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1 - Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen / 230802

Vielleicht sandte F. Ludwig230802 (mit Christians Nachtrag oder einem anderen Brief) nach Flensburg, wo Christians Eltern nach der Achtung F. Christians I. (FG 26) Zuflucht gefunden hatten.

2 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg / 230809

Ludwig bestätigt den Empfang zweier Briefe F. Christians (FG 51) und hofft, daß seine italienisch geschriebene Anwort eingetroffen ist. Hempo v. dem Knesebeck (FG 88), der Überbringer des vorliegenden Schreibens, wird über den Zustand in Anhalt und die Lage von Christians Eltern berichten. Den kaiserlichen Pardon für Christians Vater, F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26), erwartet man täglich. Christian II. soll sich nicht zu weit von Deutschland entfernen, da er für seinen kranken Vater vielleicht an den Kaiserhof reisen muß. Gf. Georg Friedrich v. Hohenlohe-Neuenstein-Weikersheim (FG 44), den Ludwig auf der Durchreise durch Anhalt sprach, muß auch dorthin gezogen sein. — Anstatt sich von eitlen Schmarotzern in Padua Fesseln anlegen zu lassen, soll Christian — ungeachtet der auch für seinen Bruder F. Ernst v. Anhalt-Bernburg (FG 47) angeführten Gründe — seine Freiheit an einem anderen Ort suchen. Auch wegen des Umgangs, der Sprache und der Gelegenheit zu kavaliersmäßigen Übungen ist Florenz zu empfehlen. Dort müsse sich Christian mit Hilfe von Ludwigs Sekretär Giovanmaria Bissini ein Haus mieten und einrichten, ehe er der Großherzogin v. Toskana seine Aufwartung mache. Bastiano de' Rossi, der Sekretär der Accademia della Crusca, werde den Brüdern auch behilflich sein. Er hat Ludwig sehr für das Exemplar von Campanellas Gedichten (La Cantica) gedankt, das Christian ihm durch Bartholomäus Viatis d. J. in Venedig hatte aushändigen lassen. Mit Rossi und Bissini könne Christian auch über die ihm durch Knesebeck vorzulegende Liste der von Ludwig gewünschten Bücher sprechen. — Die geplante Reise nach Rom billigt Ludwig, rät von Sizilien und Malta jedoch insbesondere wegen der Piratengefahr ab. — Ludwig sendet wegen der Größe des Buchs nur ein Exemplar von Tobias Hübners (FG 25) Du Bartas-Übersetzung, von anderen Werken jedoch zwei. Christian könne den Du Bartas nach Belieben der Deutschen Nation in Padua oder Siena oder der Accademia della Crusca schenken. — Nach dem Tatareneinfall sind die Kosaken in ihr Land zurückgekehrt. Knesebeck werde Einzelheiten über die Niederlage und den Rückzug Hz. Christians v. Braunschweig berichten. Im Braunschweigischen hält sich Kg. Christian IV. v. Dänemark auf, der die ihm angetragene Verteidigung des niedersächsischen Kreises akzeptiert hat. Oberst Fuchs v. Bimbach dient jetzt Hz. Friedrich Ulrich v. Braunschweig (FG 38) in Wolfenbüttel. Dessen Gemahlin hat sich von dem Herzog wegen der Briefe getrennt, die bei der Niederlage Hz. Franz Albrechts von Sachsen-Lauenburg (FG 194) abgefangen wurden. — Gott verleihe dauerhaften Frieden! — In Kürze werde Ludwig Pz. Christian eine in Köthen zur Zeit gedruckte italienische Übertragung von Marie Le Gendres Le cabinet des saines affections und Hans Ernsts von Börstel (FG 41) deutsche Übertragung dieses Werks zusenden. — Ludwig vergnüge sich mit der Lektüre einer italienischen Übersetzung von Philostratos' Lebensbeschreibung des Apollonios v. Tyana. Unter Boccaccios Schriften habe er den Corbaccio entdeckt, der auch gut auf die niederträchtigen Frauen der eigenen Zeit passe. — Ludwig hofft, daß Pz. Ernst im Italienischen Fortschritte macht. Der Prinz müsse sich zum Erlernen der Sprache für ein paar Jahre fest in Italien niederlassen.


