Predigt Nr. 10 – Vetter 6 – BT 17vb–19rb; LT 27va–29vb; AT 22va–24va; KT 51vb–53rb
[17vb]
Überschrift
Absatz 1
Absatz 2
FN-Anzahl: 3
Am. v. sontag nach der heyligen drey künig achtet1 sagt diß nachgende predig, wie die seel sey ein mittel zwischen zeyt und ewigkeit. Unnd wenn sie sich scheidt von allen bildenn, so traͤgt sie ein suͤß joch und der usser mensch ein leychte bürden. Gezogen uff die wortt ChristiaMatthei .xj.a: "Iugum meum suave est et onus meum leve."2 "bMein jochA ist suͤß und mein bürde ist leichtb."
Am fünften Sonntag nach dem Oktavfest der Heiligen Drei Könige erklärt die folgende Predigt, wie die Seele etwas Trennendes [in der Mitte] zwischen Zeit und Ewigkeit darstellt. Und wenn sie [die Seele] sich von allen bildlichen Vorstellungen löst, trägt sie ein süßes Joch und der äußere Mensch eine leichte Last. Sie [die Predigt] bezieht sich auf die Worte Christi bei Matthäus 11. [Kapitel]: "Iugum meum suave est et onus meum leve." "Mein Joch ist süß und meine Last ist leicht."
Abschnitt 1
Absatz 3
Absatz 4
Absatz 5
FN-Anzahl: 44
Die ewig warheit, unserc herr Jesus Christus hatt gesprochen din dem ewangelio durch sanctum Mattheumd: "Mein joche ist suͤß und mein bürd ist leicht."3 Diser warheit widersprechenf all natürlich menschen also ferr, als sie die natur traͤgt. Und sprechen, das gotts joch bitter sey und sein bürd schwer. Und muͦß es doch war sein, wann es hat die warheit selber gesprochen. Wann ein ding, gdas da ser druckt und dasg man schwerlich nach him zeüchth, das heißti ein bürden.4 Beyj dem joch nimpt man den inwendigen menschen und by der bürden den ußwendigen B menschen.5 Der inwendig edel mensch ist kommen uß dem edlen grundt der gottheit6 und auch gebildet nach dem edlen lauteren gott und da wider ingeladen unnd geruͤfft und würt wider ingezogen,7 also das er alles guͦts mag teilhafftig werden. [18ra] Undk das ler lieblich gründtl hat von natur, das mag die seel überkommenm von gnad.8 10 Nuͦnn wie der ewig gott in dem inwendigen grundt gegründt hat und verborgen und verdeckt leit,9 welcher mensch das finden moͤcht und erkennen und beschawen, der wer on allen zweyfel selig. 11 Unnd wiewolo das ist, das der mensch sein inwendig gesicht der sele verkertp und irr geet, doch so hat erq ein ewiges locken und neigen darzuͦ und kan kein ruͦw vinden noch haben. 12 Wann alle ding moͤgen im nicht genuͦg sein in allen aussern dingen, rwann das zeuchtr in in das aller innerst on seyn wissen. 13 Wann diß ist ein end. 14 Als alle ding rasten und ruͦwen an ir eygnen statt als der stein uff der erden unnd das feür in demslufftt, also thuͦt die lieb andechtig sel in gott irem heil.C10 15 Wem ist nuͦn diß joch suͤß und leicht und diß ziehen und diß tragen? 16 Niemant sicherlich dann den menschen, die ir gemuͤt haben gekert inwendig in den lautteren grundt gottes11 von allen creaturenu. 17 Die sel ist recht inmittel zweyschen zyt und ewigkeit.12 18 Kert sie sich zuͦ der zeit, so vergißt sie on zweyfel der ewigkeitt unnd werden ir dann alle ding ferrv die gott zuͦgehoͤrenw. 19 ZuͦD13 gleycher weyß alle ding, die man ferr sicht, die scheynen dem menschen klein und was da nahe ist, das schynt groß, wann es hat wenig mittels, als die lauter sonn: 20 Wiewolx die sonn zuͦ sechtzig mal groͤsser isty dann dasz erdtrych14 – der aber ein becken nimpt mit wasser zuͦaasummerzeit, so sie hoch an dem hymmel steet, und legt darin einen kleinen spiegel,15 darin erscheynt die groß sonn mitteinander unnd scheynt darin kaum als ein kleiner bod. 21 Und wie klein das mittel wereab, das da zwyschen dem kleinen spiegel und der grossen sonnen kaͤm, das nem dem spiegel das bild der grossen sonnen zuͦhand. 22 Also zuͦ gleycher weyß ist es umb den lauteren16 menschen, der das mittel gelegt hat, es sey was es sey oder wie klein das ymmer geseyn mag, das der mensch in dem grundt der warheit nit kann, noch mag gesehen. 23 On allen zweifel: das mittel, wie klein es ist, benimpt im, dasac sich das groß guͦtt, das da gott ist,17 in dem spiegel18 seiner seel [18rb] nicht erbilden kan noch mag. 24 Ja, wie edel und wie lauter bild19 ymmer seind, die machen allesampt mittel des unverbildten bilEdes,20 das da ist gott selber.21
