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1 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 231101

Pz. Christian (FG 51) beantwortet F. Ludwigs Schreiben vom 4. 10. 1623 und bedankt sich für die Übersendung der deutschen Übersetzungen von zwei französischen Werken (Pierre Du Moulin d. Ä.: Héraclite, de la vanité et misère de la vie humaine; Marie Le Gendre Dame de Rivery: Cabinet des saines affections). Seine Meinung über den ihm von Johann Löw geschickten kaiserlichen Geleitsbrief für F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) und besonders über seine geplante Reise an den Kaiserhof habe er Heinrich v. Börstel (FG 78) geschrieben, der sie Ludwig mitteilen werde. — Christians Erkrankung hat sich, wie von Ludwig vorausgesagt, als langwierig herausgestellt. Die Krankheit habe sich nämlich zum Quartanfieber entwickelt, das nach dem Urteil der Ärzte nicht vor dem Frühjahr vergehen werde. — Zufällig traf Christian auf einer Reise Adolph v. Börstel nicht erst, wie geplant, in Mailand, sondern schon bei Verona. Börstel habe nichts für ihn erreicht. — Christian bedauert sehr den Tod seines lobwürdigen Onkels Gf. Adolph v. Bentheim-Tecklenburg und bittet Ludwig, der verwitweten Gfn. Margaretha sein Beileid auszusprechen. — Christian tritt nun seine verschobene Reise nach Rom an. Auf dem Wege will er Giovanmaria Bissini treffen und mitnehmen, auch ihm einen gewissen Brief geben.


2 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 231101

Pz. Christian (FG 51) beantwortet F. Ludwigs Schreiben vom 4. 10. 1623 und bedankt sich für die Übersendung der deutschen Übersetzungen von zwei französischen Werken (Pierre Du Moulin d. Ä.: Héraclite, de la vanité et misère de la vie humaine; Marie Le Gendre Dame de Rivery: Cabinet des saines affections). Seine Meinung über den ihm von Johann Löw geschickten kaiserlichen Geleitsbrief für F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) und besonders über seine geplante Reise an den Kaiserhof habe er Heinrich v. Börstel (FG 78) geschrieben, der sie Ludwig mitteilen werde. — Christians Erkrankung hat sich, wie von Ludwig vorausgesagt, als langwierig herausgestellt. Die Krankheit habe sich nämlich zum Quartanfieber entwickelt, das nach dem Urteil der Ärzte nicht vor dem Frühjahr vergehen werde. — Zufällig traf Christian auf einer Reise Adolph v. Börstel nicht erst, wie geplant, in Mailand, sondern schon bei Verona. Börstel habe nichts für ihn erreicht. — Christian bedauert sehr den Tod seines lobwürdigen Onkels Gf. Adolph v. Bentheim-Tecklenburg und bittet Ludwig, der verwitweten Gfn. Margaretha sein Beileid auszusprechen. — Christian tritt nun seine verschobene Reise nach Rom an. Auf dem Wege will er Giovanmaria Bissini treffen und mitnehmen, auch ihm einen gewissen Brief geben.


