Geschlecht v. Beschwitz, sondern der reichen Danziger Familie an (s. u.), der auch der Dichter Gottfried v. Peschwitz (1631-1696) enstammte; jedoch ist diese Frage mangels ausführlicher biographisch-genealogischer Literatur und ohne Kenntnis seines Rufnamens nicht zu entscheiden. Vgl. Adelslexikon. Hauptbearbeiter Walther v. Hueck. Bd. 1 (Limburg a. d. Lahn 1972), 362f. (Frh. v. B.) und Altpreußische Biographie. Hg. C. Krollmann u. a. II (Marburg/Lahn 1969), 496 (G. v. P.). Vgl. auch die frz. u. ital. Stammbucheintragung eines „Mauritio di Peschwitz" (Paris 1630), zit. in: Ad. M. Hildebrandt: Stammbuchblätter des norddeutschen Adels. Berlin 1874, 289. Christians Tagebuch (Bd. 3) berichtet unter dem 7/17. 10. 1623: Es ist einer von Peschwitz (auß Preußen) zu mir kommen, ein wackerer wolerfahrener glehrter vndt bereyseter sittsamer kerl, so in allen den vornehmen königreichen Europæ als Franckreich, Jtalien, Deutschlandt, Polen, Moßkaw, Schweden, DennemarckNorwegen, Engellandt, Niederlandt, Sicilien, Candia, Griechenlandt, ThraciaSclavoniaBossina, AlbaniaWalachia, LiflandtLittawen nicht allein wol bereyset vndt bewandert, sondern auch weiter in der Türkey als in Asia zu besichtigung, des königreichs Cÿpern, Egÿpten, Palèstinæ, Sÿrien, Arabiæ desertè, des bergs Sinaj, des roten Meeres &c. gewesen. Er hat seine raysen sehr wol behalten vndt fleißig alles notiret. Jch hab ihn beym eßen behalten [...]. Obgedachter Peschwiz, ist endtschloßen, in ein paar Monat, geliebts Gott, naher Spannien zu verreysen, damit er alle Königreich der Christenheit, vollends gesehen habe. Am Rande setzte Christian II. später voll bitterer Ironie hinzu: Pestwitz heißt er eigentlich, wie man seidthero erfahren, vndt seine qualiteten, hat er sehr missbrauchett. Der Prinz fühlte sich, wie den Briefen an seine Mutter, Fn. Anna (AL 1617, TG 16), zu entnehmen ist, Peschwitz gegenüber zwischen Bewunderung, Aufgeschlossenheit und standesbedingter Voreingenommenheit hin- und hergerissen: Il y a bien icy un Peschwitz de Prüsse, aussi galant homme qu'on scauroit desirer, qui a fait de tres beaux voyages avec utilité, ayant bonne memoire & bon iugemt. moderè & de tresdouce conversation lequel s'adonne aussy aux exercices cavalleresques. Il peut estre de l'aage de mon Börstel [Hans Ernst v. B.]. Mais ie n'ay encores peu sonder qu'il aye envie de s'arrester aux courts, veu qu'il m'a dit apres avoir veu tous les autres royaumes de l'Europe, bonne partie de l'Asie, & l'Egypte, de vouloir partir pour Espaigne en un mois ou deux & puis apres s'en retourner a la maison. Jl a bien estudiè, parle bien ses langues Occidentales & Orientales & est propre en sa maniere de vivre. Mais aucuns je ne scay si c'est par envie, ou autremt. disent qu'il a tort de se dire gentilhomme, & qu'il ne l'est pas, ainsi patricien de Dantzig. Les exemples de Hübner [Tobias H., FG 25], de Schilling [Friedrich v. Sch., FG 21] & de Botzen [Hans Bernd v. Botzheim, FG 28], a Weymar, me font presupposer qu'il faille que la vertu & la science annoblisse particuliermt. a ceste heure, que les galants hommes, sont la plus part a la guerre. Il n'est point contraire a la religion. Je tascheray de le sonder encores mieux, & Börstel s'en estant apperceu, luy porte desia envie commençant de le blasmer, au lieu qu'il le louoit auparavant. Je croy qu'il seroit propre pour mon frere. [Pz. Ernst, FG 47] (16./26. 10. 1623; LHA Sa.-Anh./ OB: Bbg. A 9a Nr. 195, Bl. 156v-157r); Je supplie V. A. de me pardonner que i'ay escrit a V. A. que Peschwitz se dit gentilhomme. Envers moy il ne l'a pas fait, & personne ne le dit icy, qu'il se dist tel sans l'estre, que son corrival en imagination Börstel auquel i'avois commandè de prendre un peu information de sa personne & il l'a fait en ceste sorte, suivant son astuce & faussetè accoustumee, ne laissant pas de le louer tant qu'il peut pr. me flatter, mais quand il croyt qu'il est temps il adiouste tousiours un mais, que quand ie demande autruy ils n'en veulent rien scavoir. Aussy le dit Peschwitz monstre d'affectionner nostre religion. de Prüsse quj se dit gentilhomme, & parent de nos Peschwitz, mais aulcuns disent ouBis ainsy Eingefügt par emulation, ou paraventure qu'il est ainsy qu'il est fils d'un bourgeois de Dantzigk, C'est le plus galant homme qu'on scauroit voir, moderè, tout ce qui se peut, de bonne conversation, & qui a voyagè extremement bien en EuropeAsie & Egypte, de bon iugement & bonne memoire, outre ce qu'il a bien estudiè, il s'adonne aussy aux exercices cavalleresques. Je sonderay un peu mieux sa personne, & s'il a envie de le faire [64r] quand i'auray trouvè les qualitèz requises le prendray ou pour moy ou pr. mon frere avec le sceu de S. A.F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg. Jl m'adonnè entre autres un beau livre Philosophique, De sensu rerum, & Magia, F. Thomæ CampanellaSic. librj 4 en latin, in quarto inprimè a Francfort l'an 1620.F[ratris] Thomae Campanellae De sensu rerum et magia, libri quatuor ... Tobias Adami [FG 181] recensuit, et nunc primum evulgavit. (Francofurti: G. Tampachius 1620). 4°. Das noch im Kat. Dessau BB1726 aufgeführte Exemplar ist heute verschollen. 1650 war diese Ausgabe auch in F. Ludwigs Bibliothek vertreten: De sensu rerum et Magia Companelle [!] Fforti 1620 (IP 304r). Je scay que ce livre plairoit a V. A. & je croy qu'elle le peut aysèment recouvrir. J'abuse de la pacience de V. A. & finissant la presente, je demeureray tousjours,


