Predigt Nr. 13 – Vetter 9 – BT 24ra–26vb; LT 38ra–43ra; AT 30va–34rb; KT 69vb–72rb
[24ra]
Überschrift
Absatz 1
FN-Anzahl: 5
1 An dem andern sontag in der fasten
1 ein predig von der cananeischen frauwen, genomen uß
Mattheo:
2 "Exiens
Jesusade finibus
aThiri et
bSidonisc"
2
1 Für den zweiten Sonntag in der Fastenzeit eine Predigt über die kanaanäische Frau, herausgegriffen aus [dem] Matthäus[evangelium]:
2 "Exiens Jesus de finibus Thiri et Sidonis"
Abschnitt 1
Absatz 2
FN-Anzahl: 20
1 "Der
d herr
Jesus gieng uß den
eenden des lands
eThy-ri und
Sidonis.
2 Uß
f dem selben land gieng ein cananeische frauw, die ruͦfft
g unserm herren
h nach und sprach:
3 'Herr,
iein suͦn
Davidi, erbarm dich über mich, wann min tochter wirt ser gepeinigt von dem boͤsen geyst.'
4 Der
j herr antwurt der frawen ein wort nit.
5 Das weib ruͦfft
k vast.
6 Do sprachen die jünger:
7 'Herr, diß weib ruͦfft uns nach.
8 Laß sy!'
9 Do sprach unser
l herr:
10 'Ich bin nit gesant dann zuͦ den verdorben schafen des hauß
Israelm.'
11 nDas weyb kam
n, bett in an und sprach:
12 'Herr, hilff mir!'
oAntwurt der
o herr:
3
14 'Es ist nit guͦt, das man den kinden das brot nimpt und es den hunden gibt
p.'
15 Do diß froͤwlin daz gehort hat, sprach
q sy:
16 'Ja
r, herr, daz ist war.
17 So geschicht dach dick, das die kleinen hundtlin auch werden gespeißt von den broͤsamlin, die da fallen von dem
s tisch irer herren.'
18 Do sprach
Jesust:
19 'O weib, din glaub ist groß!
u
20 Dir gschech, als du wilt
u.'
21 Do ward ir tochter gesundt an der selben stund."
4
1 "Der Herr Jesus ging hinaus in das Land Thyri und Sidonis.
2 Aus demselben Land kam eine knaanäische Frau, die unserem Herrn nachrief und sagte:
3 'Herr, der du ein Sohn Davids bist, erweise mir Barmherzigkeit, denn meine Tochter wird von einem bösen Geist sehr gequält.'
4 Der Herr antwortete der Frau mit keinem Wort.
5 Die Frau rief laut.
6 Da sagten die Jünger:
7 'Herr, diese Frau ruft uns hinterher.
8 Lass sie [gehen]!'
9 Da sagte unser Herr:
10 'Ich wurde zu keinen anderen gesandt als zu den verdorbenen Schafen des Hauses Israel.'
11 Die Frau kam [zu ihm], betete ihn an und sagte:
12 'Herr, hilf mir!'
13 Der Herr antwortete:
14 'Es ist nicht richtig, dass man den Kindern das Brot wegnimmt und es den Hunden gibt.'
15 Als diese junge Frau das gehört hatte, sagte sie:
16 'Ja, Herr, das stimmt.
17 Es passiert aber häufig, dass die Hündlein von den kleinen Brotkrümeln gespeist werden, die vom Tisch ihrer Herren fallen.'
18 Da sagte Jesus:
19 'Oh Frau, dein Glaube ist groß!
20 Was du willst, soll geschehen.'
21 Zum selben Zeitpunkt wurde ihre Tochter gesund."
Abschnitt 2
Absatz 3
FN-Anzahl: 12
1 Diß
vA ewangelium weise
tw uns uff den edelsten
x, nützlichesten, sichersten, wesentlichsten kere, den man in diser zeyt gehaben mag.
2 Darumb
y so wyssend:
3 Welcher ker nit etlicher
z weyß in disem weg geschicht, alles das
aa der mensch gethuͦn mag in
ab thuͦn und in lassen,
5 es hilfft in wenig
ac oder
adgantz nichts
ad.
B
1 Dieses Evangelium belehrt uns über die edelste, gewinnbringendste, Gefahr abwendende, wichtigste Kehrtwendung, die man in dieser Zeit vollziehen kann.
2 Deswegen sollt ihr wissen:
3 Wird eine solche Umkehr nicht auf irgendeine Art und Weise auf diesem Weg vollzogen, hilft alles, was der Mensch bei seinem Tun und Lassen vollbringen kann, ihm wenig oder gar nichts.,
Abschnitt 3
Absatz 4
Absatz 5
FN-Anzahl: 12
1 Nuͦn nemen wir diß wort für unß:
2 "Unser
ae herr gieng uß."
6
3 Von wannen gieng er uß?
4 Von den gleichßner unnd von denn
[24rb]schreybern.
5 Nuͦn merck mit ernst disenn grund:
6 Die schreiber waren die weysen, die do von iren künsten hielten und von iren uffsetzen.
7
7 Hie
af bey soͤllen wir mercken zwen die aller schedlichsten gründt, die under geistlichen menschen gesein mügen.
8 Und in disen gründen verdirbt manches edels mensch, das
aggantz nichts
ag uß im wirt.
9 Und wissend, das wenig geystliche menschen seind, sy seind darinn
ah besessen in eim oder mit in beiden, aber doch ettlich me dann die anderen.
10 Bei
ai den schreibern nimpt man die vernünfftigen menschen, die all ding zyehen in ir vernünfft oder in ir sinnlickeit, die sie schoͤpfen durch ir sinn, unnd zyehenn es denn also in ir vernünfft, das sie da
aj durch grosse ding versteen
8 und haben darinn
ak ein glorieren und sprechen davon
al uß schoͤne hohe wort.
11 Und in dem gründ, do die warheit bloͤßlichen heraußquellen solt, do bleiben sie ler
am und
an wuͤst und unfruchtbar.
12 Die anderen menschen seind die phariseien, das seind die geistlichen, die sich selber
vür
ao guͦt halten
apaqund halten vil
aq von in selber und steen darzuͦ
ar uff iren uffsetzen und weysen und halten dan
as ir gewonheit für alle ding und woͤllen darinn geachtet und gerumet seyn.
13 Und der selben menschen gründ steend
at vol urteils auff alle
au menschen, die ire weyse nit seind noch achten.
9
1 Jetzt denken wir über folgendes Wort nach:
2 "Unser Herr ging hinaus."
3 Woher ging er hinaus?
4 Von den Heuchlern und von den Schreibern.
5 Nun vernimm aufmerksam den [folgenden] Grund:
6 Die Schreiber waren die gelehrten Leute, die sich viel auf ihr Können einbildeten und auf ihre selbstgemachten Gesetze.
7 Wir sollen hier die beiden allergefährlichsten Grundlagen kennenlernen, die es bei geistlichen Menschen geben kann.
8 Und mit diesen Grundlagen geht mancher edle Mensch zugrunde, so dass gar nichts [Gutes] aus ihm entstehen kann.
9 Und ihr sollt wissen, dass es wenige geistliche Menschen gibt, die nicht auf einem oder auf beiden dieser Grundsätze beharren, aber doch einige mehr als die anderen.