3 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 231101

Monseigneur & treshonorè Oncle. Je viens de recevoir celle de V. A. du 4/14 Octobre,Den Inhalt dieses verschollenen Briefs gibt Christian: Tageb. III (30. 10./9. 11. 1623) an: Schreiben von F. Ludwigen, daß herzog Augustj von Lünenburg, vndt meiner base freulein Dorothea hochzeit zu Zerbst auf den 27. Oct. st. v. fortgehen werde. Jtem daß mein vetter Graff Adolff von Bentheimb todes verfahren. Er ist ein tapferer verständiger herr gewesen, vndt ist wol zu beklagen, dann wenig Graffen im Reich, ihme gleich gewesen. Jtem das Mansfeldt auß Ostfrieslandt, gewichen, vndt solches den Staden, eingereumbt. Tilly liege in der Grafschafft BentheimbSteinfurt vndt Lippe vndt da herumb. Man vermeinet er werde sich Marpurgs impadroniren vor L. Ludwigen. Jch habe F. Ludwigen wieder geschrieben. Vgl. KT XI2. Christians (FG 51) vorliegende Antwort auf Ludwigs Schreiben ist also vordatiert. Zur Vermählung Hz. Augusts d. J. v. Braunschweig (FG 227) mit Pzn. Dorothea v. Anhalt-Zerbst (Tochter F. Rudolphs, FG 12) vgl. 230819. Gf. Adolph v. Bentheim, s. unten. L. Ludwig ist Lgf. Ludwig V. v. Hessen-Darmstadt (1577-1626). la remerciant de l'envoy du Heraclite,Pierre Du Moulin d. Ä: Héraclite, de la vanité et misère de la vie humaine, dt. Vgl. Kat. Dessau BB 3335: Heraclite ou de la vanité de la vie humaine. MDCIX. 12° (Verlust). F. Ludwig scheint Pz. Christian die in Köthen gedruckte Übersetzung Pzn. Eleonora Marias v. Anhalt-Bernburg (AL 1617, TG 17) geschickt zu haben: „Heraclitus Oder Betrachtung der Eitelkeit und Elend des Menschlichen Lebens. Aus dem Frantzösischen/ in unsere Teutsche Sprach versetzet. Gedruckt im Jahr 1623." Folgt im Druck mit dem zitierten Zwischentitel und fortlaufender Bogenzählung ([M]r-[Qx]v) hinter Hans Ernsts v. Börstel (FG 41) Übersetzung Schatzkämmerlein Heilsamer Zuneigungen, s. 230809. Vgl. Christian: Tageb. III; 2./12. 11. 1623 (vgl. KT 174): Abrahamj Sculteti Predigt gelesen. Jtem in einem buch so meine Schwester frewlein Eleonora verdeutschet, Meditation de vanité de la vie humaine, welches neulich zu Cöthen gedruckt worden. Vgl. auch Kat. Dessau BB 3336: (Eleonore Marie, Prinzessin von Anhalt, Uebersetzerin), Heraclitus oder Eitelkeit u. Elendt dess menschlichen Lebens etc. 4 Abschnitte. Aus dem Franz. (Geschrieben.) Anno MVCVVIII denn I Januarij. 1 Bd. 4°. Prgtbd. Verlust. Eine andere gemeinsame Auflage der Übersetzungen Börstels und der Prinzessin erschien in Köthen1641. Vgl. StB Dessau BB 25361 E. & du cabinet des saines affections.[Marie Le Gendre Dame de Rivery]: Le Cabinet des saines affections; vgl. 230809, 230913 u. 231008. F. Ludwig dürfte, wie angekündigt (s. 230809), Pz. Christian II.Hans Ernsts v. Börstel deutsche Übersetzung mit der angehängten Du Moulin-Übersetzung (s. Anm. 2) gesandt haben, nicht notwendig auch den Köthener Neudruck der französ. Fassung (s. 230809). LöbenDr. Johann Löw fungierte als Agent am Reichshofrat. Vgl. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs. Hg. v. L. Bittner. Inventare Österreich, staatl. Archive V. 4-8. Wien 1936-1940, hier I, 47 u. 298; III, 174 u. 233.Löw informierte Christian II. während des Italienaufenthalts offenbar laufend über den angestrebten Pardon für F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) und über andere politische Angelegenheiten. Vgl. 230809 u. 230913. Am 27. 10./6. 11. 1623 notierte Christian II. in seinem Tagebuch (Bd. 3), daß nach Löws Bericht der Kaiser für Christians Vater einen Geleitsbrief ausgestellt habe und für seine Lösung aus der Acht das Erscheinen Christians I. in Wien fordere. Christian II. hielt sich noch immer für eine diplomatische Mission am Kaiserhof verfügbar. m'a mandè la copie du saufconduict pour Monseigneur, dont i'en ay escrit mes opinions a Henry Börstel,Heinrich v. Börstel (FG 78), s. 231006 u. 231203. lequel les communiquera a V. A. particulierement pource quj concerne mon voyage a la court Jmperiale. V. A. me dit bien dernierement que i'aurois affaire longtemps avec ma fievre,Zu Christians Quartanfieber, das mit seinen wechselnden Anfällen wie Malaria verlief, vgl. 230802, zu F. Ludwigs Urteil 230913. An seine Mutter, Fn. Anna (AL 1617, TG 16), hatte Christian noch am 2./12. 