3 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg / 230809

Christian (FG 51) verzeichnete beide Briefe an F. Ludwig in seinem Tagebuch (Christian: Tageb. III; 4./14. 7. u. 17./27. 7. 1623; KT 137 u. 143). Das zweite Schreiben war also um einen Tag vordatiert. Bereits am 24. 7. 1623 erhielt Christian ein Schreiben Ludwigs, das er zumindest teilweise in seinem Tagebuch referierte (Christian: Tageb. III; 24. 7./3. 8. 1623; KT 150f.). Hempo v. dem Knesebeck (FG 88), der den vorliegenden Brief überbrachte, kam zusammen mit Christians Bruder Pz. Ernst (FG 47) am 31. 8. 1623 in Padua an und überreichte Pz. Christian II.Ludwigs Schreiben und Briefe seiner Eltern am folgenden Tag (Christian: Tageb. III; 1./11. 9. 1623; KT 162). Am 7. 9. 1623 verabschiedete sich Christian wieder von Knesebeck, welcher zu Christian I. zurückreiste (Bd. 3; KT 165).

4 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg / 230809

Am 24. 7. 1623 notierte Christian II. wohl aufgrund des erwähnten Briefs F. Ludwigs vom 4./14. 7. 1623 in seinem Tagebuch: Mein g. hl. h. vatter, ligt gar starck, am podagra darnieder. [...] Meines hn. vattern perdon ist noch nicht im Kayß. geheimen Raht erlediget, doch hoft man in kurtzen. (Christian: Tageb. III; vgl. KT 151). Am 25. 7. 1623 plante Christian sofort zu seinem Vater F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) zurückzureisen, wurde aber durch Krankheit an der Ausführung seines Entschlusses gehindert. Vgl. 230913 u. 231006. Nach Italien hatte Christian I. seinen Sohn im Mai 1623 überhaupt nur widerwillig reisen lassen. Christian II. wies daher den bernburgischen Oberhauptmann Heinrich v. Börstel (FG 78), der ihn in Kulmbach auf den diplomatischen Einsatz beim Kaiser warten lassen wollte, am 22. 5. 1623 auf einen Rat des kaiserlichen Reichshofratspräsidenten F. Johann Georg v. Hohenzollern-Hechingen (s. 231006) hin: Das meiste aber so mich in meinem vorhaben bestätigett, ist, daß mich der Furst von hohenzollern kurtz vor meinem auffbruch, in meines vatern außöhnungs sache, ausdrucklich, auff den tagk zu Franckfurtt remittiret, alda möchten wirs ferner suchen, Und soll sich derselbe convent erst im halben Augusto oder zuende deßelbigen Monats beginnen, Wie lang wirdt denn nochmaln der schlus währen, Also das Jch nicht absehen kan was Jch indeßen vor sonderlichen nutzen darbei schaffen kan, vndt solte auch gleich der tagk seinen fortgangk erreichen wirdt doch mehr durch Gesandten, als durch Persönliche gegenwardt tractiret werden, Weis also nichtt ob Jch mit reputation mich dahin begeben werde können, Jch bin in nahmen Gottes entschloßen, mich auf den wegk zu machen, [...]. (LHA Sa.-Anh./ OB: Kö. A 9a Nr. 30, Bl. 44v). Am 19. 5. 1623 hatte Christian II. schon an seinen Oheim Ludwig geschrieben: Auf allen fall, kan ich gar leichtlich nach Wien kommen, in 5 tagen von Venedig, vndt verhoffe es werde sich noch alles ob Gott will, zum besten schicken. LHA Sa.-Anh./ OB: Kö. A 9a Nr. 30, Bl. 47r. Am 10. 10. 1623 erfuhr Christian II: Meines herren vattern perdon ist zwar resolviret vndt der salvus conductus bewilliget, aber mit dem bedinge daß sich M. h. vatter in der person am kayß. hoffe stellen soll. (Christian: Tageb. III; 10./20. 10. 1623). Vgl. 231101. Christian I. war zusammen mit Mgf. Johann Georg v. Brandenburg-Jägerndorf und Gf. Georg Friedrich v. Hohenlohe (s. Anm. 3) am 22. 1. 1621 n. St. geächtet worden. Londorp II, 311-314. Er floh nach Stade, hielt sich einige Zeit bei Kg. Gustav Adolf v. Schweden auf und versteckte sich schließlich bis 1624 unter dem Schutz des dänischen Königs in Flensburg. Beckmann V, 330-332. Die Absicht, Christian I. zu verzeihen, hatte Ks. Ferdinand II. im März 1623 auf dem Kollegialtage von Regensburg verkündet und dafür die Zustimmung der Kurfürsten gefunden. Klopp: Dreißigjähr. Krieg II, 355f. Die Acht wurde erst am 7. 6. 1624 aufgehoben. Vgl. 240717.