10 Die Schreiber soll man auf die vernunftgeleiteten Menschen beziehen, die alle Dinge in ihren Verstand oder in ihre Sinneswahrnehmung zerren, die sie durch ihre Sinne erzeugen, und zerren sie dann so in ihren Verstand, dass sie auf diese Weise bedeutsame Sachen verstehen und sich damit brüsten und halten darüber schöne hochfliegende Reden.
11 Und in dem inneren Grund, aus dem die Wahrheit unverhüllt hervorquellen soll, bleiben sie öde und dürr und unfruchtbar.
12 Die zweite Gruppe von Menschen sind die Pharisäer – das sind die Geistlichen, die sich selbst für tugendhaft halten, und sie halten viel von sich selbst und beharren auf ihren selbstgemachten Gesetzen und Verhaltensweisen und halten dann ihre Gepflogenheiten für besser als alles andere und wollen dafür geachtet und verehrt werden.
13 Und die Grundsätze dieser Menschen sind voller Verurteilung aller Menschen, die ihre Gepflogenheiten nicht besitzen oder ihnen folgen.
Abschnitt 4
Absatz 6
FN-Anzahl: 56
1 "Unser
av herr gieng uß"
10 von den selben menschen.
2 Wan die
awselben eygenwisigen
aw hetten unsern heren gefragt eines urteils und sprachen:
3 "Warumb halten dein jünger nitt die guͦtten gewonheit der altvaͤtter, das sie mit ungeweschen henden daz brot essen?"
4 Wider dise menschen sprach unser herr guͤtlich:
5 "Warumb halten ir nit gots gebot?"
11
6 Also
ax zuͦ gleicher weiß thuͦnd dise menschen, die da halten ir eigen weisen und ir gewonheit und ir uffsetz für die goͤttlich vermanung.
7 Und
ay die selben menschen vernichten die
az freünd gottes
12, die
ba keinen eygenn uffgesetzten weysen nachvolgen woͤllen
bb13.
8 In disem urteyl meint man nit, das man üppige ruͦchlosse menschen in der samlung
[24va]nicht urteylen soͤll, wann also
bc vergieng geistliche zucht.
9 Vor diser phariseyscher weiß huͤte sich ein yeglichs in seinem grunde
bd.
14
10 Und darumb so findt man vil geistlig
Ccher menschen, die
be alzeit nuͦn
bf sehen auff die usswendigen weisen in den guͤten wercken in
bg der behaltung, so
bh15 ist es von in alles gethon.
11 Aber
bi der inwendig grundt ist zuͦmal verwachsen
bj und besessen mit den creaturen und darzuͦ
bk schedlichen gefangen
12 Und in disem grund so betten sie vil und lesen vil psalter.
13 Also
bl thuͦnd die blinden juden:
14 Die lesen vil psalter und ander buͤcher und ist in doch got in der warheit unbekant und verborgen.
16
15 Also ist auch disen geistlichen menschen:
16 Sie
bmnemen disciplin
bm, sie betten, vasten
bn,
bosy wachen
bobpund zuͦ allem dem
bp, so ist doch got lautterlich ir grund nit den die arm leydig creatur.
17 Zuͦ der ist
D ir lieb und ir meinung und ir begerung allzeit gekert mit disen scheynenden
bq17 guͦten uͤbungen.
18 Nun
br bey diser phariseyscher weyß so
bs bleibet der ewig got nit
btbei disen menschen
bt.
19 Wann
bu daz seind nit die menschen
bv, die der himelisch vatter gepflantzet hat, sunder
bw die menschen muͤssen mit der wurtzel ußgeworffen werden,
18 als unser herr
bx selber gesprochen hat:
20 "Welcher mensch nit mit mir ist, der ist wider mich, und wer nit mit mir samlet, der ist zerstrewen
by."
19
21 Wenn die zeyt kümpt der ernen
bz, das der ewig gott sein korn samlen würt
ca20 – daz seind die außerwelten menschen –, und
cb welche den mit im nit gesamlet haben
cc, die werden
cd von im
ceverlassen.
22 Und
ce wo er sin lauter pflantzung in dem grundt nit findt, die selben werden
cf ußgeworffen.
23 Diß
cg seint zwen falsch grunden, davor huͤten euch durch gott, woͤlt ir anders behalten werden,
21 die nuͦn leyder regnieren in allen stetten:
24 Das ist die natürlich behendigkeyt in schreiberlicher
ch oder
ci phariseyscher wiß in den ußwendigen scheynen oder uffsetzen.
25 Die
cj menschenn seind yetzung in der schreyberlichen weiß so behend, das ein wissenhafftiger beichtiger ka
um
ck in beicht
E kan gehoͤren von behendigkeit wegen
[24vb]clund vor iren eigen uffsetzen
cl, darin sie alle zeyt bleyben.
1 "Unser Herr ging hinaus" weg von eben diesen Menschen.
2 Denn genau diese selbstgefälligen [Leute] hatten unseren Herrn aufgefordert, ein Urteil zu fällen, und fragten:
3 "Warum halten sich deine Jünger nicht an die guten Sitte der Vorväter, indem sie das Brot mit ungewaschenen Händen essen?"
4 Diesen Menschen erwiderte unser Herr freundlich:
5 "Warum haltet ihr Gottes Gebot nicht?"
6 In derselben Weise verhalten sich diese Menschen, die ihre eigenen Verhaltensweisen und ihre Gewohnheiten und ihre selbstgemachten Gesetze für die göttliche Lehre halten.
7 Und gerade diese Menschen verachten die Freunde Gottes, die keinen selbstgegebenen Verhaltensweisen Folge leisten wollen.
8 Mit dieser Verurteilung vertritt man nicht die Meinung, dass man eitle, nachlässige Menschen in der [geistlichen] Gemeinschaft nicht maßregeln sollte, denn sonst hätte geistliche Disziplin keinen Bestand.
9 Vor dieser pharisäischen Art und Weise soll sich jeder in seinem inneren Grund hüten.
10 Und deshalb: Trifft man in dieser Weise auf viele geistliche Menschen, die nun immerzu auf die äußeren Verhaltensweisen beim Vollbringen guter Werke und in der Befolgung [der Gebote] achten, so wird von ihnen alles eingehalten.
11 Aber der innere Grund ist zugewachsen und von der Kreatur eingenommen worden und liegt auf verderbenbringende Weise gefangen.
12 Und in diesem inneren Grund beten sie viel und lesen häufig die Psalmen.
13 Genauso verhalten sich die blinden Juden:
14 Diese lesen häufig die Psalmen und andere [biblische] Bücher, und trotzdem bleibt Gott – das ist wahr – ihnen unbekannt und für sie verborgen.
15 Genauso ist widerfährt es auch diesen geistlichen Menschen:
16 Sie kasteien sich, sie beten, fasten, sie halten [Nacht-]Wachen, und bei all dem ist doch Gott offensichtlich nicht ihr innerer Grund, sondern die arme schwache Kreatur.
17 Auf sie richtet sich stets ihre Liebe und ihre freundschaftliche Zuneigung und ihre Begierde mit diesen scheinbar guten Werken.