10. 1623 geschrieben: Ç'a estè asseurè nj de la continue, ni de la (tertiane) tierce ni de la fievre quarte. J'espere de me reigler en sorte qu'elle ne reviendra plus, & certes cela me couste assèz. Monsr. mon Oncle le Prince Louys dit, qu'il l'a eu tout de mesmes, & qu'a peine l'on en peut estre quitte, si tost, m'escrivant qu'elle est plus dangereuse en Italie qu'en Allemaigne. LHA Sa.-Anh./ OB: Bernb. A 9a Nr. 195, Bl. 151r car elle s'est tournee en quartane, & ne me doit abandonner suivant le dire des MedecinsDer Christian während seines Aufenthalts in Padua fortlaufend behandelnde Arzt war Adriaan van den Spieghel. S. 231008. avant le printemps. Je ne m'en apperceus bonnement qu'a Verone, pensant aller a Milan rencontrer Adolf Börstel Adolph v. Börstel, s. 231006. & par curiositè mais il me fit rebrousser me prevenant a Verone. Jl n'a eu nulle expedition. [66v] Je regrette infiniment la mort de feu Monsr. le Conte AdolfeGf. Adolph von Bentheim-Tecklenburg (geb. 17. 7. 1577), der älteste Bruder von Christians Mutter Anna. Vgl. Anm. 1. Sein Sterbetag wird in der Literatur unterschiedlich und gewiß falsch angegeben, z. B. August Karl Holsche: Historisch-topographisch-statistische Beschreibung der Grafschaft Tecklenburg. Berlin u. Frankfurt 1788. Ndr. Osnabrück 1975, 75: Graf Adolfstarb am 5ten November 1623 im 47ten Jahr seines Alters. Falsch auch Europäische Stammtafeln, NF. Hg. v. Detlev Schwennecke, IV. Marburg 1981, Taf. 2: 5. 4. 1623, oder Europäische Stammtafeln, Hg. v. F. Baron Freytag v. Loringhoven, IV. Marburg 1961, Taf. 43: 5. 11. 1628 n. St. Vgl. auch Johann Kaspar Möller: Geschichte der vormaligen Grafschaft Bentheim von den ältesten Zeiten bis auf unsere Tage. Lingen a. d. Ems 1879, 227: Todesjahr 1625. Hermann Grote: Stammtafeln. Leipzig 1877, 195: 1625. Christian hatte noch vor seinem Italienaufenthalt in Nürnberg am 19. 5. 1623 einen am 18. 5. erhaltenen Brief des Grafen beantwortet (Christian: Tageb. III; 18./28. bzw. 19./29. 5. 1623), welcher Christian eine unbekannte diplomatische Aufgabe gestellt haben dürfte. Am 19. 5. 1623 schrieb Christian an F. Ludwig: Damit ich den Sachen nicht zu viel oder zu wenig thue, schicke E. G. ich hiemitt ein blancket an die Kayß. May.tt- darauf sie mögen in meinem nahmen in der Graffen von Bentheimb sachen, dero belieben nach schreiben laßen, vndt Johann Löben bericht thun. LHA Sa.-Anh./ OB: Kö. A 9a Nr. 30, Bl. 47r. Am 5./15. 11. 1623 legte er nach Auskunft seines Tagebuchs (Bd. 3) Trauerkleidung an. Gf. Adolf dürfte im September 1623 a. St. gestorben sein, da Pz. Christian II. in einem Brief vom 3./13. 12. 1623 an seine Mutter Anna deren Mitteilung über den Tod ihres Bruders vom 17. 10. 1623 mit den Worten beantwortete: Je porte grand regret & deüe compassion avec V. A. de la mort de feu mon Oncle le Conte Adolfe. C'est une grande perte & pr. le public & pour la Contè. LHA Sa.-Anh./ OB: Bernb. A 9a Nr. 195, Bl. 153v mon Oncle, que i'honorois & estimois grandement pour sa prudence & gentillesse qui reluisoyent en luy, outre toute sorte de belles, & bonnes qualitèz, requises, en un tel cavallier. C'est le chemin par lequel il faut que nous passions, & bienheureux celuy qui le passe avec une conscience pure & gaye. V A. ne manquera de consoler en ce triste accident Madame sa compagne ma Tente,Tante, d. i. Gfn. Margaretha (1589-1660), Tochter Gf. Johann Ludwigs v. Nassau-Wiesbaden. toutesfois je la supplie treshumblement de luy plaindre le dueil en mon nom, & me recommender avec la permission de V. A. en ses bonnes graces, la remerciant treshumlement de la bonne souvenance qu'elle a de moy. Et je suis,