5 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg / 230809

Am 24. 7. 1623 notierte Christian II. wohl aufgrund des erwähnten Briefs F. Ludwigs vom 4./14. 7. 1623 in seinem Tagebuch: Mein g. hl. h. vatter, ligt gar starck, am podagra darnieder. [...] Meines hn. vattern perdon ist noch nicht im Kayß. geheimen Raht erlediget, doch hoft man in kurtzen. (Christian: Tageb. III; vgl. KT 151). Am 25. 7. 1623 plante Christian sofort zu seinem Vater F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) zurückzureisen, wurde aber durch Krankheit an der Ausführung seines Entschlusses gehindert. Vgl. 230913 u. 231006. Nach Italien hatte Christian I. seinen Sohn im Mai 1623 überhaupt nur widerwillig reisen lassen. Christian II. wies daher den bernburgischen Oberhauptmann Heinrich v. Börstel (FG 78), der ihn in Kulmbach auf den diplomatischen Einsatz beim Kaiser warten lassen wollte, am 22. 5. 1623 auf einen Rat des kaiserlichen Reichshofratspräsidenten F. Johann Georg v. Hohenzollern-Hechingen (s. 231006) hin: Das meiste aber so mich in meinem vorhaben bestätigett, ist, daß mich der Furst von hohenzollern kurtz vor meinem auffbruch, in meines vatern außöhnungs sache, ausdrucklich, auff den tagk zu Franckfurtt remittiret, alda möchten wirs ferner suchen, Und soll sich derselbe convent erst im halben Augusto oder zuende deßelbigen Monats beginnen, Wie lang wirdt denn nochmaln der schlus währen, Also das Jch nicht absehen kan was Jch indeßen vor sonderlichen nutzen darbei schaffen kan, vndt solte auch gleich der tagk seinen fortgangk erreichen wirdt doch mehr durch Gesandten, als durch Persönliche gegenwardt tractiret werden, Weis also nichtt ob Jch mit reputation mich dahin begeben werde können, Jch bin in nahmen Gottes entschloßen, mich auf den wegk zu machen, [...]. (LHA Sa.-Anh./ OB: Kö. A 9a Nr. 30, Bl. 44v). Am 19. 5. 1623 hatte Christian II. schon an seinen Oheim Ludwig geschrieben: Auf allen fall, kan ich gar leichtlich nach Wien kommen, in 5 tagen von Venedig, vndt verhoffe es werde sich noch alles ob Gott will, zum besten schicken. LHA Sa.-Anh./ OB: Kö. A 9a Nr. 30, Bl. 47r. Am 10. 10. 1623 erfuhr Christian II: Meines herren vattern perdon ist zwar resolviret vndt der salvus conductus bewilliget, aber mit dem bedinge daß sich M. h. vatter in der person am kayß. hoffe stellen soll. (Christian: Tageb. III; 10./20. 10. 1623). Vgl. 231101. Christian I. war zusammen mit Mgf. Johann Georg v. Brandenburg-Jägerndorf und Gf. Georg Friedrich v. Hohenlohe (s. Anm. 3) am 22. 1. 1621 n. St. geächtet worden. Londorp II, 311-314. Er floh nach Stade, hielt sich einige Zeit bei Kg. Gustav Adolf v. Schweden auf und versteckte sich schließlich bis 1624 unter dem Schutz des dänischen Königs in Flensburg. Beckmann V, 330-332. Die Absicht, Christian I. zu verzeihen, hatte Ks. Ferdinand II. im März 1623 auf dem Kollegialtage von Regensburg verkündet und dafür die Zustimmung der Kurfürsten gefunden. Klopp: Dreißigjähr. Krieg II, 355f. Die Acht wurde erst am 7. 6. 1624 aufgehoben. Vgl. 240717.