18 Nun, bei diesen Menschen mit dieser pharisäischen Verhaltensweise bleibt der ewige Gott nicht.
19 Denn das sind nicht die Menschen, die der himmlische Vater gepflanzt hat, sondern diese Menschen müssen mit der Wurzel ausgerissen werden, wie unser Herr selbst sagte:
20 "Der Mensch, der nicht für mich ist, ist gegen mich, und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut."
21 Wenn die Zeit der Ernte kommt, dass der ewige Gott sein Korn sammeln wird – das steht für die auserwählten Menschen –, dann werden die, die nicht mit ihm gesammelt haben, verlassen.
22 Und diejenigen, in denen er seine unberührte Anpflanzung im inneren Grund nicht [wieder]findet, werden ausgerissen.
23 Dies sind zwei falsche Grundlagen, die nun leider überall herrschen – vor ihnen hütet euch um Gottes Willen, wenn ihr gerettet werden wollt:
24 Das ist die natürliche Klugheit in der Art der Schriftgelehrten oder Pharisäer mit äußerem Anschein und Gesetzen.
25 Die Menschen sind heutzutage in dieser Art der Schriftgelehrten so geschickt, dass ein erfahrener Beichtvater ihnen beinahe nicht die Beichte abnehmen kann aufgrund ihrer Klugheit und wegen ihrer selbstgemachten Gesetze, denen sie stets verhaftet bleiben.
Abschnitt 5
Absatz 7
Absatz 8
FN-Anzahl: 67
1 Von
cm disen menschen gieng
Jesus, als er
cn noch thuͦd alzeyt
covon disen menschen, die darinnen schuldig seindt
co.
2 Wo hien gieng aber der herr
cpJesus?
3 cq"Er gieng
cq in das landt
Tiri und
Sydonis."
22
4 Wan
crTiri ist
cs als vil als ein gejegt
ct.
23
5 Ach kynder, das nemen leider wenig menschen laüterlich
cu war in in selber.
6 Und ist doch ein wunderlich, adelisch
cv, nützlich ding, daz dise zwey gedreng in dem menschen zuͦsamen kummen und im den der mensch wol unnd recht gethuͦn kan.
7 Was wirt adels, nutz
cw und guͦter frucht uß dysem
cxscharffen gedreng
cx geborn!
8 Welichs
cy ist nuͦn diß jagen?
9 Nit anders dan das der inwendig mensch alzeyt gern zuͦ gott were, da sein eygne stat ist, und treibt
cz den den ußwendigen menschen allezeyt zuͦ gott und nach gott.
10 So jagt der ußwendig mensch den einen andern weg und wil alzeit ußwendig sein
da, do auch sein eygen stat ist.
24
11 Also ist
db ein zweyung in dem menschen.
12 Des innern menschen eigen stat ist gott und zuͦ derselben stet
dc sein begerung und sein freyer will und sein muͦt
dd.
13 Und wirt darzuͦ alle zeyt gejagt und gefordert von gott dem herren.
25
14 Aber das ist dem ußern menschen alzeyt
deund stund
de widerig nach seiner natur, die
df krieget darwider,
26 als
dg sant
Paulus spricht:
15 "Ich find in mir
dh inwendig widerfechten.
16 Die natur widerstet dem
diewigen guͦt
di des geysts.
17 Und darumb das ich nit wil, das thuͦn ich, und das ich wil, das thuͦn ich nit."
27
18 Also
djjagent und fechtend
dj die natur
28 und der geist wider einander.
19 Darzuͦ kompt denn gott
dk und jaget sie beid mit seiner gnad.
20 Und
dl do diß jagen
dmrecht und wol
dm verstanden wirt, da stet es fast wol in dem selben menschen.
21 Wann alle
dn menschen, die von dem geyst gottes gejagt werden
do, seint die außerwelten kynder.
29
22 Nuͦn
dp von disem jagen
dq kompt dem menschen groß bitter leiden und gedreng.
23 Wenn aber
dr der mensch darine untroͤstlich steet und
ds des treybens in im gewar wirt, so kompt den
dtJesus und geet
duin on
du zweifel.
24 Und
dv wo
[25ra]man disem treiben nit nachvolgt und dises getrenges nitt gewar württ in im selbs, in den
dw selben menschen kompt er nitt
dx.
25 Wann alle
dy menschen, die des treyben unnd schwaͤren gedrengs nit warnemen unnd nit warlich volgen im leben mit einem absterben im geyst und in natur,
30 uß den selben menschen würt nymmer nichts
dz guͦts, die weyl sie
eahie in diser zeyt leben
ea.
26 So kommen auch dise menschen nit zuͦ in selber.
27 Und darumb wissen sie nicht von dem, das in in verborgen ist, wann es steet gar maͤnche bekerung auff in den menschen in natur unnd auch in dem geist.
28 Hie
eb gegen solt man
eceddemuͤtigklichen eingeen
ed mit danckbarkeit
eeund solt der mensch des leyden froͤlichen beyten
ee.
31
29 Wann denn
ef ist der mensch sicher, das
eg gott mit im ist
ehmit synen genaden
eh.
30 Und denn
eizuͦmal so
ei kompt die welt mit iren starcken stürmen und ficht den menschen an.
Und
ej darzuͦ der boͤß geyst mitt seinen behenden listenn und
ek des menschen eygen fleysch unnd die synn des menschen.
31 Unnd werden
el die nidersten krefft
em mitt grosser kranckheit
enund neyglicheit
en umbgeben
eoin allen unseren dingen
eo.
32
32 Und dadurch würt dann der inwendig mensch gedruckt
ep von got dem herren von der natürlichen neygung, die er zuͦ gott allezyt
eq hat.
33
33 So wirt dann billich scharpff
er, hert, bitter leyden und ein groß gedreng in dem menschen.
1 Von diesen Menschen ging Jesus weg, wie er noch heute weggeht von den Menschen, die dieser Dinge schuldig sind.
2 Wohin ging aber der Herr Jesus?
3 "Er ging in das Land Tiri und Sydonis."
4 Denn Tiri bedeutet so viel wie 'eine Jagd'.
5 Ach Kinder, das bemerken leider nur wenige Menschen in aufrichtiger Weise in sich selbst.
6 Und doch ist es eine wunderbare, kostbare und nutzbringende Sache, dass diese beiden Arten von Bedrängnis im Menschen zusammentreffen und der Mensch ihr [= dieser Sache] auf angemessene Weise gerecht werden kann.
7 Wie viel edle Gesinnung, Nutzen und gute Frucht wird aus dieser schweren Bedrängnis geboren!
8 Was bedeutet nun dieses 'Jagen'?
9 Nichts anderes als dass der innere Mensch jederzeit gerne bei Gott wäre, wo sein eigentlicher Platz ist, und er [= der innere Mensch] jagt deshalb den äußeren Menschen immerzu zu Gott und auf Gott zu.
10 Auf vergleichbare Weise jagt der äußere Menschen einen anderen Weg entlang und möchte immerzu draußen sein, wo [ja] auch sein eigentlicher Platz ist.
11 Und so entsteht eine Spaltung im Menschen.
12 Der eigentliche Platz des inneren Menschen ist Gott, und dort zu sein, ist sein Begehren und seine freie Willensentscheidung und seine Gesinnung.