4 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 231101

Adolph v. Börstel, s. 231006.

5 - Adolph von Börstel an Honoré d'Urfé / 240400

Adolph von Börstel an Honoré d'Urfé


6 - Adolph von Börstel an Honoré d'Urfé / 240400

Als Unbekannter schickt Börstel (PA) Honoré d'Urfé einen Brief (240301), in dem gleichfalls unbekannte deutsche Verehrer den Autor zur Fortsetzung seines Romans L'Astrée auffordern, der sie zur Gründung einer Akademie (PA) veranlaßt hat. Vielleicht stoße sich d'Urfé an dem die Rohheit eines fremden Landes verratenden Stil des Schreibens oder dünke sich nicht darauf angewiesen zu sein, sein Lob aus der Fremde zu beziehen. Da in diesem Brief aber 29 deutsche Fürsten und Fürstinnen und eine Anzahl anderer Herren und Damen von Stand, deren Namen d'Urfé noch mit der Zeit offenbart würden, ihre Bewunderung bezeugten, möge der Autor ihnen ein Wort der Erwiderung gönnen. Börstel, in die Akademie unter dem Namen Alcidon aufgenommen, könne so die sorgfältige Abwicklung seines Auftrags beweisen. Den hätten ihm die Briefschreiber erteilt, weil er wie d'Urfé in Frankreich lebe.


7 - Adolph von Börstel an Honoré d'Urfé / 240400

Als Unbekannter schickt Börstel (PA) Honoré d'Urfé einen Brief (240301), in dem gleichfalls unbekannte deutsche Verehrer den Autor zur Fortsetzung seines Romans L'Astrée auffordern, der sie zur Gründung einer Akademie (PA) veranlaßt hat. Vielleicht stoße sich d'Urfé an dem die Rohheit eines fremden Landes verratenden Stil des Schreibens oder dünke sich nicht darauf angewiesen zu sein, sein Lob aus der Fremde zu beziehen. Da in diesem Brief aber 29 deutsche Fürsten und Fürstinnen und eine Anzahl anderer Herren und Damen von Stand, deren Namen d'Urfé noch mit der Zeit offenbart würden, ihre Bewunderung bezeugten, möge der Autor ihnen ein Wort der Erwiderung gönnen. Börstel, in die Akademie unter dem Namen Alcidon aufgenommen, könne so die sorgfältige Abwicklung seines Auftrags beweisen. Den hätten ihm die Briefschreiber erteilt, weil er wie d'Urfé in Frankreich lebe.


