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1 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg / 230809

Ludwig bestätigt den Empfang zweier Briefe F. Christians (FG 51) und hofft, daß seine italienisch geschriebene Anwort eingetroffen ist. Hempo v. dem Knesebeck (FG 88), der Überbringer des vorliegenden Schreibens, wird über den Zustand in Anhalt und die Lage von Christians Eltern berichten. Den kaiserlichen Pardon für Christians Vater, F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26), erwartet man täglich. Christian II. soll sich nicht zu weit von Deutschland entfernen, da er für seinen kranken Vater vielleicht an den Kaiserhof reisen muß. Gf. Georg Friedrich v. Hohenlohe-Neuenstein-Weikersheim (FG 44), den Ludwig auf der Durchreise durch Anhalt sprach, muß auch dorthin gezogen sein. — Anstatt sich von eitlen Schmarotzern in Padua Fesseln anlegen zu lassen, soll Christian — ungeachtet der auch für seinen Bruder F. Ernst v. Anhalt-Bernburg (FG 47) angeführten Gründe — seine Freiheit an einem anderen Ort suchen. Auch wegen des Umgangs, der Sprache und der Gelegenheit zu kavaliersmäßigen Übungen ist Florenz zu empfehlen. Dort müsse sich Christian mit Hilfe von Ludwigs Sekretär Giovanmaria Bissini ein Haus mieten und einrichten, ehe er der Großherzogin v. Toskana seine Aufwartung mache. Bastiano de' Rossi, der Sekretär der Accademia della Crusca, werde den Brüdern auch behilflich sein. Er hat Ludwig sehr für das Exemplar von Campanellas Gedichten (La Cantica) gedankt, das Christian ihm durch Bartholomäus Viatis d. J. in Venedig hatte aushändigen lassen. Mit Rossi und Bissini könne Christian auch über die ihm durch Knesebeck vorzulegende Liste der von Ludwig gewünschten Bücher sprechen. — Die geplante Reise nach Rom billigt Ludwig, rät von Sizilien und Malta jedoch insbesondere wegen der Piratengefahr ab. — Ludwig sendet wegen der Größe des Buchs nur ein Exemplar von Tobias Hübners (FG 25) Du Bartas-Übersetzung, von anderen Werken jedoch zwei. Christian könne den Du Bartas nach Belieben der Deutschen Nation in Padua oder Siena oder der Accademia della Crusca schenken. — Nach dem Tatareneinfall sind die Kosaken in ihr Land zurückgekehrt. Knesebeck werde Einzelheiten über die Niederlage und den Rückzug Hz. Christians v. Braunschweig berichten. Im Braunschweigischen hält sich Kg. Christian IV. v. Dänemark auf, der die ihm angetragene Verteidigung des niedersächsischen Kreises akzeptiert hat. Oberst Fuchs v. Bimbach dient jetzt Hz. Friedrich Ulrich v. Braunschweig (FG 38) in Wolfenbüttel. Dessen Gemahlin hat sich von dem Herzog wegen der Briefe getrennt, die bei der Niederlage Hz. Franz Albrechts von Sachsen-Lauenburg (FG 194) abgefangen wurden. — Gott verleihe dauerhaften Frieden! — In Kürze werde Ludwig Pz. Christian eine in Köthen zur Zeit gedruckte italienische Übertragung von Marie Le Gendres Le cabinet des saines affections und Hans Ernsts von Börstel (FG 41) deutsche Übertragung dieses Werks zusenden. — Ludwig vergnüge sich mit der Lektüre einer italienischen Übersetzung von Philostratos' Lebensbeschreibung des Apollonios v. Tyana. Unter Boccaccios Schriften habe er den Corbaccio entdeckt, der auch gut auf die niederträchtigen Frauen der eigenen Zeit passe. — Ludwig hofft, daß Pz. Ernst im Italienischen Fortschritte macht. Der Prinz müsse sich zum Erlernen der Sprache für ein paar Jahre fest in Italien niederlassen.