8 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 231006

Hans Ernst v. Börstel (FG 41), s. 230809. Er übernahm die Stelle eines Hofmeisters für den am 1. 9. 1623 in Padua eingetroffenen Bruder Pz. Christians II, Pz. Ernst v. Anhalt-Bernburg (FG 47).

9 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 231006

Il y a bien icy un Peschwitz de Prüsse, aussi galant homme qu'on scauroit desirer, qui a fait de tres beaux voyages avec utilité, ayant bonne memoire & bon iugemt. moderè & de tresdouce conversation lequel s'adonne aussy aux exercices cavalleresques. Il peut estre de l'aage de mon Börstel [Hans Ernst v. B.]. Mais ie n'ay encores peu sonder qu'il aye envie de s'arrester aux courts, veu qu'il m'a dit apres avoir veu tous les autres royaumes de l'Europe, bonne partie de l'Asie, & l'Egypte, de vouloir partir pour Espaigne en un mois ou deux & puis apres s'en retourner a la maison. Jl a bien estudiè, parle bien ses langues Occidentales & Orientales & est propre en sa maniere de vivre. Mais aucuns je ne scay si c'est par envie, ou autremt. disent qu'il a tort de se dire gentilhomme, & qu'il ne l'est pas, ainsi patricien de Dantzig. Les exemples de Hübner [Tobias H., FG 25], de Schilling [Friedrich v. Sch., FG 21] & de Botzen [Hans Bernd v. Botzheim, FG 28], a Weymar, me font presupposer qu'il faille que la vertu & la science annoblisse particuliermt. a ceste heure, que les galants hommes, sont la plus part a la guerre. Il n'est point contraire a la religion. Je tascheray de le sonder encores mieux, & Börstel s'en estant apperceu, luy porte desia envie commençant de le blasmer, au lieu qu'il le louoit auparavant. Je croy qu'il seroit propre pour mon frere. [Pz. Ernst, FG 47]