Die ewige Wahrheit, unser Herr Jesus Christus, sprach in dem Evangelium, [geschrieben] von dem heiligen Matthäus: "Mein Joch ist süß und meine Last ist leicht." Dieser Wahrheit widersprechen alle Menschen ihrer Natur gemäß insofern, also sie von der Natur geleitet werden. Und sie sagen, dass Gottes Joch bitter sei und seine Last schwer. Aber es muss trotzdem wahr sein, denn die Wahrheit selbst hat es gesagt. Denn eine Sache, die einen sehr niederdrückt und die man nur mit Mühe hinter sich her zieht, die wird eine Last genannt. Das Joch soll man auf den inneren Menschen beziehen und die Last auf den äußeren Menschen. Der innere edle Mensch ist aus dem edlen Grund der Gottheit hervorgegangen, und [er ist] geformt nach dem Bilde des edlen reinen [= unvermischten] Gottes, und dorthin [= in den Grund der Gottheit] [ist er] wieder eingeladen und wird gerufen und wird wieder hineingezogen, so dass er an allem Guten teil hat. Und was der gütige Grund [= Gott] von Natur aus besitzt, das kann die Seele durch Gnade erlangen. 10 Der Mensch nun, der wahrnehmen und erkennen und betrachten kann, wie nun der ewige Gott sich in dem inneren Grund verwurzelt hat und dort verborgen und versteckt liegt, der wäre zweifellos selig. 11 Und auch wenn es geschieht, dass der Mensch seine inneren Augen der Seele abwendet und in die Irre geht, so verspürt er doch einen immerwährenden Reiz und und ein Neigung dazu [= zum Grund der Gottheit] und kann weder Ruhe finden noch zur Ruhe kommen. 12 Denn alle Dinge können ihm [= dem Menschen] nicht genügen in allen äußeren Belangen, denn es zieht ihn in das Allerinnerste, ohne dass er es weiß. 13 Denn dieses ist seine Bestimmung: 14 Genauso wie alle Dinge verweilen und Ruhe finden an ihrem eigenen Platz wie der Stein auf der Erde und das Feuer in der Luft, so findet auch die liebe andächtige Seele in Gott, ihrem Heil, Ruhe. 15 Für wen ist nun dieses Joch süß und leicht, und es zu schleppen und zu tragen [süß und leicht]? 16 Mit Sicherheit keinem anderen als für die Menschen, die ihren Sinn in sich gekehrt haben in den reinen Grund Gottes, weg von jeder Kreatur. 17 Die Seele befindet sich genau in der Mitte zwischen Zeit und Ewigkeit. 18 Wendet sie sich der Zeit zu, vergisst sie zweifellos die Ewigkeit, und alle Dinge, die zu Gott gehören, entfernen sich von ihr. 19 Genauso erscheinen dem Menschen alle Dinge, die man in der Ferne sieht, klein, und was nahe ist, das erscheint groß, denn es steht nichts im Wege als nur die reine Sonne: 20 Die Sonne ist sechzigmal größer ist als die Erde: Wenn aber einer im Sommer, wenn sie hoch am Himmel steht, ein Gefäß nimmt und einen kleinen Spiegel hineinlegt, spiegelt sich die große Sonne darin und erscheint trotzdem nicht einmal so groß wie ein kleines Boot. 21 Und wie klein auch das Trennende [in der Mitte] wäre, das zwischen den kleinen Spiegel und die große Sonne käme, es nähme dem Spiegel sofort das Bild der großen Sonne. 22 Genau in derselben Weise ist es um den reinen Menschen bestellt, der das Trennende verursacht hat, ganz egal, was es ist oder wie klein es auch immer sei, so dass der Mensch nicht in den Grund der Wahrheit [gelangen] oder ihn erblicken kann 23 Zweifellos hindert ihn das Trennende, egal wie klein es auch sei, daran, dass sich das große Gute, das Gott ist, im Spiegel seiner Seele abbilden kann, noch dazu imstande ist. 24 Ja, ganz egal, wie edel und wie rein auch immer bildliche Vorstellungen sein mögen, sie erzeugen doch allesamt etwas Trennendes vom nicht darstellbaren [Ur-]Bild, das Gott selbst ist.