6 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg / 230809

Am 24. 7. 1623 notierte Christian II. wohl aufgrund des erwähnten Briefs F. Ludwigs vom 4./14. 7. 1623 in seinem Tagebuch: Mein g. hl. h. vatter, ligt gar starck, am podagra darnieder. [...] Meines hn. vattern perdon ist noch nicht im Kayß. geheimen Raht erlediget, doch hoft man in kurtzen. (Christian: Tageb. III; vgl. KT 151). Am 25. 7. 1623 plante Christian sofort zu seinem Vater F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) zurückzureisen, wurde aber durch Krankheit an der Ausführung seines Entschlusses gehindert. Vgl. 230913 u. 231006. Nach Italien hatte Christian I. seinen Sohn im Mai 1623 überhaupt nur widerwillig reisen lassen. Christian II. wies daher den bernburgischen Oberhauptmann Heinrich v. Börstel (FG 78), der ihn in Kulmbach auf den diplomatischen Einsatz beim Kaiser warten lassen wollte, am 22. 5. 1623 auf einen Rat des kaiserlichen Reichshofratspräsidenten F. Johann Georg v. Hohenzollern-Hechingen (s. 231006) hin: Das meiste aber so mich in meinem vorhaben bestätigett, ist, daß mich der Furst von hohenzollern kurtz vor meinem auffbruch, in meines vatern außöhnungs sache, ausdrucklich, auff den tagk zu Franckfurtt remittiret, alda möchten wirs ferner suchen, Und soll sich derselbe convent erst im halben Augusto oder zuende deßelbigen Monats beginnen, Wie lang wirdt denn nochmaln der schlus währen, Also das Jch nicht absehen kan was Jch indeßen vor sonderlichen nutzen darbei schaffen kan, vndt solte auch gleich der tagk seinen fortgangk erreichen wirdt doch mehr durch Gesandten, als durch Persönliche gegenwardt tractiret werden, Weis also nichtt ob Jch mit reputation mich dahin begeben werde können, Jch bin in nahmen Gottes entschloßen, mich auf den wegk zu machen, [...]. (LHA Sa.-Anh./ OB: Kö. A 9a Nr. 30, Bl. 44v). Am 19. 5. 1623 hatte Christian II. schon an seinen Oheim Ludwig geschrieben: Auf allen fall, kan ich gar leichtlich nach Wien kommen, in 5 tagen von Venedig, vndt verhoffe es werde sich noch alles ob Gott will, zum besten schicken. LHA Sa.-Anh./ OB: Kö. A 9a Nr. 30, Bl. 47r. Am 10. 10. 1623 erfuhr Christian II: Meines herren vattern perdon ist zwar resolviret vndt der salvus conductus bewilliget, aber mit dem bedinge daß sich M. h. vatter in der person am kayß. hoffe stellen soll. (Christian: Tageb. III; 10./20. 10. 1623). Vgl. 231101. Christian I. war zusammen mit Mgf. Johann Georg v. Brandenburg-Jägerndorf und Gf. Georg Friedrich v. Hohenlohe (s. Anm. 3) am 22. 1. 1621 n. St. geächtet worden. Londorp II, 311-314. Er floh nach Stade, hielt sich einige Zeit bei Kg. Gustav Adolf v. Schweden auf und versteckte sich schließlich bis 1624 unter dem Schutz des dänischen Königs in Flensburg. Beckmann V, 330-332. Die Absicht, Christian I. zu verzeihen, hatte Ks. Ferdinand II. im März 1623 auf dem Kollegialtage von Regensburg verkündet und dafür die Zustimmung der Kurfürsten gefunden. Klopp: Dreißigjähr. Krieg II, 355f. Die Acht wurde erst am 7. 6. 1624 aufgehoben. Vgl. 240717.