13 Und dorthin wird er beständig von Gott, dem Herrn, gejagt und dazu aufgefordert.
14 Doch das ist dem äußeren Menschen aufgrund seiner Natur, die sich dagegen wehrt, immer und jederzeit zuwider, wie der heilige Paulus sagt:
15 "Ich spüre in mir einen inneren Kampf.
16 Die Natur wehrt sich gegen die Vollkommenheit des Geistes, die in Ewigkeit Bestand haben wird.
17 Und deshalb tue ich, was ich nicht will, und was ich will, das tue ich nicht."
18 In dieser Weise jagen und kämpfen die Natur und der Geist nach- und gegeneinander.
19 Dann kommt Gott [noch] hinzu und jagt sie beide mit seiner Gnade.
20 Und wo der Sinn dieses Jagens richtig und gut erfasst wird, da steht es sehr gut um den Menschen.
21 Denn alle Menschen, die vom Geist Gottes gejagt werden, sind seine auserwählten Kinder.
22 Nun erleidet der Mensch durch diese Jagd schweres bitteres Leiden und Bedrängnis.
23 Wenn sich der Mensch aber ohne jede Hoffnung darin befindet und die Treibjagd in sich bemerkt, dann kommt Jesus und zieht zweifellos in ihn ein.
24 Und wo einer dieser Treibjagd nicht gehorcht und das Gedränge in sich nicht bemerkt, in diesen Menschen kommt er [= Jesus] nicht.
25 Denn aus allen Menschen, die die Treibjagd und die schwere Bedrängnis nicht wahrnehmen und ihr in ihrem Leben nicht aufrichtig durch eine Abtötung von Geist und Natur gehorchen, kann niemals irgendetwas Gutes entstehen, solange sie hier auf der Erde leben.
26 Und deswegen gelangen diese Menschen nicht zu sich selbst.
27 Und deshalb wissen sie nichts von dem, was in ihnen verborgen ist, denn es entsteht manche Versuchung in den Menschen, in ihrer Natur und auch im Geist.
28 Vielmehr sollte man sich demütig in Dankbarkeit darauf einlassen, und der Mensch sollte das Leiden frohen Mutes ertragen.
29 Denn dann kann der Mensch sich dessen sicher sein, dass Gott mit seiner Gnade mit ihm ist.
30 Und dann mit einem Mal stürmt die Welt heftig auf den Menschen ein und führt ihn in Versuchung und dazu noch der böse Geist mit seiner klugen Hinterlist und der eigene [schwache] Körper des Menschen und die Sinne[swahrnehmungen] des Menschen.
31 Und die niedrigsten Kräfte werden in allen unseren [menschlichen] Angelegenheiten von großer Schwäche und Trieben umzingelt.
32 Und dadurch wird dann der innere Mensch weggetrieben von Gott, dem Herrn, von der natürlichen Neigung, die er stets zu Gott hat.
33 So entsteht in dem Menschen dann entsprechend schweres, hartes, bitteres Leiden und eine große Bedrängnis.
Abschnitt 6
Absatz 9
Absatz 10
Absatz 11
Absatz 12
FN-Anzahl: 76
1 Was
es soll dann der arm ellend trost
Floß mensch thuͦn, so
et er in disem gejaͤg und getreng steet und in keinen weg entrinnen kann noch mag?
2 So soll der mensch thuͦn, als diß lieb fraͤwlin thet, und soll geen zuͦ
euJesu Christo unnd ruͤffen mitt lauter
ev stimm, das ist mit einer starcken begerung:
3 "Herr, ein
ew sun
Davidis, erbarm dich über mich!"
34
4 In
ex disem gejaͤgt würt war
ey geboren ein unmuͤssiger ruͦff
ezund freüd
ez35 der inwendigkeit.
5 Unnd diß geystes ruͦff geet über tausent und tausent meyl mit einem getürstigen suͦchen, daz da ist über all maß mit einem grundt
[25rb]lossen seüfftzen, das ist dann ferr über all natur.
6 So
fa muͦß denn
fb der heilig geyst das
fcselb überig
fc in unß vollbringen,
fedas unß
fd noturfftig ist
fe, als
ff sant
Paulus sprach:
7 "Der heilig geyst bittet für unß mit unaußsprechlichen
fg seüfftzen."
36
8 fhUnnd also
fh würt der grundt bereitet von dem heyligenn geyst mer dann von aller bereitung, die man ymmer in disen zeytenn erdencken
fimag.
9 Und
fi wenn der mensch also
fj in disem
gejaͤgt
fk steet und in disem grundtlossen getreng und leyden außwendig und inwendig unnd dann mit einem unußsprechlichen seüfftzen zuͦ gott dem herren ruͦfft
flmit einer lautern stimm
fl, daz ist mit
fmeiner soͤllichen
fm begerung, das es recht durch den
fn hymel uffdringt und das dann gott gegen den menschen
foder gleychen
fo thuͦt
fp, als ob er es nitt hoͤr oder nüt
fq darumb wissen woͤll.
10 Wie
fr muͦß sich hie in der mensch so gar zuͦgrundt lassen unnd wie bloß
fs muͦß sich
ft seyn begerung hie
fuwider in den grund gotts sencken
fu und hie mitt gott ye mer und mer sich
fv erbieten unnd
fw bereitten lassen
fxgott unnd alle creaturen
fx!
11 Ach, wie moͤcht gesein, das sich der brunn der vollkommen
fy barmhertzigkeit zuͦschlüsse?
12 Do diß lieb fraͤwlin im nachruͦffet
fzmit lauter stymm, "Herr, herr,
Davids sun, erbarm dich über mich
fz!"
37, der selbig barmhertzig brunn was zuͦgeschlossen
gain dem ußfluß gegen disem fraͤwlin
ga.
13 Die
gb38 jünger unsers herren
gc battent für diß fraͤwlin.
14 Und zuͦletst sprach er zuͦ seinen jüngern
gd hertigklich
geund ernstlich
ge, wie das er nit wer gesant dann zuͦ den verdorben schaͤflin des hauß von
Israhel39 und sprach:
15 "Es ist nit guͦt das man nimpt das brot der kinder unnd gibt es den hundenn."
40
16 Er thet ir auch noch vil hertigklicher, das er ir nit allein versagt, sunder er beweyß es mit offenlichen
gf herten worten, daz er ir unbillich gnad und barmhertzig
Gkeit thuͦn solt.
17 Er versagt ir auch nit allein das brot, sunder
gg er versagt ir auch
gh41 menschlichs natürlichs wesen und hieß
[25va]diß fraͤwlin einen hund.
18 Wie
gi moͤcht sie unser herr schaͤrpfflicher und hertiglicher versuͦcht haben und sie neher gejagt und
gjgetriben unnd
gj vernichtet haben?
19 Was thet aber diß fraͤwlin in seinem grossen
gk getreng und leyden?
20 Es leyd
gl guͤtigklichen und senfftmuͤtigklichen und
H ließ sich gott den herrenn jagenn nach seynem liebsten willen unnd jaget sich da vyl tieffer, dann er sie gejaget het.
21 Und gieng damit gejagt in den grundt und noch vil mer trang sie in den abgrund und sprach demuͤtigklich:
22 "Neyn
gm, lieber herr, nit ein hundt, mer: vil minder nur ein klein hündlin."