Abschnitt 2
FN-Anzahl: 8
Nuͦn adsolt ir wissenad: In welcher seel sich der ewig guͤtig got22 erspieglen soll,23 die muͦß bloß seyn und lauter und gefreyet von allen bilden.24 Unnd wo sich ein einig bild in disem spiegel weyset und zeigt, da württ die seel des waren bildes vermittelt, das do gott lautter ist. Nuͦn alleae menschenn, die diser bloßheit in in nicht warnemen, das sich diser verborgen grundt in in nit entdecken und entbilden mag afinwendig der vernunfft der selaf25, dise menschen seind alle küchendieneren und küchenknecht unnd den selben menschen ist das joch bitter. Und wer nie darin gesach, noch des grundes nye geschmacket, das ist ein offentlich zeichen, spricht Origenes, das er des ewigen nymer geschmecken noch entbeyssen soll.26
Nun müsst ihr Folgendes wissen: Die Seele, in der sich der ewige und gütige Gott widerspiegeln soll, muss nackt sein und rein und frei von allen bildlichen Vorstellungen. Und dort wo sich ein einziges Bild in diesem Spiegel sehen lässt und zeigt, da wird der Seele das wahre Bild verwehrt, das der reine Gott ist. Alle die Menschen nun, die für diese Nacktheit in sich keine Sorge tragen, so dass sich dieser versteckte Grund in ihnen nicht offenbaren und Gestalt annehmen kann im Erkenntnisvermögen der Seele, diese Menschen sind alle Küchendiener und Küchenknechte, und diesen Menschen ist das Joch bitter. "Und [im Hinblick auf den] der nie in den Grund blickte, noch von ihm kostete, ist das ein deutliches Zeichen", sagt Origines, "dass er von ihm ewiglich weder kosten noch essen wird."
Abschnitt 3
Absatz 6
FN-Anzahl: 12
Nuͦn wissent, welcher mensch zuͦ dem mynsten im tag einmalag nit inkert in seyn grundt nach seinem vermügen, der lebt nit – on zweifel – als ein rechter warer christenlicher mensch. Aberah die menschenn, die den grundt raumen unnd sich im muͤssigen und die bilde ablegen, das sich die sonn27 in iren inwendigen grundt der seel ergiessen mag,28 denselben menschen ist das joch gottes suͤß und über alle suͤssigkeitai. Unschmaͤcklich unndaj bitter und widerzaͤme ist in alles, das das gott nitt ist, akin in selbs und in allen creaturenak29. Jaal, amalles, das sieam ye geschmeckten oder entpfunden haben,30 den seindan alle dise werckao ein bittere gall. WannF wo diser edler grundt geschmeckt würt, der zeücht so ser denap menschen, er zeücht das marck auß den beinen und das bluͦt auß den aderen.31 Unndaq wo sich diß bild in der warheit hat gebildet, da erloͤschen alle bild in scheidlicher weyß.
Nun sollt ihr erfahren, dass der Mensch, der nicht mindestens einmal am Tag in sich geht in seinen Grund, unzweifelhaft nicht wie ein richtiger wahrhaftiger Christenmensch lebt. Aber für die Menschen, die in sich Platz schaffen für den Grund und für ihn ruhig werden und bildliche Vorstellungen ablegen, damit sich die Sonne in ihren inneren Seelengrund ergießen kann, für diese Menschen ist das Joch Gottes süß und jenseits aller Süße. Schlecht schmeckend und bitter und widerwärtig ist für sie in sich selbst und jeder Kreatur alles, was Gott nicht ist. Ja, alles, was sie jemals kosteten oder wahrnahmen: ihnen kommen alle diese Sachen wie bittere Galle vor. Denn, wo von diesem edlen Grund gekostet wird, zieht dieser den Menschen so sehr [zu sich], dass er ihm das Mark aus den Knochen und das Blut aus den Adern zieht. Und wo sich dieses [Ur-]Bild wahrhaftig erzeugt, da verlöschen alle bildlichen Vorstellungen, indem sie sich [vollständig] lösen.