7 - Fürst Ludwig an Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg / 230809

Am 24. 7. 1623 notierte Christian II. wohl aufgrund des erwähnten Briefs F. Ludwigs vom 4./14. 7. 1623 in seinem Tagebuch: Mein g. hl. h. vatter, ligt gar starck, am podagra darnieder. [...] Meines hn. vattern perdon ist noch nicht im Kayß. geheimen Raht erlediget, doch hoft man in kurtzen. (Christian: Tageb. III; vgl. KT 151). Am 25. 7. 1623 plante Christian sofort zu seinem Vater F. Christian I. v. Anhalt-Bernburg (FG 26) zurückzureisen, wurde aber durch Krankheit an der Ausführung seines Entschlusses gehindert. Vgl. 230913 u. 231006. Nach Italien hatte Christian I. seinen Sohn im Mai 1623 überhaupt nur widerwillig reisen lassen. Christian II. wies daher den bernburgischen Oberhauptmann Heinrich v. Börstel (FG 78), der ihn in Kulmbach auf den diplomatischen Einsatz beim Kaiser warten lassen wollte, am 22. 5. 1623 auf einen Rat des kaiserlichen Reichshofratspräsidenten F. Johann Georg v. Hohenzollern-Hechingen (s. 231006) hin: Das meiste aber so mich in meinem vorhaben bestätigett, ist, daß mich der Furst von hohenzollern kurtz vor meinem auffbruch, in meines vatern außöhnungs sache, ausdrucklich, auff den tagk zu Franckfurtt remittiret, alda möchten wirs ferner suchen, Und soll sich derselbe convent erst im halben Augusto oder zuende deßelbigen Monats beginnen, Wie lang wirdt denn nochmaln der schlus währen, Also das Jch nicht absehen kan was Jch indeßen vor sonderlichen nutzen darbei schaffen kan, vndt solte auch gleich der tagk seinen fortgangk erreichen wirdt doch mehr durch Gesandten, als durch Persönliche gegenwardt tractiret werden, Weis also nichtt ob Jch mit reputation mich dahin begeben werde können, Jch bin in nahmen Gottes entschloßen, mich auf den wegk zu machen, [...]. (LHA Sa.-Anh./ OB: Kö. A 9a Nr. 30, Bl. 44v). Am 19. 5. 1623 hatte Christian II. schon an seinen Oheim Ludwig geschrieben: Auf allen fall, kan ich gar leichtlich nach Wien kommen, in 5 tagen von Venedig, vndt verhoffe es werde sich noch alles ob Gott will, zum besten schicken. LHA Sa.-Anh./ OB: Kö. A 9a Nr. 30, Bl. 47r. Am 10. 10. 1623 erfuhr Christian II: Meines herren vattern perdon ist zwar resolviret vndt der salvus conductus bewilliget, aber mit dem bedinge daß sich M. h. vatter in der person am kayß. hoffe stellen soll. (Christian: Tageb. III; 10./20. 10. 1623). Vgl. 231101. Christian I. war zusammen mit Mgf. Johann Georg v. Brandenburg-Jägerndorf und Gf. Georg Friedrich v. Hohenlohe (s. Anm. 3) am 22. 1. 1621 n. St. geächtet worden. Londorp II, 311-314. Er floh nach Stade, hielt sich einige Zeit bei Kg. Gustav Adolf v. Schweden auf und versteckte sich schließlich bis 1624 unter dem Schutz des dänischen Königs in Flensburg. Beckmann V, 330-332. Die Absicht, Christian I. zu verzeihen, hatte Ks. Ferdinand II. im März 1623 auf dem Kollegialtage von Regensburg verkündet und dafür die Zustimmung der Kurfürsten gefunden. Klopp: Dreißigjähr. Krieg II, 355f. Die Acht wurde erst am 7. 6. 1624 aufgehoben. Vgl. 240717.

8 - Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 220919 220919.1

Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig


9 - Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 220919 220919.1

F. Christian I. (FG 26) ergreift die Gelegenheit, um einen Brief an F. Ludwig nach Hamburg zu befördern, in dem er seinem Bruder für die vielen ihm geleisteten Dienste danken kann. Er legt Ludwig den Auszug eines Namenverzeichnisses und eines Buchstabenschlüssels zum Dechiffrieren politischer Depeschen bei. — Die Lektüre einer lateinischen Übersetzung von Juan Huartes Examen de ingenios hat ihm gestern seine Melancholie vertrieben. Gern würde Christian auch die (vom Übersetzer Joachim Caesar) versprochenen sechs fehlenden Kapitel lesen. Er schreibe auch an seinen Sohn Pz. Christian II. (FG 51) um ein paar Bücher. Falls dieser schon von zu Hause abgereist sei, brauche ihm der Brief nicht nachgesandt zu werden. — Grüße an F. Ludwigs Gattin und gute Wünsche für die Rückreise.