10 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 231006

Il y a bien icy un Peschwitz de Prüsse, aussi galant homme qu'on scauroit desirer, qui a fait de tres beaux voyages avec utilité, ayant bonne memoire & bon iugemt. moderè & de tresdouce conversation lequel s'adonne aussy aux exercices cavalleresques. Il peut estre de l'aage de mon Börstel [Hans Ernst v. B.]. Mais ie n'ay encores peu sonder qu'il aye envie de s'arrester aux courts, veu qu'il m'a dit apres avoir veu tous les autres royaumes de l'Europe, bonne partie de l'Asie, & l'Egypte, de vouloir partir pour Espaigne en un mois ou deux & puis apres s'en retourner a la maison. Jl a bien estudiè, parle bien ses langues Occidentales & Orientales & est propre en sa maniere de vivre. Mais aucuns je ne scay si c'est par envie, ou autremt. disent qu'il a tort de se dire gentilhomme, & qu'il ne l'est pas, ainsi patricien de Dantzig. Les exemples de Hübner [Tobias H., FG 25], de Schilling [Friedrich v. Sch., FG 21] & de Botzen [Hans Bernd v. Botzheim, FG 28], a Weymar, me font presupposer qu'il faille que la vertu & la science annoblisse particuliermt. a ceste heure, que les galants hommes, sont la plus part a la guerre. Il n'est point contraire a la religion. Je tascheray de le sonder encores mieux, & Börstel s'en estant apperceu, luy porte desia envie commençant de le blasmer, au lieu qu'il le louoit auparavant. Je croy qu'il seroit propre pour mon frere. [Pz. Ernst, FG 47]

11 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 231006

Il y a bien icy un Peschwitz de Prüsse, aussi galant homme qu'on scauroit desirer, qui a fait de tres beaux voyages avec utilité, ayant bonne memoire & bon iugemt. moderè & de tresdouce conversation lequel s'adonne aussy aux exercices cavalleresques. Il peut estre de l'aage de mon Börstel [Hans Ernst v. B.]. Mais ie n'ay encores peu sonder qu'il aye envie de s'arrester aux courts, veu qu'il m'a dit apres avoir veu tous les autres royaumes de l'Europe, bonne partie de l'Asie, & l'Egypte, de vouloir partir pour Espaigne en un mois ou deux & puis apres s'en retourner a la maison. Jl a bien estudiè, parle bien ses langues Occidentales & Orientales & est propre en sa maniere de vivre. Mais aucuns je ne scay si c'est par envie, ou autremt. disent qu'il a tort de se dire gentilhomme, & qu'il ne l'est pas, ainsi patricien de Dantzig. Les exemples de Hübner [Tobias H., FG 25], de Schilling [Friedrich v. Sch., FG 21] & de Botzen [Hans Bernd v. Botzheim, FG 28], a Weymar, me font presupposer qu'il faille que la vertu & la science annoblisse particuliermt. a ceste heure, que les galants hommes, sont la plus part a la guerre. Il n'est point contraire a la religion. Je tascheray de le sonder encores mieux, & Börstel s'en estant apperceu, luy porte desia envie commençant de le blasmer, au lieu qu'il le louoit auparavant. Je croy qu'il seroit propre pour mon frere. [Pz. Ernst, FG 47]

12 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 231006

Je supplie V. A. de me pardonner que i'ay escrit a V. A. que Peschwitz se dit gentilhomme. Envers moy il ne l'a pas fait, & personne ne le dit icy, qu'il se dist tel sans l'estre, que son corrival en imagination Börstel auquel i'avois commandè de prendre un peu information de sa personne & il l'a fait en ceste sorte, suivant son astuce & faussetè accoustumee, ne laissant pas de le louer tant qu'il peut pr. me flatter, mais quand il croyt qu'il est temps il adiouste tousiours un mais, que quand ie demande autruy ils n'en veulent rien scavoir. Aussy le dit Peschwitz monstre d'affectionner nostre religion.