Abschnitt 4
Absatz 7
FN-Anzahl: 9
Nuͦnar warumb hindern dichas die ding, damitt du umb geest in der zeyt?32 Das ist, das du mit den dingen bist verbildet mit eygenschafften. Werest du atdes bildesat und der eygenschafft ledig und frey und unbekümmertau in der warheit undav hettestu ein gantzaw künigreych, es schadt dir awgantz nit.33[18va] Bißax on eygentschafft und bildloß und ledig und frey und unbekümert mit allen creaturen und hab mit urlaub, was du bedarffst aymitt eineray notdurfft, die gemischt sey mit demuͤtigkeit in goͤttlicher vorcht, so günnet dir der ewig got wol deiner not durfft on zwyfel. Hast du sein nicht, so getraw dem herren, er soll und muͦß dich wol versorgen.34 Und solt es durch unuernünfftig creaturen geschehen, er verlaßt die seynen nicht als wenig, als er die ewigkeittG laßtaz.35
Warum stellen nun die Dinge, mit denen du dich in diesem Leben befasst, ein Hindernis für dich dar? Das kommt daher, dass du durch diese Dinge verformt wirst durch Selbstbezogenheit. Wärest du von bildlicher Vorstellung und Selbstbezogenheit frei und ihrer ledig und [hieltest dich] ohne Einschränkung zur Wahrheit, dann könnte es dir nichts anhaben, [selbst] wenn du ein ganzes Königreich besäßest. Sei ohne Selbstbezogenheit und ohne bildliche Vorstellung und ledig und frei und unbeschwert von aller Kreatur und behalte, wie es dir erlaubt ist, was du zum Leben brauchst, wozu auch Demut in Gottesfurcht gehört; dann gewährt dir der ewige Gott zweifellos, was du zum Leben benötigst. Hast du das nicht, so vertraue auf den Herrn, er muss und wird gut für dich sorgen; und wenn es [auch] durch unwissende Geschöpfe erfolgte: Er lässt die Seinen so wenig im Stich, wie er von der Ewigkeit lässt.
Abschnitt 5
FN-Anzahl: 8
Man findet von einem altvatter geschriben, der was als bildloß unndba ledig undbb frey und unbekümert mit allen creaturen, das im mitnichten keinbc bild bleib in seynem gemuͤtt. Nuͦn fuͤgt es sich, das ein mensch kam klopffen an sein gemach, do kam er haͤrfür. Da hiesch im der mensch ettwas, das er im uß seynem gemach bringen solt.36 Do diser heylig altvatter wider in sein gemach kam, als baldbd was diß bild hinweg, das er zuͦmal darumb nicht wißte, warumb in diser mensch gebetten het. Diserbe mensch klopfft aber an,37 do kam der altvatter und sprach: "Sun gee selber herein und nimm, was du bedarffst. Wann deine bild kan ich so lang nit behalten, daz ich wiß, was du woͤllest. Also ist meyn gemuͤt bloß aller bilde und ledig und frey."38
In dem, was über einen geistlichen [Alt-]Vater geschrieben wurde, findet man, dass er sich keine bildlichen Vorstellungen machte und so ledig und frei und unbeschwert von aller Kreatur war, dass in seinem Denken und Empfinden keinerlei bildliche Vorstellung Bestand hatte. Nun begab es sich, dass ein Mensch kam und an sein Zimmer klopfte; da trat er [= der geistliche Vater] heraus. Da bat ihn der Mensch um etwas, das er ihm aus seinem Zimmer holen sollte. Als dieser heilige geistliche Vater zurück in sein Zimmer kam, war die bildliche Vorstellung sofort verschwunden, so dass er gleich nichts mehr davon wusste, worum ihn dieser Mensch gebeten hatte. Derselbe Mensch klopfte erneut an, da kam der geistliche Vater zu ihm und sagte: "[Mein] Sohn, geh selbst hinein und nimm, was du brauchst. Denn deine Vorstellung kann ich nicht lange genug in mir festhalten, dass ich wüsste, was du wolltest. In einer solchen Weise ist mein Denken und Empfinden entblößt von allen bildlichen Vorstellungen und ledig und frei."