2 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg / 230809

Ludwig bestätigt den Empfang zweier Briefe F. Christians (FG 51) und hofft, daß seine italienisch geschriebene Anwort eingetroffen ist. Hempo v. dem Knesebeck (FG 88), der Überbringer des vorliegenden Schreibens, wird über den Zustand in Anhalt und die Lage von Christians Eltern berichten. Den kaiserlichen Pardon für Christians Vater, F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26), erwartet man täglich. Christian II. soll sich nicht zu weit von Deutschland entfernen, da er für seinen kranken Vater vielleicht an den Kaiserhof reisen muß. Gf. Georg Friedrich v. Hohenlohe-Neuenstein-Weikersheim (FG 44), den Ludwig auf der Durchreise durch Anhalt sprach, muß auch dorthin gezogen sein. — Anstatt sich von eitlen Schmarotzern in Padua Fesseln anlegen zu lassen, soll Christian — ungeachtet der auch für seinen Bruder F. Ernst v. Anhalt-Bernburg (FG 47) angeführten Gründe — seine Freiheit an einem anderen Ort suchen. Auch wegen des Umgangs, der Sprache und der Gelegenheit zu kavaliersmäßigen Übungen ist Florenz zu empfehlen. Dort müsse sich Christian mit Hilfe von Ludwigs Sekretär Giovanmaria Bissini ein Haus mieten und einrichten, ehe er der Großherzogin v. Toskana seine Aufwartung mache. Bastiano de' Rossi, der Sekretär der Accademia della Crusca, werde den Brüdern auch behilflich sein. Er hat Ludwig sehr für das Exemplar von Campanellas Gedichten (La Cantica) gedankt, das Christian ihm durch Bartholomäus Viatis d. J. in Venedig hatte aushändigen lassen. Mit Rossi und Bissini könne Christian auch über die ihm durch Knesebeck vorzulegende Liste der von Ludwig gewünschten Bücher sprechen. — Die geplante Reise nach Rom billigt Ludwig, rät von Sizilien und Malta jedoch insbesondere wegen der Piratengefahr ab. — Ludwig sendet wegen der Größe des Buchs nur ein Exemplar von Tobias Hübners (FG 25) Du Bartas-Übersetzung, von anderen Werken jedoch zwei. Christian könne den Du Bartas nach Belieben der Deutschen Nation in Padua oder Siena oder der Accademia della Crusca schenken. — Nach dem Tatareneinfall sind die Kosaken in ihr Land zurückgekehrt. Knesebeck werde Einzelheiten über die Niederlage und den Rückzug Hz. Christians v. Braunschweig berichten. Im Braunschweigischen hält sich Kg. Christian IV. v. Dänemark auf, der die ihm angetragene Verteidigung des niedersächsischen Kreises akzeptiert hat. Oberst Fuchs v. Bimbach dient jetzt Hz. Friedrich Ulrich v. Braunschweig (FG 38) in Wolfenbüttel. Dessen Gemahlin hat sich von dem Herzog wegen der Briefe getrennt, die bei der Niederlage Hz. Franz Albrechts von Sachsen-Lauenburg (FG 194) abgefangen wurden. — Gott verleihe dauerhaften Frieden! — In Kürze werde Ludwig Pz. Christian eine in Köthen zur Zeit gedruckte italienische Übertragung von Marie Le Gendres Le cabinet des saines affections und Hans Ernsts von Börstel (FG 41) deutsche Übertragung dieses Werks zusenden. — Ludwig vergnüge sich mit der Lektüre einer italienischen Übersetzung von Philostratos' Lebensbeschreibung des Apollonios v. Tyana. Unter Boccaccios Schriften habe er den Corbaccio entdeckt, der auch gut auf die niederträchtigen Frauen der eigenen Zeit passe. — Ludwig hofft, daß Pz. Ernst im Italienischen Fortschritte macht. Der Prinz müsse sich zum Erlernen der Sprache für ein paar Jahre fest in Italien niederlassen.


3 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg / 230809

Christian (FG 51) verzeichnete beide Briefe an F. Ludwig in seinem Tagebuch (Christian: Tageb. III; 4./14. 7. u. 17./27. 7. 1623; KT 137 u. 143). Das zweite Schreiben war also um einen Tag vordatiert. Bereits am 24. 7. 1623 erhielt Christian ein Schreiben Ludwigs, das er zumindest teilweise in seinem Tagebuch referierte (Christian: Tageb. III; 24. 7./3. 8. 1623; KT 150f.). Hempo v. dem Knesebeck (FG 88), der den vorliegenden Brief überbrachte, kam zusammen mit Christians Bruder Pz. Ernst (FG 47) am 31. 8. 1623 in Padua an und überreichte Pz. Christian II.Ludwigs Schreiben und Briefe seiner Eltern am folgenden Tag (Christian: Tageb. III; 1./11. 9. 1623; KT 162). Am 7. 9. 1623 verabschiedete sich Christian wieder von Knesebeck, welcher zu Christian I. zurückreiste (Bd. 3; KT 165).