42
23 Bey disem versincken und vernichten ir selbs blyb
gn sie in einnem waren vesten getrauwen zuͦ unserrem herren
goJesu Christo unnd fieng
gp an unnd sprach:
24 "O herre nuͦn geschicht es offt
gq, das die vast
gr kleinenn hündlin
gs gespeyßt
gtund gesettiget
gt werden von den broßmen, die da fallen vonn dem tisch irer herren
gu."
43
25 Selig und heilig weren die menschenn, die also einen waren inschlag künden thuͦn in den grundt der warheit – nit m
it
gv glosen
44 noch mit worten noch mit den sinnen, sunder in dem waren grundt gottes
gw, das weder gott
gx noch alle creatur in so tieffe künden versencken noch vernichten noch undertrucken, das der mensch in der warheit sich selber vil mer unnd mer tieffer versencke und undertruche
gy und vernichte in im selbs in der warheit und denn in disem ellenden getreng und leyden und verschmechtnyß von allen creaturenn steet und vest beleybe in einer gantzen hoffnung und zuͦversicht zuͦ der milten guͤte gottes mit einem verharren on alles ablassen und das der mensch in disem getreng und lyden sein begyrd und seinen ernst ye mer und mer zuͦ gott
gz ließ wachsen, als
45 diß fraͤwlin thet.
26 Wie hertigklich im unser herr zuͦsprach und versagt sein milte gnad der barmhertzigkeit, dadurch ließ es doch nit ab in seinem guͦten getrauwen, die es het gen der gnad
[25vb] unsers herren
ha.
27 Darumb ward disem fraͤwlin gegeben
hb alles, das es suͦcht unnd begert von unserm herren.
46
1 Was soll dann der arme verlorene hoffnungslose Mensch tun, wenn er sich in dieser Jagd und Bedrängnis befindet und auf keinem Weg entkommen kann oder es vermag?
2 Dann soll der Mensch so handeln, wie es diese gute junge Frau tat, und soll zu Jesus Christus gehen und mit lauter Stimme, das heißt mit großem Verlangen, rufen:
3 "Herr, der du ein Sohn Davids bist, erweise mir Barmherzigkeit!"
4 Bei dieser Jagd wird wahrhaftig ein unermüdlicher Ruf und eine innere Freude geboren.
5 Und dieser Ruf des Geistes ertönt über viele tausend Meilen in einer mutigen Suche, die jenseits aller Maßstäbe mit einem abgrundtiefen Seufzen erfolgt, das weit über alle Natur hinausgeht.
6 So wird dann der Heilige Geist alles Übrige in uns bewirken, das wir nötig haben, wie der heilige Paulus sagte:
7 "Der Heilige Geist bittet für uns mit unaussprechlichen Seufzern."
8 Und in dieser Weise wird der innere Grund durch den Heiligen Geist in größerem Maße bereit gemacht, als man sich in diesem Leben jemals vorstellen kann.
9 Und wenn sich der Mensch in dieser Weise in dieser Jagd und innerlich und äußerlich in dieser abgrundtiefen Bedrängnis befindet und dann mit einem unaussprechlichen Seufzen zu Gott, dem Herrn, mit einer lauten Stimme ruft, das heißt mit einem solchen Verlangen, dass es geradezu durch den Himmel empordringt, und wenn dann Gott sich dem Menschen gegenüber in der Weise verhält, als ob er es nicht höre oder nichts davon wissen wolle:
10 Wie sehr muss der Mensch dann zutiefst von sich ablassen und mit welcher Reinheit muss sich sein Verlangen zurück in den Grund Gottes versenken und sich hierdurch Gott immer bereitwilliger darbieten und bereit machen lassen für Gott und alle Kreatur!
11 Ach, wie könnte es [denn] sein, dass sich der Quell der vollkommenen Barmherzigkeit verschlösse?
12 Als diese gute junge Frau ihm mit lauter Stimme nachrief, "Herr, Herr, Sohn Davids, erweise mir Barmherzigkeit!", war derselbe Quell der Barmherzigkeit mit seinem Strom zu dieser jungen Frau versperrt.
13 Die Jünger unseres Herren baten für diese junge Frau.
14 Und schließlich sprach er [= Jesus] zu seinen Jüngern mit harten und strengen Worten, dass er zu keinen anderen gesandt sei als zu den verdorbenen Schafen des Hauses Israel, und sagte:
15 "Es ist nicht richtig, dass man den Kindern das Brot wegnimmt und es den Hunden gibt."
16 Er behandelte sie [= die Frau] zudem noch viel strenger, indem er es ihr nicht nur abschlug, sondern er zeigte mit unverhohlen strengen Worten, dass sie von ihm unangemessene Güte und Barmherzigkeit erwartete.
17 Er verweigerte ihr nicht nur das Brot, sondern sprach ihr auch ab, von ihrer Natur her ein menschliches Wesen zu sein, und nannte diese junge Frau einen Hund.
18 Wie hätte sie unser Herr auf verletzendere und strengere Weise prüfen können und ihr noch näher [auf den Fersen] sein können, um sie zu jagen, zu treiben und zu zugrunde zu richten?
19 Was tat aber diese junge Frau in ihrer großen Bedrängnis und [ihrem großen] Leiden?
20 Sie erduldete es gutwillig und sanftmütig und ließ sich von Gott, dem Herrn, jagen, wie es seinem überaus geliebten Willen entsprach, und jagte sich [selbst] viel tiefer, als er sie gejagt hatte.
21 Und lief, auf diese Weise gejagt, in den inneren Grund, und noch weiter drang sie in den Abgrund [Gottes] vor und sagte voller Demut:
22 "Nein, lieber Herr, [ich bin] kein Hund, sondern eher viel kleiner, nur ein kleines Hündlein."
23 In dieser Erniedrigung und indem sie sich selbst zunichte machte, hielt sie an einem echten festen Vertrauen zu unserem Herrn Jesus Christus fest und setzte an und sagte:
24 "Ach Herr, es passiert aber oft, das die sehr kleinen Hündlein gespeist und gesättigt werden von den Brotkrümeln, die vom Tisch ihrer Herrn herunterfallen. "
25 Die Menschen wären selig und heilig [zu nennen], die in dieser Weise die richtige Richtung in den Grund der Wahrheit einschlagen könnten – weder mit gelehrten Kommentaren, noch mit Worten, noch mit Hilfe der Sinneswahrnehmungen, sondern in dem wahrhaften Grund Gottes, so dass weder Gott noch alle Kreatur den Menschen in eine solche Tiefe versenken, noch ihn zunichte machen, noch ihn hinunterdrücken könnte, [sondern] dass er [= der Mensch] sich wahrhaftig selbst immer mehr und tiefer versenke und hinunterdrücke und sich in sich selbst wahrhaftig zunichte mache, und dass er sich dann in dieser beklagenswerten Bedrängnis und in dem Leiden und der Verachtung durch alle Kreatur befindet und [dabei] in einer vollkommenen Hoffnung und Zuversicht auf die gnädige Güte Gottes beständig bliebe und darin unablässig verharre, und dass der Mensch in dieser Bedrängnis und diesem Leiden sein Verlangen und seine Aufrichtigkeit immer weiter zu Gott hin wachsen ließe, wie es diese junge Frau tat.