Abschnitt 6
Absatz 8
FN-Anzahl: 12
HMerckbf: in disen bildlosen menschennbg schynt die goͤttlichen sonn in on underlaß39 unnd werdent alsobh adelich gezogen uß in selber und uß allen dingen unnd haben iren willen geben gefangen dem goͤttlichen willen in allen dingen und darzuͦ lauter und bloß sich selber in allen creaturen in lieb und in leid in thuͦn und lassenbi.40 Dise menschen seind so gar verstrickt in dem fryen gottlichen willen und werden so wunnigklich gezogen in das joch gottes, das sie dardurch vergessen lieb und leids und aller ding und darumb scheynendt inen alle ding klein und wenig, wann sie sich in gott vergangen haben. Aber die ewigen ding scheynen in nahent und groß, wann sie in inen allzeyt inwendig gegenwertig seind von ires adels wegen bjder tugendbj. Hierumb so vergessen sie in der suͤssen lieb gottes alles leydenn. Ob man sie lieb oder [18vb] hasse, des haben sie steten fryd mitt allen creaturen mit veinden41 undbk mit freünden. Disen menschenn ist allzeyt suͤß das joch unsersbl herren. In lieb unnd in leid steen sie unbekümert mitt allen creaturen.42
Du sollst dir merken: In diese Menschen, die sich keine bildliche Vorstellung machen, scheint die göttliche Sonne unablässig hinein, und sie werden auf so ehrenvolle Weise aus sich selbst herausgezogen und aus allen Dingen, und sie haben ihren Willen dem göttlichen Willen in allen Dingen unterworfen und darüber hinaus sich selbst in jeder Kreatur, in Liebe und in Leid, in [ihrem] Tun und Lassen. Diese Menschen sind so gänzlich verflochten mit dem freien göttlichen Willen und werden so voller Freude und Lust in das Joch Gottes gespannt, dass sie auf diese Weise Lieb und Leid und alle Dinge vergessen; und darum erscheinen ihnen alle Dinge klein und unbedeutend, weil sie sich in Gott verloren haben. Aber die ewigen Dinge erscheinen ihnen nahe und groß, weil sie stets in ihrem Inneren vorhanden sind aufgrund ihrer durch Tugenden erworbenen Würde. Deswegen vergessen sie in der süßen Liebe Gottes alles Leid. Ganz egal, ob man sie liebt oder hasst, sie halten doch beständigen Frieden mit jeder Kreatur, mit Feinden und mit Freunden. Diesen Menschen ist das Joch unseres Herren zu jeder Zeit süß. In Lieb und in Leid bleiben sie unbeschwert von aller Kreatur.
Abschnitt 7
Absatz 9
FN-Anzahl: 9
Nuͦn nemen wir das ander wortt für uns, das Christus sprach: "Mein bürd ist leycht."43 Do meinet man den usseren menschen, uff den manigfaltige kümmernyßbm leiden fallt. Eya, minnigklicherbn gott, wer I seind nuͦn dise menschen, den die bürd gottes allzeit leicht und suͤß zuͦ tragen ist? Wann leider niemand yetzund mer leyden will, wie geystlich er scheynet unnd wenet zuͦ seyn unnd muͦß doch in der warheitt ein leiden und ein lassen in dem menschen syn, soll im anders recht geschehen. Wann kere dichbo, wohin du woͤllst: Du muͦst disen weg und kein anders. Wann ich sag dir in der warheit: Fleychst du den reyffen, so falstuJ in tieffen kalten schnee.44 Darumb lyd dich froͤlich und willigklich unnd bevilch dich gott in allen dingen.45 10 Wann unser herr Jesus Christus muͦst sich bitterlich leyden und also wider inkeren und kommen in sein eygen glory seins hymelischen vatters.46
Jetzt wenden wir uns dem zweiten Wort zu, das Christus sagte: "Meine Last ist leicht." Damit ist der äußere Mensch gemeint, der von vielfältigem Kummer und Leid getroffen wird. Ach, liebreicher Gott, wer sind denn nun die Menschen, für die das Tragen der Last Gottes stets leicht und süß ist? Denn in heutiger Zeit will leider niemand mehr Leid auf sich nehmen, ganz egal, wie fromm er wirkt und [selbst] meint zu sein, aber es ist wahr, dass der Mensch leiden und loslassen muss, wenn er denn gerechtfertigt werden soll. Denn schau, wohin du willst: Du musst diesen Weg gehen und keinen anderen. Denn ich sage dir – und das ist wahr: Läufst du vor dem Raureif weg, fällst du in den tiefen kalten Schnee. Deswegen füge dich fröhlich und willig und überlasse dich Gott in allen Dingen. 10 Denn unser Herr Jesus Christus musste sich in bitterer Weise fügen, um wieder zurückzukehren und einzugehen in seine eigene Herrlichkeit, die seines himmlischen Vaters.