8 - Adolph von Börstel an Honoré d'Urfé / 240400

Das vorliegende Begleitschreiben, mit dem Börstel den Brief der Académie des Parfaits Amants (240301) dem französischen Romancier übersandte, wird frühestens im April 1624 und spätestens im Februar 1625 abgefaßt worden sein, da Honoré d'Urfé erst Ende Februar 1625 auf 240301 mit seinem Widmungsschreiben an die Mitglieder der Hirtenakademie (250228) antwortete. Zur PA vgl. noch 221223, 231206, 240112, 240718, 250305, 250500, 250514, 260000, 260000A, 260500 u. 281000. D'Urfé gibt in seinem Antwortschreiben an, den Brief der Gesellschaft erst ein Jahr nach seiner Abfassung erhalten zu haben. Diese Verspätung erklärt Yon (s. Abschn. Q), 143 damit, daß d'Urfé erst nach Vollendung des vierten Teils seines Romans (s. Anm. 5) die Gelegenheit ergriffen habe, um durch eine Antwort an seine hochgestellten Bewunderer eine schon 1624 erschienene Veröffentlichung eines Fragments des vierten Teils zurückzuweisen und die vollständige Fassung zu verteidigen. Vgl. 240301 K u. 250228. Leider konnte O.-C. Reure, der Biograph d'Urfés, aus den ihm bekannten Archivalien für die letzten Lebensjahre des Autors nur verstreute Indizien für eine Anwesenheit in Virieu-le-Grand, Turin und Châteaumorand zusammentragen. O.-C. Reure: La vie et les œuvres de Honoré d'Urfé. Paris 1910, 329ff. Seinen letzten bekannten Brief (250228) verfaßte d'Urfé in Châteaumorand noch vor seinem späten Aufbruch zu einem französischsavoyischen Kriegszug gegen die Spanier (kgl. Werbungspatent v. 29. 4. 1624 n. St.). Er starb bereits am 1. 6. 1625 n. St. in der Nähe von Nizza. Seine Abwesenheit von Paris, sein häufiger Ortswechsel, die Abgeschiedenheit seiner Wohnorte oder auch das mit einer Vermutung Reures (S. 333) begründbare Schutzbedürfnis d'Urfés vor seinen Gläubigern mögen also lange Zeit die Zustellung der Briefe Börstels und der Akademie verhindert haben. Zu Adolph v. Börstel s. 190322. Vgl. 200318 K 7, 231006, 231101, 240301 K 1, 260000, 260000A u. 260106 K.

9 - Adolph von Börstel an Honoré d'Urfé / 240400

Das vorliegende Begleitschreiben, mit dem Börstel den Brief der Académie des Parfaits Amants (240301) dem französischen Romancier übersandte, wird frühestens im April 1624 und spätestens im Februar 1625 abgefaßt worden sein, da Honoré d'Urfé erst Ende Februar 1625 auf 240301 mit seinem Widmungsschreiben an die Mitglieder der Hirtenakademie (250228) antwortete. Zur PA vgl. noch 221223, 231206, 240112, 240718, 250305, 250500, 250514, 260000, 260000A, 260500 u. 281000. D'Urfé gibt in seinem Antwortschreiben an, den Brief der Gesellschaft erst ein Jahr nach seiner Abfassung erhalten zu haben. Diese Verspätung erklärt Yon (s. Abschn. Q), 143 damit, daß d'Urfé erst nach Vollendung des vierten Teils seines Romans (s. Anm. 5) die Gelegenheit ergriffen habe, um durch eine Antwort an seine hochgestellten Bewunderer eine schon 1624 erschienene Veröffentlichung eines Fragments des vierten Teils zurückzuweisen und die vollständige Fassung zu verteidigen. Vgl. 240301 K u. 250228. Leider konnte O.-C. Reure, der Biograph d'Urfés, aus den ihm bekannten Archivalien für die letzten Lebensjahre des Autors nur verstreute Indizien für eine Anwesenheit in Virieu-le-Grand, Turin und Châteaumorand zusammentragen. O.-C. Reure: La vie et les œuvres de Honoré d'Urfé. Paris 1910, 329ff. Seinen letzten bekannten Brief (250228) verfaßte d'Urfé in Châteaumorand noch vor seinem späten Aufbruch zu einem französischsavoyischen Kriegszug gegen die Spanier (kgl. Werbungspatent v. 29. 4. 1624 n. St.). Er starb bereits am 1. 6. 1625 n. St. in der Nähe von Nizza. Seine Abwesenheit von Paris, sein häufiger Ortswechsel, die Abgeschiedenheit seiner Wohnorte oder auch das mit einer Vermutung Reures (S. 333) begründbare Schutzbedürfnis d'Urfés vor seinen Gläubigern mögen also lange Zeit die Zustellung der Briefe Börstels und der Akademie verhindert haben. Zu Adolph v. Börstel s. 190322. Vgl. 200318 K 7, 231006, 231101, 240301 K 1, 260000, 260000A u. 260106 K.