26 Ganz egal, wie streng unser Herr mit ihr redete und ihr seine gütige Gnade der Barmherzigkeit verweigerte, so ließ sie doch nicht ab von ihrem tiefen Vertrauen, das sie in die Gnade unseres Herren hatte.
27 Deshalb erhielt diese junge Frau alles, worum sie gebeten und was sie von unserem Herrn verlangt hatte.
Abschnitt 7
Absatz 13
Absatz 14
FN-Anzahl: 30
1 Lieben
hc kinder, diß wer der war recht goͤtlich weg
I zuͦ der ewigen warheit.
2 Welcher mensch sich also guͤtlichen und senfftmuͤtiglich
hdgelassen unnd
hd gehalten künde in allem seinem leyden unnd getreng
he inwendig und
hf ußwendig und sich
hg also demuͤtigklich gelassen künde zuͦgrund dem willen gottes in lieb und
hh leid biß in den tod on alles widersprechen
47 – diser
hi weg leitet recht den menschen in gott den herrenn on alles mittel in der warheit.
3 hjWann dise menschen meinen und haben lieb
hj48 ein grundtloß vernichten
hkir selbs von got unnd allen seynen creaturen und darzuͦ vernichten sie sich selbs zuͦgrundt vor gott unnd allen creaturen.
4 Und steend gelassen guͤtlich unnd willigklich allzyt in einem ellend mit einem waren vesten beleyben
hk bey dem grundt
hlder warheitt in einer
hl verharrung in rechter warer zuͦversicht, als diß
hm frewlin thet zuͦ unserm herren.
5 Darumb
hn ward ir guͤtigklich geantwurt von
hodem herren
ho:
"
6 O fraͤwlin, groß
hpunnd vest
hp ist deyn gelaub!
7 hqWie du glaubest
hq, also geschech
hr dir nach allem
hs deinem willen!"
49
8 Unnd
ht alle
hu menschen, die in diser weyß unnd in disem weg
hvrecht und
hv warlich gefunden werden, den soll on zweyfel also geantwurt werden von got
hw:
9 "Mein liebster freünd
hx, was du wiltt
hyoder begeren magst
hy, das soll dir gaͤntzlich geschehen nach
hz deinem willen, wann du allzeyt
iaund stund
ia williglichen bist ußgangen des deinen im geyst und
ib natur.
10 Darumb muͦst du glych ingeen in mich
icon alles mittel unnd eins werden mit mir von gnaden als ich binn von natur
ic.
50"
11 Diser
id ingang in das ewig guͦt
J mag nit warlich
ieunnd lauterlich
ie geschehen, dann mit
if einem blossen verleügnen seyn selbs und des seinen in geyst und in natur.
12 Wann als vyl der mensch im selbs ußgeet in allen dingen, also vil geet gott in mit seynen goͤttlichen gnaden
ig51.
1 Liebe Kinder, das wäre der wahre richtige gottgefällige Weg zu der ewigen Wahrheit:
2 Jeder Mensch, der sich in allem seinen Leiden und seiner Bedrängnis innerlich und nach außen so gutwillig und sanftmütig benehmen und verhalten könnte und sich so demütig dem Willen Gottes in Freude und Trauer bis in den Tod hinein ohne jeden Widerspruch zutiefst überlassen könnte, den Menschen führt dieser Weg unmittelbar – das ist wahr – direkt in Gott, den Herrn.
3 Denn diese Menschen trachten und sehnen sich danach, sich selbst in abgrundtiefer Weise zugrunde zu richten, getrennt von Gott und allen seinen Kreaturen, und dafür machen sie sich selbst vor Gott und aller Kreatur vollständig zunichte
4 und befinden sich frei von sich selbst gutmütig und bereitwillig die ganze Zeit in einer Verbannung, wobei sie aufrichtig und fest bei dem Grund der Wahrheit bleiben und in der rechten Hoffnung verharren, wie es diese junge Frau gegenüber unserem Herren tat.
5 Darum antwortete ihr unser Herr freundlich:
6 "Oh, junge Frau, dein Glaube ist groß und beständig!
7 So, wie du glaubst, so soll dir geschehen, ganz wie du willst!"
8 Und alle Menschen, die sich in dieser Weise und auf diesem Weg als aufrichtig und wahrhaftig herausstellen, denen wird zweifellos von Gott ebenso geantwortet:
9 "Mein sehr lieber Freund, was du willst oder was du verlangst, das soll dir geschehen, ganz wie du willst, denn du hast das Deine in Geist und Natur jederzeit und immer bereitwillig verlassen.
10 Darum wirst du sofort in mich ohne alles Trennende [zwischen uns] eingehen und mit mir aus Gnade eins werden, wie ich es von Natur aus bin."
11 Dieses Eingehen in das ewige Gut kann nur dann in Wahrheit und in Reinheit geschehen, wenn es durch eine unverhüllte Verleugnung seiner selbst und des Eigenen in Geist und Natur geschieht.
12 Denn in demselben Maße, in dem der Mensch in Bezug auf alle Dinge aus sich selbst herausgeht, in demselben Maße zieht Gott mit seinen göttlichen Gnaden in ihn ein.
Abschnitt 8
Absatz 15
FN-Anzahl: 75
1 [26ra]KihIch wil
ih euch sagen ein exempel:
52
2 Ich weiß ein junge tochter, die mag wol geleycht werden an tugend
ii disem froͤwlin
ij.
3 Und das ist geschehen innerthalb vier iaren.
53
4 Unnd lebt noch heut diß tags.
5 Die selb tochter
ik ward verzuckt uß iren synnen und kam also ferr und hoch, das sie gott sahe und unser
frauwenil54 und all heiligen miteinander.
6 Do sie
im diß
in sahe, do sach sy sich selber in einer unsprechlicher weyte
io von gott unnd seiner lieben
muͦter und von allen seynen heyligen.
55
7 Do geschach disem geyst so
ip unsprechlich peynlichen wee, das sie
iqisbeducht, sie muͤst
ir von stund vergeen.
8 Unnd dadurch entpfande sie schmertzlicher
is56, helischer, bitterlicher pyn
iuvon der grossen weyte
it wegen, die sie zuͦ gott hette
iu.
9 Wann wissent, das diß die
L groͤst pein
iv ist in der helle, die die selen haben, das sie sich selber bekennen geferret und gescheiden von gott
iw57 und von allen seinen ußerwoͤlten
izund bekennen
ix und wissen, das
iy es also ewigklichen weren soll, das sie gott ewigklich nimmer beschawen sollen
iz.
58
10 Nuͦ
ja do dise tochter
jb sich selbs bekant so ferr von gott gesündert
jeund von allen sein ußerwoͤlten, in diser not
jc, in der sie sich selber bekant
jdje, do kert sie sich demuͤtigklich
jfund ernstlich
jf zuͦ unser
frawenjg und zuͦ allen heiligen und bat sie allesampt ernstlich
jh, daz sie ir gnad umm got erwürbe.
11 Do sach sie, das die lieben heyli
Mgen all
ji so gar großlich unnd einmuͤtigklichen
injjgott erstarret waren und in im vereint, das sie sich
jkallesamet einen einigen
jk augenblick gegen irem
jl ruͤffen
jmund schrygen nie geneigten
jm,
jnso übertrefflichen groß was ir wunne und ir freud, das sie ires ruͦffs nit hoͤrten, noch acht namen
jn.