Abschnitt 8
Absatz 10
FN-Anzahl: 8
Wasbp sollen nuͦn leyden die diener gottesbq? Sie sollen demuͤtigklich lyden die urteil gotts unnd sein verhengknyß, wo und wie die uff sie fallen, es sy zuͦ recht oder unrecht,47 es sey von gott oder von dem menschen, es sterben dir deine freünd, oder du verlierest dein guͦtt oder die eer oder denbr trost außwendig oder inwendig gotts oder der creaturenbs. Dise bürden solt du leychtigklich und froͤlichen tragen und dar zuͦ dein eygen gebrechen, die dir leid seint, die du nit überwinden kanst oder magst. So leg dich doch demuͤtigklich under die bürde zuͦ leyden in dem goͤttlichen willen und ergib es gott und laß dich darinnbt demuͤtigklich inbu seynen liebsten willen hie in zeyt und in ewigkeit.48
Was müssen nun die Diener Gottes ertragen? Sie müssen demütig die Entscheidungen Gottes hinnehmen und welche Geschicke er bestimmt und wo und in welcher Weise sie sie ereilen, ganz egal, ob zu recht oder ungerechtfertigt, ob von Gott oder von Menschen gemacht, ganz egal, ob deine Freunde sterben oder ob du deinen Besitz oder die Ehre verlierst oder äußeren oder inneren Halt und Unterstützung von Gott oder den Kreaturen. Diese Belastungen sollst du mit Leichtigkeit und fröhlich ertragen und darüber hinaus deine eigenen Schwächen, die dir verhasst sind, die du [aber] nicht überwinden kannst, noch dazu imstande bist. Deswegen beuge dich demütig unter die Last, nach dem Willen Gottes zu leiden und übergib es Gott und überlasse dich demütig seinem überaus geliebten Willen, sowohl in dieser Welt als auch in Ewigkeit.
Abschnitt 9
FN-Anzahl: 8
Inbv gleycher weyß K als das pferdt, das do macht den mist in dem stalle – und wiewolbw das ist, das esbx ist, ein unflat an im selber – das selb pferd zeücht dochby widerumb den selben myst mitt grosser arbeit uff das veld uff den ackerbz. So waͤchßt dan da caedles guͦtts kornca undcb[19ra] suͤsser wein, der nimmer also wuͤchsse, waͤre der unrein myst nit.
Genauso wie das Pferd, das im Stall Mist hinterlässt – und obwohl es so ist, dass es sein eigener Dreck ist, zieht dieses Pferd doch andererseits denselben Mist mit großer Mühe auf das Feld, auf den Acker; so wächst dann dort edles gutes Korn und süßer Wein, der niemals in dieser Weise dort wüchse, gäbe es nicht den dreckigen Mist –
Abschnitt 10
FN-Anzahl: 7
Alsocc thuͦ du auch. Wann dein eigner myst das seind deine gebrechenn, den du nit gethun kanst L noch überwinden, die trag mitt arbeyt und mit fleysse und mit ernst uff den acker descd wyllenn gottes in rechter gelassenheit49 dein selbs. ceUnd trag als dasce pferdt deinen myst auff das rein edel gruͤncf felt. On zweyfel do wechst in einer demuͤtigen gelassenkeyt edel wunnigklich frücht uß vor gott dem hymelischenn vatter und vor allenn seinen außerwelten dienern.50
genauso handle auch du: Denn dein eigener Mist sind deine Schwächen, gegen die du nichts ausrichtest, noch sie überwinden kannst, diese trage mit Mühe und Anstrengung und mit Ernsthaftigkeit auf den Acker des göttlichen Willens, indem du von dir selbst in der richtigen Weise ablässt. Und trage wie das Pferd deinen Mist auf das reine edle grüne Feld. Zweifellos wird daraus in demütiger Gelassenheit edle Freude spendende Frucht wachsen im Angesicht Gottes des himmlischen Vaters und aller seiner auserwählten Diener.