10 - Adolph von Börstel an Honoré d'Urfé / 240400

Das vorliegende Begleitschreiben, mit dem Börstel den Brief der Académie des Parfaits Amants (240301) dem französischen Romancier übersandte, wird frühestens im April 1624 und spätestens im Februar 1625 abgefaßt worden sein, da Honoré d'Urfé erst Ende Februar 1625 auf 240301 mit seinem Widmungsschreiben an die Mitglieder der Hirtenakademie (250228) antwortete. Zur PA vgl. noch 221223, 231206, 240112, 240718, 250305, 250500, 250514, 260000, 260000A, 260500 u. 281000. D'Urfé gibt in seinem Antwortschreiben an, den Brief der Gesellschaft erst ein Jahr nach seiner Abfassung erhalten zu haben. Diese Verspätung erklärt Yon (s. Abschn. Q), 143 damit, daß d'Urfé erst nach Vollendung des vierten Teils seines Romans (s. Anm. 5) die Gelegenheit ergriffen habe, um durch eine Antwort an seine hochgestellten Bewunderer eine schon 1624 erschienene Veröffentlichung eines Fragments des vierten Teils zurückzuweisen und die vollständige Fassung zu verteidigen. Vgl. 240301 K u. 250228. Leider konnte O.-C. Reure, der Biograph d'Urfés, aus den ihm bekannten Archivalien für die letzten Lebensjahre des Autors nur verstreute Indizien für eine Anwesenheit in Virieu-le-Grand, Turin und Châteaumorand zusammentragen. O.-C. Reure: La vie et les œuvres de Honoré d'Urfé. Paris 1910, 329ff. Seinen letzten bekannten Brief (250228) verfaßte d'Urfé in Châteaumorand noch vor seinem späten Aufbruch zu einem französischsavoyischen Kriegszug gegen die Spanier (kgl. Werbungspatent v. 29. 4. 1624 n. St.). Er starb bereits am 1. 6. 1625 n. St. in der Nähe von Nizza. Seine Abwesenheit von Paris, sein häufiger Ortswechsel, die Abgeschiedenheit seiner Wohnorte oder auch das mit einer Vermutung Reures (S. 333) begründbare Schutzbedürfnis d'Urfés vor seinen Gläubigern mögen also lange Zeit die Zustellung der Briefe Börstels und der Akademie verhindert haben. Zu Adolph v. Börstel s. 190322. Vgl. 200318 K 7, 231006, 231101, 240301 K 1, 260000, 260000A u. 260106 K.

11 - Adolph von Börstel an Honoré d'Urfé / 240400

an den französischen Marquis einen Brief im vertrauten Ton zu schreiben, der über Adolph von Borstel [ !] vermittelt wurde, der 1617 den Sohn des Bernburger Herzogs [!] in Paris betreute.

12 - Adolph von Börstel an Honoré d'Urfé / 240400

Jürgensen, 363f. nimmt dagegen an, daß die Bekanntschaft Pz. Christians II. v. Anhalt-Bernburg (FG 51) mit d'Urfé es den Mitgliedern der Hirtenakademie erlaubt habe, an den französischen Marquis einen Brief im vertrauten Ton zu schreiben, der über Adolph von Borstel [ !] vermittelt wurde, der 1617 den Sohn des Bernburger Herzogs [!] in Paris betreute. Obgleich d'Urfé den Prinzen 1617 in Norditalien getroffen hat, steht der Satz Börstels (und unten das Versprechen auf Mitteilung der wirklichen Namen) der Schlußfolgerung entgegen. Christian konnte sich außerdem später an der Gründung der Akademie (s. 231206) und an der Abfassung ihres Schreibens an d'Urfé nicht beteiligen, da er damals in Italien weilte (s. 240718 K). Vgl. Heinrich Max Regel: Christians II. von Anhalt Gesandtschaftsreise nach Savoyen. (1617). In: Wissenschaftliche Beilage zum 10. Jahresbericht d. Hzl. Karls- Gymnasiums Bernburg Ostern 1890, 1-25.