12 Do kert sie sich nach menschlicher weiß zuͦ dem heiligen bittern lyden und scharpffen
jo todt unsers herrenn
jpJesu Christi.
13 Do ward ir geantwurt, was ir die solten angeruͦfft sein, den sie doch vollkommenlich
59 nie ere und würdigkeit erzeigt hette.
14 Do sey das sach, das ir weder unser
frawjq noch die
jrheilgen auch die
jr marter unsers
[26rb]herren
js nit zuͦ hylff wolten komen, do keret sie sich selb zuͦ gott
jt mitt ernst unnd sprach
ju:
15 "Ach herr,
jvdu mein ewiger gott
jv, seydmal das niemant mir zuͦ hilff komen will, so syhe du
jw, minnigklicher gott, an, daz ich dein arme creatur binn und du min ewiger gott
jx herr und schoͤpffer bist
jzmein und aller creaturen.
16 Darumm, du
jy ewiger vatter
jz, so fall ich demuͤtigklich in deyn gerecht urteil nach deynem willen
ka.
17 Ob du mich auch
kb in diser hellischen greülichen
kc pein woͤllest ewigklich haben, des laß ich mich demuͤtigklich in
kd deinen aller liebsten willen
ke in zeit und in ewigkeit.
18 Wann was dir, himlischer vatter, von mir und in mir wol gefelt, darin wil
kf ich mich in deyn willenn ewigklich ergeben."
60
19 Nuͦn
kg alsbald sie sich demuͤttigklich ergab zuͦ grundt
kidem ewigen gott gelassentlich in
kh ewigkeit
ki, alsbald
klward sie gezogen ferr
kj über alle mittel und zuͦhandt in den lieblichen abgrundt der gottheit ingeschlossen
kkkl.
61
20 Die selb person würt noch all tag zuͦ dem minsten einmal gezogen von gott
km in das goͤttlich abgrund gottes
kn.
62
21 Ich mein
ko und glaub
kp, das sie in
kq allem irem leben
kr grosse sünd
nieks gethan hab, damit sie
ktgott ertzürnt hab
kt63 und muͦst doch die engstlichen pein und
ku leyden
kverlitten von inwendig mitt einem gelassen willen, sich demuͤtiglich zuͦ geben in das verborgen urteil gottes
kv.
1 Ich will euch eine kleine Beispielgeschichte erzählen:
2 Ich kenne ein junge [geistliche] Tochter, die in Bezug auf ihre Tugend dieser jungen Frau gleichgesetzt werden kann.
3 Und das ist vor etwa vier Jahren geschehen;
4 und sie lebt heute noch.
5 Diese Tochter wurde aus ihren Sinnen verzückt und kam so weit und so hoch, dass sie Gott sah und unsere Herrin [Maria] und alle Heiligen beieinander.
6 Als sie dies sah, da erkannte sie sich selbst in einer unaussprechlichen Ferne von Gott und seiner lieben Mutter und von allen seinen Heiligen.
7 Da erfuhr der Geist [dieser Tochter] so unaussprechliche und schmerzende Qual, dass sie dachte, sie müsste sofort sterben.
8 Und sie empfand die schmerzende, höllische, bittere Qual aufgrund der großen Ferne, die sie zu Gott hatte.
9 Denn ihr müsst wissen, dass es die größte Qual ist, die die Seelen in der Hölle haben, dass sie sich von Gott entfernt und getrennt wissen und von allen seinen Auserwählten, und sie erkennen und wissen, dass es ewig so bleiben soll, dass sie Gott in Ewigkeit niemals mehr schauen werden.
10 Als nun diese Tochter sich selbst so weit von Gott und von allen seinen Auserwählten getrennt wusste, da wandte sie sich demütig und aufrichtig an unsere Herrin [Maria] und an alle Heiligen und bat sie alle aufrichtig, das sie ihr Gnade bei Gott erwirkten.
11 Da erkannte sie, dass die lieben Heiligen so überaus erhaben und einträchtig in Gott unbewegt verharrten und in ihm vereint waren, so dass sich nicht einer von ihnen einen einzigen Augenblick ihrem Rufen und Schreien zuwandte. So überaus groß war ihr Genuß und ihre Freude, dass sie ihr Rufen nicht hörten, noch es wahrnahmen.
12 Da wandte sie sich, wie Menschen es tun, dem heiligen bitteren Leiden und dem grausamen Tod unseres Herren Jesu Christi zu.
13 Da wurde ihr geantwortet [und gefragt], was ihr die bedeuteten, die sie anrief und denen sie doch niemals höchste Ehre und Ehrerbietung bezeugt habe.
14 Als sie erkannte, dass ihr weder unsere Herrin [Maria] noch die Heiligen oder das Leiden unseres Herren zur Hilfe kommen wollten, wandte sich sich in Aufrichtigkeit zu Gott selbst und sagte:
15 "Ach Herr, der du mein ewiger Gott bist, weil mir niemand helfen will, so sieh du, liebreicher Gott, darauf, dass ich deine arme Kreatur bin und du mein ewiger Gott, Herr und Schöpfer aller Kreatur bist.
16 Deswegen, du ewiger Vater, unterwerfe ich mich demütig deinem Willen entsprechend deinem gerechten Urteil.
17 Auch wenn du mich für immer in dieser höllischen schrecklichen Qual halten willst, überlasse ich mich in diesem Leben und ewiglich demütig deinem hoch geliebtem Willen.
18 Denn dem, was dir, himmlischer Vatter, an mir und in mir wohlgefällig ist, ergebe ich mich für alle Zeit nach deinem Willen."
19 In dem Moment nun, in dem sie sich dem ewigen Gott für alle Zeit in Demut zutiefst überließ, wurde sie weit über alles Trennende [zwischen ihnen] hinweg entrückt und im selben Augenblick vom gütigen Abgrund der Gottheit umschlossen.
20 Dieselbe Person wird noch [heute] täglich mindestens einmal von Gott in den göttlichen Abgrund Gottes entrückt.
21 Ich bin der Meinung und glaube, dass sie in allem ihrem Leben nie eine größere Sünde getan hat, mit der sie Gott erzürnte, und sie musste doch in ihrem Inneren Angst machende Qual und Pein unter Aufgabe ihres [eigenen] Willens erleiden, um sich demütig dem unbekannten Richtspruch Gottes zu ergeben.
Abschnitt 9
Absatz 16
Absatz 17
FN-Anzahl: 44
1 Wie
kw groß manigfaltiges mittel soll denn
kx erscheinen an den menschen, die gott vil und offt schwaͤrlich er zürnet haben und
kykzauch dabey
kz noch in diser zeyt so vast mit lust und
la genuͤgde an den armen
lb creaturen kleben?
2 Aber dise tochter ließ sich demuͤtigklich in den willen gotts in ein ewigkeit der hellischen pyn, ob es gott
lc in seinem urteil von ir haben woͤlt.
64
3 Also thuͦn die menschen nit,
lddie in ein geistlich leben komen
ld.