10 - Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 220919 220919.1

F. Christian I. (FG 26) ergreift die Gelegenheit, um einen Brief an F. Ludwig nach Hamburg zu befördern, in dem er seinem Bruder für die vielen ihm geleisteten Dienste danken kann. Er legt Ludwig den Auszug eines Namenverzeichnisses und eines Buchstabenschlüssels zum Dechiffrieren politischer Depeschen bei. — Die Lektüre einer lateinischen Übersetzung von Juan Huartes Examen de ingenios hat ihm gestern seine Melancholie vertrieben. Gern würde Christian auch die (vom Übersetzer Joachim Caesar) versprochenen sechs fehlenden Kapitel lesen. Er schreibe auch an seinen Sohn Pz. Christian II. (FG 51) um ein paar Bücher. Falls dieser schon von zu Hause abgereist sei, brauche ihm der Brief nicht nachgesandt zu werden. — Grüße an F. Ludwigs Gattin und gute Wünsche für die Rückreise.


11 - Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 220919 220919.1

Der vom Kaiser geächtete F. Christian I. (FG 26) hielt sich damals unter dem Schutz des Königs von Dänemark und Herzogs v. Schleswig-Holstein in Flensburg versteckt. Sein Bruder F. Ludwig und dessen Gemahlin, Fn. Amoena Amalia (AL 1618, TG 2), waren am 3. 9. 1622 von Anhalt aus zu ihm gereist. Am 30. 8. hatte Ludwig in Bernburg mit F. Johann Casimir v. Anhalt-Dessau (FG 10), dem Kanzler (Andreas Müller) F. Augusts v. Anhalt-Plötzkau (FG 46) und mit Christians Sohn, Pz. Christian II. (FG 51), Gespräche geführt. Sie betrafen 1. die gefährliche Gerenrödische Sache, 2. die Sachen So man auf beforstehenden conuent zu Regenspurg zu vorhandelen vnd mir [Christian II] mit zu geben. Christian: Tageb.(Nr. 14a), 9; vgl. XXIV, Bl. 39v u. KT 55. Christian II. traf das fürstliche Paar schon am 27. 9. in Plötzkau. Daher wird Christian I. den vorliegenden Brief seinem Bruder nach dessen Besuch durch einen nach Hamburg reisenden Boten nachgeschickt haben. KT 56.

12 - Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 220919 220919.1

Der vom Kaiser geächtete F. Christian I. (FG 26) hielt sich damals unter dem Schutz des Königs von Dänemark und Herzogs v. Schleswig-Holstein in Flensburg versteckt. Sein Bruder F. Ludwig und dessen Gemahlin, Fn. Amoena Amalia (AL 1618, TG 2), waren am 3. 9. 1622 von Anhalt aus zu ihm gereist. Am 30. 8. hatte Ludwig in Bernburg mit F. Johann Casimir v. Anhalt-Dessau (FG 10), dem Kanzler (Andreas Müller) F. Augusts v. Anhalt-Plötzkau (FG 46) und mit Christians Sohn, Pz. Christian II. (FG 51), Gespräche geführt. Sie betrafen 1. die gefährliche Gerenrödische Sache, 2. die Sachen So man auf beforstehenden conuent zu Regenspurg zu vorhandelen vnd mir [Christian II] mit zu geben. Christian: Tageb.(Nr. 14a), 9; vgl. XXIV, Bl. 39v u. KT 55. Christian II. traf das fürstliche Paar schon am 27. 9. in Plötzkau. Daher wird Christian I. den vorliegenden Brief seinem Bruder nach dessen Besuch durch einen nach Hamburg reisenden Boten nachgeschickt haben. KT 56.

13 - Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 220919 220919.1

Der vom Kaiser geächtete F. Christian I. (FG 26) hielt sich damals unter dem Schutz des Königs von Dänemark und Herzogs v. Schleswig-Holstein in Flensburg versteckt. Sein Bruder F. Ludwig und dessen Gemahlin, Fn. Amoena Amalia (AL 1618, TG 2), waren am 3. 9. 1622 von Anhalt aus zu ihm gereist. Am 30. 8. hatte Ludwig in Bernburg mit F. Johann Casimir v. Anhalt-Dessau (FG 10), dem Kanzler (Andreas Müller) F. Augusts v. Anhalt-Plötzkau (FG 46) und mit Christians Sohn, Pz. Christian II. (FG 51), Gespräche geführt. Sie betrafen 1. die gefährliche Gerenrödische Sache, 2. die Sachen So man auf beforstehenden conuent zu Regenspurg zu vorhandelen vnd mir [Christian II] mit zu geben. Christian: Tageb.(Nr. 14a), 9; vgl. XXIV, Bl. 39v u. KT 55. Christian II. traf das fürstliche Paar schon am 27. 9. in Plötzkau. Daher wird Christian I. den vorliegenden Brief seinem Bruder nach dessen Besuch durch einen nach Hamburg reisenden Boten nachgeschickt haben. KT 56.