4 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg / 230809

Hans Ernst v. Börstel (Der Bittere) diente Christian u. sodann auch Ernst als Hofmeister auf dieser Italienreise. Er übersetzte Le Gendres Le cabinet des saines affectiones, das 1623 zu Köthen (21641) ohne seinen Namen erschien: Schatzkämmerlein Heilsamer Zuneigungen/ Welches in dreissig Betrachtungen begrif fen/ und mit etlichen hierzu gehörigen Reimen vermehret worden. S. 230913, 231008 u. 231101.

5 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 231203

Dank für F. Ludwigs Brief vom 20. 10. 1623 und die übersandte Petrarca-Übersetzung. Um sein Quartanfieber zu vertreiben, hat Christian (FG 51) den Apennin überquert und hält sich mit Erfolg seit dem 1.12. 1623 in Rom auf. Zu Weihnachten werde er wieder bei seinem Bruder F. Ernst v. Anhalt-Bernburg (FG 47) in Padua sein, wo er die endgültige Erklärung seines Vaters F. Christians I. (FG 26) darüber erwarte, in welcher Form er fortan dem Vaterland dienen solle. — Christian bittet F. Ludwig, mit seiner Dante-Übersetzung Nachsicht zu haben. — Krankheit und Reisen haben Christian davon abgehalten, seine Übertragung Die Vnterweisung Eines Christlichen Fürsten zu vollenden. — Bastiano de' Rossi müsse den Vocabolario der Accademia della Crusca geschickt haben. — Christian erklärt seine Zufriedenheit mit der Aufnahme Heinrichs v. Börstel (FG 78) in die FG.


6 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 231203

Seinen Bruder F. Ernst v. Anhalt-Bernburg (FG 47) traf Christian in Padua am 26. 12. 1623 wieder. KT 199.

7 - Heinrich von Börstel an Fürst Ludwig / 191129

F. Johann Casimir v. Anhalt-Dessau (FG 10), kaum jedoch auch dessen damals minderjähriger Bruder Georg Aribert (FG 24). Deren Vater F. Johann Georg I. (FG 9) war bereits 1618 gestorben. Der Plural Vettern scheint alle regierenden Verwandten, also auch die Brüder zu umfassen. Von Christians I. drei Söhnen Christian II. (FG 51), Ernst (FG 47) und Friedrich (FG 62) war nur der Erstgenannte 1619 großjährig.

8 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg / 230819 230819.1

Ludwig hat Christian (FG 51) während dessen Italienaufenthalt je einmal italienisch und französisch geantwortet, will aber nun dem Gebrauch der FG gemäß Christians Brief vom 12. 8. deutsch erwidern. Die von Deutschen gegründete, der Pflege ihrer Muttersprache gewidmete FG nennt er auch deshalb eine deutsche Gesellschaft, weil ungeachtet anderer Erklärungsmöglichkeit vornehmlich Aventinus das Wort German ebenfalls von lat. germinare, fruchtbringen, herleite. — Dank für die Übersendung von TassosLa Gerusalemme liberata, das der Fürst Diederich v. dem Werder (FG 31) für ein Vorhaben überreichen will. Ludwig legt eine deutsche Versübertragung aus Luigi AlamannisGirone il cortese bei [vgl. Anhang I], die er nach einer metrischen Umarbeitung vielleicht zusammen mit dem Italienischen drucken lassen will. — Hempo v. dem Knesebeck (FG 88), der Christian in Köthen gedruckte Bücher mitbringe, solle auf der Rückreise nach Friedrichs v. Schilling (FG 21) Anleitung in Venedig abholen, was Bastiano de' Rossi dort vom neuen Vocabolario hinterlassen habe. — Ludwig bekundet Christian, der am Fieber leidet, sein Mitleid und gibt seiner Hoffnung Ausdruck, daß sich der Prinz inzwischen erholt hat. — Nachrichten aus dem Niedersächsischen Kreis, die Truppenhilfe Kg. Christians IV. v. Dänemark, die Sicherung der Pässe durch Hz. Georg v. Braunschweig-Calenberg (FG 231), die Stärke der Kreisarmee und Gesandtschaften an den Kaiser und Kursachsen betreffend. Im Obersächsischen Kreis hoffe man nach der Schlacht von Stadtlohn auf Ruhe. — Um Martini herum werde in Köthen Hz. August der J. v. Braunschweig u. Lüneburg (FG 227) mit Pzn. Dorothea v. Anhalt-Zerbst vermählt. — Bevorstehende Ankunft Pz. Ernsts v. Anhalt-Bernburg (FG 47) in Padua. Sobald der Prinz das Italienische begriffen habe, will Ludwig ihn zur Abfassung einer Arbeit veranlassen.