65
4 leDieselben dunckt
le recht in vier jaren oder fünffen sie sollen groß wunder mitt gott schaffen und sprechen
lf zuͦ andern menschen
lg:
5 "Ach lieber
lh, bit unseren herren für mich, das ich werd seiner liebsten fründ
66 einer in zyt und in ewikeit!"
6 Nuͦ
[26va]wiß, wer dir recht, so
lisoltest du
li dich darzuͦ nit wirdig duncken, das du der minsten freünd gottes einer soltest werden.
7 Darumb
lj setz dich demuͤtigklich in die aller nidersten statt, als dich das heylig evangelium lert,
67 so würst du on
lk zweyfel von gott
ll erhoͤhet.
8 Aber die menschen, die sich selber erhoͤhen im geyst und in natur, die werden on
lmvon gott
ln genidert.
68
9 Darumb
lo beger von got
lp und von den menschen, als es im ewigklich gefalle vonn dir in seynem aller besten
lq willen, darinn dein statt unnd wonung sein soll
lr unnd nit anders.
10 ltIn
ls disem weg und
lt in di
Nser weiß geet
lu got bloß on alles mittel in.
69
11 Das ist, das man sich syn selbs gentzlich verziehe durch gotts willen in allen weisen, das ist in haben und in manglen, im geist und in natur, ußwendig und inwendig.
70
12 Nuͦ
lv, welcher mensch in diser zeit des warlich einen einigen tropffen
lyüberkommen
lw moͤcht unnd im
lx der liebe
71 ein funck würde in seyner seel
ly, dadurch
lzmoͤcht er
lz mer und warlicher bereitt werden und ingefuͤrt
main den grund der warheit
ma,
mbdann ob er
mb alle sein kleider von seinem leyb neme und sie geb durch gott armen menschen,
72 ja, vil mer dann –
mcob es wer
mc – das er stein und doͤrn esse, ob es anders die natur erleyden moͤcht.
13 Es
md were
me in disem weg ein augenblick nützer gelebt dann viertzig jar in seinen eygen uffsaͤtzen in thuͦn und in lassen.
73
14 Diß
mf were der edelst und der kürtzst weg und der aller leichtest und nützest vor allen
mg wegen, die
mh eygen vernunfft erdencken mag.
1 Wie groß und unterschiedlich geartet wird sich dann bei den Menschen das Trennende erweisen, die Gott häufig und immer wieder in hohem Grad erzürnt haben und zusätzlich auch noch zur selben Zeit so ganz und gar mit Freude und Genuss an der armseligen Geschöpflichkeit festhalten?
2 Diese Tochter dagegen überließ sich, dem Willen Gottes entsprechend, demütig einer Ewigkeit höllischer Qualen, falls es Gott mit seiner Entscheidung von ihr erwartete.
3 In dieser Weise handeln die Menschen nicht, die mit einem geistlichen Leben beginnen.
4 Sie meinen, gleich in vier oder fünf Jahren würden sie große Wunder mit Gott erleben und sagen zu anderen Menschen:
5 "Ach, mein Lieber, bitte unseren Herren für mich, damit ich einer seiner liebsten Freunde hier auf der Erde und in Ewigkeit werde!"
6 Nun sollst du wissen, wenn dir recht geschähe, würdest du dich nicht für würdig halten, dass du einer der geringsten Freunde Gottes werden könntest.
7 Deshalb setze dich demütig an den untersten Platz, wie dich das heilige Evangelium lehrt, dann wirst du zweifellos von Gott erhöht.
8 Aber die Menschen, die sich selbst im Geist und in Natur erhöhen, die werden von Gott erniedrigt werden.
9 Darum erbitte von Gott und von den Menschen, [dass dir geschehe], wie es ihm für dich in Ewigkeit in seinem allergütigsten Willen gefällt, in dem du deinen Platz und deine Wohnung haben sollst und sonst nirgends.
10 Auf diesem Weg und in dieser Weise geht Gott ungehindert [in dich] ein.
11 Das bedeutet, dass man sich um Gottes Willen ganz von sich selbst entfernt, in Reichtum und Armut, in Geist und Körper, äußerlich und innerlich.
12 Nun, der Mensch, der hier auf der Erde davon wahrhaftig einen einzigen Tropfen gewinnen könnte und in dessen Seele ein Funken dieser Liebe entzündet würde, der könnte dadurch eher und wahrhaftiger bereit gemacht werden für den Grund der Wahrheit und in ihn geführt werden, als wenn er seinen Körper aller seiner Kleider entledigte und sie um Gottes Willen den Armen gäbe, ja, viel mehr sogar als wenn er – wenn es möglich wäre – Stein und Dornen äße, wenn es denn die [menschliche] Natur aushalten könnte.
13 Es wäre [ihm] nutzbringender, auf diesem Weg einen Augenblick zu verbringen als vierzig Jahre mit seinen selbstgemachten Gesetzen bei allem Tun und Lassen. Dies wäre der edelste und der kürzeste und der leichteste und nützlichste Weg von allen Wegen, die der eigene Verstand ersinnen kann.
Abschnitt 10
Absatz 18
FN-Anzahl: 17
1 Ach
mi gott, womit geend vil menschen
74 umb und verlieren die edlen wunnigklichen zeit der gnaden und versaumen damit das edel
mjluter guͦt
75, das in in solt und moͤcht on underlaß geboren werden
76 unnd geend damit die
mk langen jar umb gnadloß zuͦ
ml gleycherweiß als in einem
mm schlaff
77 und kommen damit nit fürbaß.
2 Und über manig jar als sie
mn gelebt haben, so seind sie
mo der rechten vollkommenheit als ferr,
mpals ob
mp sie erst anfahen.
3 Diß ist
[26vb]wol ein kleglich
mq erschrocklich ding allen geistlichen menschen, wan erkenten sie den grossen ferlichen schaden, den sie in selber thuͦnd mit iren
mreygen auffsetzen
mr, ir marck in irem gebein
ms dorret und ir bluͦt schwimmt
mt in irem lyb
mu.
78
1 Ach Gott, womit beschäftigen sich viele Menschen und verlieren [so] die edle freudenreiche Zeit der Gnade und verpassen das edle reine Gut, das in ihnen unablässig geboren werden sollte und könnte, und verbringen damit lange Jahre ohne Gnade wie im Schlaf und kommen damit nicht voran.
2 Und nach vielen Jahren ihres Lebens sind sie von der echten Vollkommenheit so weit entfernt, als ob sie gerade erst beginnen.
3 Das ist wirklich eine beklagenswerte erschreckende Sache für alle geistlichen Menschen, denn wenn sie den großen gefährlichen Schaden erkennen würden, den sie sich durch ihre selbstgemachten Gesetze selbst zufügen, das Mark in ihren Knochen würde gerinnen und das Blut in ihrem Körper pulsieren.
Abschnitt 11
FN-Anzahl: 4
1 Das wir unß
mv also sencken in den goͤtlichen abgrundt
mwund in das urteil gottes
mw, das wir also in im funden werden als dise tochter
mx79, verleych unß gott der vatter und der sun und der heilig geist.
2 Amen.
1 Dass wir uns nun in den göttlichen Abgrund und in den Richtspruch Gottes versenken, damit wir uns so in ihm befinden werden wie diese Tochter, verleihe uns Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist.
2 Amen.