13 - Adolph von Börstel an Honoré d'Urfé / 240400

Alcidon, in L'Astrée ein Ritter des Thierry und des Euric. Er ist unglücklich verliebt in Daphnide, die Geliebte Kg. Eurics. Die Zeitgenossen d'Urfés entdeckten darin eine Anspielung auf das Verhältnis Kg. Heinrichs IV. mit Gabrielle d'Estrées. Yon, 139 Anm. 2, möchte dagegen eher an die Liebe des französischen Königs zu Charlotte-Marguerite de Montmorency, der Gattin v. Henri II. de Bourbon, Pz. v. Condé u. Hz. v. Enghien, denken. Jürgensen, 177 übersah den Hirtennamen des vorliegenden Briefs und schrieb Börstel den letzten unter das Schreiben 240301 gesetzten Schäfernamen (Adraste) zu.

14 - Adolph von Börstel an Honoré d'Urfé / 240400

MONSIEVR, que celle de VostreBis zum Schluß in Antiqua. tres-humble & tres-obeïssant serviteur,D E B O R S T E L .


15 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürstin Anna von Anhalt-Bernburg / 200318

Pz. Christian sollte Rom Ende 1623 nur auf einer Bildungsreise, nicht jedoch auf einem Romzug sehen. Er hatte am 28. 3. 1620 n. St. einen Bericht des Burggf. und Herrn Christoph zu Dohna (FG 20) empfangen, der seine Hoffnungen anfachte. S. Tagebuch, 67f.: Receu une lettre du BaronChristofle de Dona, lequel me mande, que les Anglois viendront; que les Venitiens ne nous abanderont pas; que le Duc de Savoye se remue; que le pape ne se laisse persuader à faire davantage que de donner 10000 fl. par mois; que l'Espagnol ne peut, le Pape ne veut, à cause de son avarice, et le 1er.- à cause de ses dettes; qu'à Romeon nous attend n'y ayant jamais eu plus grand tresor à savoir 100 millions vaillant etc.; qu'en ce cas grand part des Italiens nous assisteront, et par crainte de nos armes et pr. la hayne qu'ils portent au Pape Dieu. Seit 1618 hatte sich der pfälzische Kurfürst, dazu vor allem von F. Christian I. aufgestachelt, in Verhandlungen mit Hz. Carl Emmanuel v. Savoyen über einen Krieg gegen das Haus Österreich eingelassen. Der Herzog strebte nach der Kaiserkrone, bald danach auch nach der böhmischen Krone, und machte Hoffnung auf die Finanzierung eines Heeres durch venizianische Subsidien. Im August 1618 hatte er sich schon bereit erklärt, 2000 Soldaten unter dem Kommando Gf. Ernsts v. Mansfeld zu unterhalten. Im Mai 1619 handelte F. Christian I, nachdem Mansfeld schon im Januar mit Carl Emanuel weitreichende Projekte besprochen hatte, in Turin mit dem Herzog den Vertrag von Rivoli selbst aus. Die Übereinkunft blieb aber in entscheidenden Punkten vage und verfehlte so die von den Partnern erstrebten Zwecke. Ritter, a. a. O., 16-23. Der Herzog stellte nach der Kaiserwahl Ferdinands II. und der Annahme der böhmischen Krone durch Kf. Friedrich V. v. der Pfalz seine Zahlungen ein. Am 6. 3. 1620 n. St. verwandte sich F. Christian I. zu Eggenburg noch in einem Schreiben an Hz. Carl Emanuel für Mansfeld: Ayant esté prié par Monsieur le Conte de Mansfeld, de faire une intercession pour luy envers V. A. a ce qu'il peust obtenir de la gratuité et liberalité de V. A. ce qu'il luy est deu, de la paye de son Regiment: Archivio di Stato di Torino: Casa Reale, Lettere principi forestieri, mazzo 1. Carl Emanuel hatte Pz. Christian1619 eine Pension gewährt (Dankschreiben aus Heidelberg v. 14./ 24. 9. 1619; a. a. O.). Noch am 10./ 20. 4. 1623 erinnerte der Prinz den Herzog an dieses Versprechen in einem in Bernburg geschriebenen Brief und kündigte ihm wegen dieser Angelegenheit die Ankunft des anhaltischen Agenten Adolph v. Börstel (s. 190322) in Turin an (a. a. O.).