9 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg / 230819 230819.1

ihr zugestoßenen fiebers,S. 230802. so ich aber zu Gott verhoffen will, dieselbe nun wieder wirdt verlaßen haben; Von zeittungen habe ich ihr vber weniges nichts sonderlichs zu melden, der könig von DennemarckKönig Christian IV. v. Dänemark. Vgl. 230809 über seine Rolle als Verteidiger dieses Reichskreises. Tilly hatte u. a. den Weserpaß bei Höxter besetzt. will über die schuldigeEingefügt. Nieder Sächsische Kreißhilffe von seinem eigenen noch drey tausendt Man zu fuß vnd sechshundertt pferde halten, ist nach der Weser verreisett die päße zu besehen, vnd durch den feldtobristen H. G. zu luneburgHz. Georg v. Braunschweig-Calenberg (FG 231), General der 1623 geworbenen Armee des Niedersächsischen Kreises besetzen zulaßen. denBis alleine eingefügt. 24. dieses alten Calenders soll das volck zusammen gefhurtt werden, wirdt sein an 15000 Man des Kreißes alleine So seindt gesandt[e] von S. K. M.Seine Königliche Majestät, d. i. Kg. Christian IV. v. Dänemark. Die Gesandten forderten am 30. 9. 1623 n. St. in Wien den (damals schon begonnenen) Abzug Tillys aus dem Westfälischen und Niedersächsischen Kreis (vgl. 230913) und die Anerkennung der Besitzansprüche der protestantischen Dynasten auf die geistlichen Güter. Klopp, II, 338. Vgl. Christian: Tageb. III; 27. 10.>/6. 11. 1623: Die Königliche Dennemärckische vndt NiederSächsischen abgesandten haben abschlegliche antwort bekommen vom Kayser; wegen abführung der garnison zu Höxer, vndt des volcks auß dem westphälischen crayß, Jt. ertheilung der Jndulten oder protectorien vber die weltlichen Stiffter. vnd dem Kreiße an die keyserliche Mayestät, vmbe des Kreißes mitt durchzugen vnd einlägerungen zu verschonen zuBis bitten eingefügt bitten, vnd die verfaßung deßelbenAus des gebessert, gefolgt von ⟨Kreises⟩ zu vertheidigung vnd verwahrungAus bewahrung deßelben eintzig angesehen, zu entdecken, wie auch an Chur Sachsen abgeschickett. Jn diesem KreißObersächsischer Kreis. sitzett man noch still,folgt ⟨doch⟩ vnd vermeintt man weill die niederlage bey StadtlooSieg des Liga- Heeres unter Tilly über Christian v. Halberstadt bei Stadtlohn am 6. 8. 1623 n. St. Vgl. 230809. jungst berichtermaßen erfolgett, es werde nun in diesen Kreißen desto beßer friede, vnd keine gefahr mehr vorhanden sein, Gott helffe das es also erfolge. Jn Köthen werden wir eine frische heuraht in vnserm hauße haben, mitt fr. Do- rothea meines bruders f. Rudolffs L. sehligen eltesten tochter, vnd hertzog Augustußen zu Lüneburg einem witwer, Tannenbergischer lini zu Hitzgar wohnendt, gegen Martini dörffte die hochzeitt sein.Hz. August d. J., Sohn Hz. Heinrichs v. Braunschweig-Lüneburg-Dannenberg und später Nachfolger Hz. Friedrich Ulrichs v. Braunschweig-Wolfenbüttel (FG 38), residierte damals zu Hitzacker (a. d. Elbe, SO v. Lüneburg). Nach dem Tode seiner Gattin Clara Maria, geb. Hzn. v. Pommern († 19. 2. 1623), heiratete er am 26. 10. 1623 Fn. Dorothea (1607-1634), Tochter F. Rudolphs v. Anhalt-Zerbst (FG 12; † 20. 8. 1621). Vgl. 231101. Meine gemahl vnd KinderFn. Amoena Amalia (AL 1618, TG 2), Pz. Ludwig d. J. (FG 6) u. Pzn. Loysa Amoena (TG 6) v. Anhalt-Köthen. entbieten El. ihren gruß vnd dienste, vnd verhoffe ich es werde dero bruder f. ErnstF. Ernst traf am 31. 8. 1623 in Padua ein. Christian: Tageb., III; 1. / 11. 9. 1623. nunmehr bey deroselben auch baldt anlangen, vnd sie also ihre zeitt im besten vertreiben können, wan El. bruder in etwas die sprache begriffen, will ich meinen sohnF. Ernst, nicht F. Ludwigs leiblicher Sohn F. Ludwig d. J. (FG 6). Von der Übernahme einer gelehrten oder literarischen Arbeit, etwa einer Übersetzung aus dem Italienischen, ist in F. Ernsts Fall nichts bekannt. versuchen lassen was erEingefügt für ⟨sie⟩ darinnen in schrifften zu thun vermeindt, thue Ell. allerseits hiermitt in den schutz gottlicher Almachtt hochster gesundtheit, vnd allem glucklichen wollergehen entpfelen