14 - Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 220919 220919.1

Juan Huarte de San Juan: Examen de ingenios para las sciencias, übers, v. Joachim Caesar: Scrutinium ingeniorum pro ijs, qui excellere cupiunt, perpetuâ linguæ Castellanæ translatione latinitate donatum: interprete Ӕschacio Majore Dobreborano [Pseud.] (Prostat Lipsiè. In Officina Cothoniense 1622). Zu Caesar s. 240718 K 23. Die lat. Übersetzung wurde Hz. Albrecht v. Sachsen-Weimar [später S.-Eisenach] (FG 17) und F. Ludwig am 5. 5. 1622 gewidmet. Ludwig scheint seinem Bruder frisch von der Köthener Presse ein Exemplar des unvollendeten Buchs mitgebracht zu haben, das wohl auch noch nicht das kaiserliche Privileg (d. d. 20. 9. 1622 n. St.) enthielt. Vgl. S. 557 Caesars Schlußbemerkung: Restat potißima ac præcipua hujus materiæ pars, ad quam toto hoc opere auctor collimavit. Ea sex absolvitur capitibus, ac de modô tùm generandorum tùm educandorum infantum masculorum, eorumque ingeniosorum & ad discendas omneis arteis idoneorum subtilißimè tractat. Hæc quàm primùm cum locupletißimo totius tractatus indice proditura est: quò te, Lector, remittimus atque interim primè hujus partis lectionem tibi commendamus. Vgl. Kat. Dessau BB 1693 (verschollen; vielleicht F. Christians Exemplar). Die Fortsetzung (Kap. 18-23), der auch ein Sachregister und sechs Seiten aus Pierre Charrons Thresor de la sagesse (Lyon 1606), Livre 3, chap. 14, in Übersetzung beigegfügt wurden (S. 563-568), erschien mit fortlaufender Bogen- bzw. Seitenzählung ([Nn]r - [Ddd 7]r; paginiert 563-743), jedoch mit eigenem Titelblatt: ӔschacI Majoris scrutinii ingenior. ê linguâ Hispanâ in latiarem translati reliquarium: quî generari fieri´q; ingeniosi ac sapientes possint liberi. ... Venit Cothenis Anhaltinorum DC. XXII.

15 - Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg an Fürst Ludwig / 220919 220919.1

Bei uns, d. i. im Fst. Anhalt. Bei dem erwähnten Treffen in Plötzkau (Anm. 1) scheint F. Ludwig den Brief Christians zusammen mit Schreiben Fn. Annas v. Anhalt-Bernburg (AL 1617, TG 16) und ihrer Tochter Eleonora Maria (AL 1617, TG 17) Pz. Christian II. v. Anhalt-Bernburg übergeben zu haben. Vgl. Christian: Tageb. (Nr. 14a), 99: Jch bin nach Plotzkau Geritten, alda ich meinem herrn Vettern F. Ludwigen vnd Sein gemahl bey F. Augusto vnd den Seinigen angesprochen, So von der reyse von Flensburg wiederkommen vnd Schreiben von herr Vattern vnd Frau Muttern vnd Schwesters Eleonora mitgebracht.Christian II. empfing allerdings schon am 28. 9. wiederum von Flensburg Schreiben (a. a. O.). Der jüngere Christian war 1620 in der Schlacht am Weißen Berge in kaiserliche Gefangenschaft geraten. Erst am 7. 2. 1622 wurde ihm Urlaub erteilt. Am 6. 10. reiste er zum Kurfürsten- und Fürstentag nach Regensburg, wo ihn Ks. Ferdinand II. am 30. 12. 1622 feierlich begnadigte. KT 75f. Vgl. 221223.