10 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg / 230819 230819.1

F. Ernst traf am 31. 8. 1623 in Padua ein. Christian: Tageb., III; 1. / 11. 9. 1623.

11 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg / 230819 230819.1

F. Ernst, nicht F. Ludwigs leiblicher Sohn F. Ludwig d. J. (FG 6). Von der Übernahme einer gelehrten oder literarischen Arbeit, etwa einer Übersetzung aus dem Italienischen, ist in F. Ernsts Fall nichts bekannt.

12 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg / 230819 230819.1

F. Ernst, nicht F. Ludwigs leiblicher Sohn F. Ludwig d. J. (FG 6). Von der Übernahme einer gelehrten oder literarischen Arbeit, etwa einer Übersetzung aus dem Italienischen, ist in F. Ernsts Fall nichts bekannt.

13 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg / 230913

Beantwortet durch 231008. Da das Fieber lt. Christians (FG 51) Schreiben v. 21./31. 8. 1623 überstanden sei, könne sich der Prinz in Padua mit seinem Bruder F. Ernst v. Anhalt-Bernburg (FG 47) belustigen und im übrigen verfügbar halten, um einem Ruf nach Deutschland Folge zu leisten. Die Versöhnung F. Christians I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) mit dem Kaiser habe sich erneut verzögert. Man müsse den Kaiser nochmals um Aufschub für die gemeinschaftliche Belehnung des Hauses Anhalt bitten, da die soeben erhaltene Erlaubnis dazu schon bei ihrem Eintreffen abgelaufen gewesen sei. — Fieber und Ruhr träten auch in Deutschland häufig auf, allerdings schwächer, so daß F. Georg Aribert v. Anhalt-Dessau (FG 24) sich schnell von seiner bei einer Tauffeier in Berlin empfangenen Ansteckung erhole. Wie Ludwig von einem Fieber wisse, das ihn vor 22 Jahren in Italien befallen habe, werde Christian erst langsam seine Stärke zurückgewinnen. — Vor acht Tagen habe Ludwig ein Gespräch mit dem begabten und erfahrenen Obristen Hans Philipp Fuchs v. Bimbach erquickt, welcher nach mehrmonatigem Aufenthalt im Niedersächsischen Kreis nun nach Hause reise. Ludwig berichtet, daß die in der Niederlage von Stadtlohn gefangenen Herzöge Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar (FG 5) und Friedrich II. v. Sachsen-Altenburg (FG 103) noch nicht in die kaiserlichen Erblande gebracht worden seien. Tilly halte sich mit seinem Heer in der Gft. Oldenburg auf, um Mansfeld anzugreifen, der in Ostfriesland mit 18000 Mann stehe. Darunter seien drei Regimenter Franzosen, eines unter dem Obristen Tournon. Das von verschiedenen Rivalen begehrte Emden sei von den Niederländern unter Gf. Ernst Casimir v. Nassau-Dietz ausreichend besetzt worden. In den Dienst der Niederländer, deren Lager zwischen Emmerich und Rees liege, sei Christian v. Halberstadt mit seinen restlichen Truppen getreten. Gerücht über eine Meuterei unter den spanischen Truppen. — Ludwig überschickt das ins Italienische übersetzte und in Köthen gedruckte Werk Lo studio degli affetti sani von Marie Le Gendre Dame de Rivery. Wünsche Christian hiervon und von Tobias Hübners (FG 25) Ausgabe und Übersetzung von Guillaume de SalustesLa seconde sepmaine mehr Exemplare, könne er sie sich über seinen Nürnberger Händler billig von der Leipziger Michaelismesse schicken lassen.


14 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 231008

Antwort auf 230913. F. Christian II. (FG 51, Der Unveränderliche, L'Immutabile) dankt F. Ludwig, daß er ihm seine italienische Übersetzung des Cabinet des saines affections der Marie Le Gendre Dame de Rivery geschenkt hat. Die Übersendung weiterer Exemplare würde den Ruhm der FG mehren. Selbst wenn Christian sie nicht mehr infolge einer plötzlichen Abberufung in Empfang nehmen könnte, möge LudwigChristians Anregung nicht bedenklich finden, weil Christians Bruder, F. Ernst v. Anhalt-Bernburg (FG 47), in Padua bleibe. — Für eine Wende zum Frieden spricht, daß die Republik Venedig die Zahl ihrer kroatischen und albanischen Reiter verringert, welche man in der Lombardei „Cappellettj" nennt. Täglich erwartet man eine ähnliche Reduzierung der Kürassiere. Die Unruhen in Persien und im Osmanischen Reich halten F. Gabriel Bethlens Vormarsch auf, doch vermindert dies nicht das Mißtrauen des Kaisers. Ludwig wisse über den Zug Montenegros ja Genaueres. Ein Zeichen für den Umschwung sei auch, daß die Mobilisierung in Kroatien, Krain und Steiermark nicht voranschreite. — F. Ludwig habe vielleicht von dem Aufruhr in Muggia (Istrien) gelesen. — F. Christian II. hat vor zwei Tagen das Krankenlager verlassen. Der Arzt Adriaan van den Spieghel wolle ihn mit der Aussicht schrecken, daß sein Fieber ein halbes Jahr dauern könnte. — Die deutsche Nation an der Universität von Padua hat Christians Stallmeister Hartmann v. Hallweil zum spanischen „Ratgeber" (Consigliere) gewählt, als Nachfolger für den bisherigen Consigliere Frh. Rudolph v. Frauenberg.


15 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 231008

F. Christian und sein Bruder Ernst lehnten die ihnen angetragene Wahl zum Consigliere der Deutschen Nation an der Universität von Padua offenbar deshalb ab (Christian, Tageb. III; 4./14. 10. 1623; KT 168), weil sie die zeitliche Bindung scheuten und ihr fürstlicher Rang zu große Erwartungen weckte. Christians Stallmeister Hartmann von Hallweil übernahm aber am folgenden Tag das Amt eines Consigliere der von der deutschen Nation mitvertretenen Spanier. Er war am 18. Mai 1623 in Nürnberg zur Reisegesellschaft gestoßen (KT 121). S. Christian, Tageb. III; 5./15. 10. 1623 (KT 169): Die deutsche Nation hat meinen Halweyler Zum spanischen Consulier erwehlet, wiewol kein Spanier alhier ist, doch Zu erhaltung Jhrer gerechtigkeit [...]. Zum Geschlecht 'Hallweil' vgl. Zedler, XII, 321-324: Halweil oder Hallweyl, Halweil, Halleweil, Halleweyll — Schloß im Aergöw in der Schweiz, am Hallweiler See gelegen. Stammhaus der von Halweil. Die H. zählten 1569-1710 wegen Beilingen zum Kanton Kocher im Ritterkreis Schwaben. Köbler, 199.