Abschnitt 11
Absatz 11
FN-Anzahl: 13
Nuͦn woͤlcher mensch sich druckt under die bürde und under alle urteil und verhencknyß gottes mit demuͤtiger gelassenheyt und leydet sich dann froͤlich unnd guͤtlich in dem goͤttlichen willen in haben undcg mangeln mitt eim bleybendennch ernst in demuͤtiger hoffnung und alle ding von gott nympt und sy denn wyder ufftregt in rechter warerci abgescheidenheit51 unnd mit einem ynbleyben bey im selber unnd sich denn insenchet in den ewigen willen gottes in einer verlaugnung sein selbs unnd aller creaturencj: Woͤlcher mensch dises warliche und lautterlichen thet unnd denck in dysem stuͤnde in einer wesentlicher wise, dem were dann die burde gottes leicht in der warheit – jacl, also leycht, das auff denn selben menschen alle die burdenn würden gelegt, die all dyse welt tregtt, ob das müglichen were,52 die würdenn im also leycht, das es im ein rechte freudecm were.53 Jacn, es were im ein wünne unnd ein genuͤgte, ein freude unnd ein hymmelreych. Wannco der ewig gott truͤge dyse burdenn und der mensch gieng zuͦmal darunder ledig unnd were also uß im selber gegangen unnd gott gienge do zuͦmal alle zeyt in in alles des menschen thuͦn und lassen.54
Derjenige Mensch nun, der sich der Last und allen Entscheidungen Gottes und den von ihm verhängten Geschicken in demütiger Gelassenheit unterwirft und sich dann froh und in innerem Frieden dem göttlichen Willen in Reichtum und Armut mit einem stetigen ernsthaften Sinn in demütiger Zuversicht überlässt und alle Dinge von Gott annimmt und sie ihm dann wieder anempfiehlt und sich dabei in einer echten und wahrhaftigen Loslösung [von allem Irdischen] befindet und ganz bei sich selbst ist und sich dann in den ewigen Willen Gottes versenkt ohne Rücksicht auf sich selbst und alle Kreatur: Für denjenigen Menschen, der dies mit einem wahrhaften und aufrichtigen Sinn täte und dann darin beständig bliebe, wäre die Last Gottes leicht – das ist wahr –, ja, [sie wäre] so leicht, dass – wenn das möglich wäre – wenn auf diesen Menschen alle Lasten gelegt würden, die die ganz Welt zu tragen hat, diese ihm so leicht wären, dass er eine echte Freude daran hätte. Ja, es wäre ihm ein großes Glück, ein Genuss, eine Freude und wie das Himmelreich. Denn der ewige Gott trüge diese Last, und der Mensch liefe unter ihr frei und wäre in dieser Weise aus sich herausgegangen, und Gott hielte gleichzeitig für alle Zeit Einzug in all das Tun und Lassen dieses Menschen.
Abschnitt 12
FN-Anzahl: 1
Dascp der ewig got also würcke in unß, das unß seyn joch suͤß werde und sein bürde leycht, des helff unß gott der vatter unnd der suͦn und der heylig geist. Amen.
Dazu, dass der ewige Gott in dieser Weise in uns sein Werk vollbringe, dass uns sein Joch süß werde und seine Last leicht, helfe uns Gott, der Vater und der Sohn und der heilige Geist. Amen.

Variantenapparat

a–afehlt LT AT, Matthei vi. KT
bMein joch ist ... bürde ist leicht fehlt LT
cunser] unszer lieber LT
d–din dem ewangelio durch sanctum Mattheum fehlt LT
ejoch] joch das LT
fwidersprechen] widesprechen BT
g–gdas da ser druckt und das fehlt KT
h–him zeücht] schleifft /das heißt ein joch / unnd eyn ding das ser druckt KT
iheißt] heißt man KT
jBey] Kinder bey LT
kUnd fehlt LT
l–ler lieblich gründt] gott KT
müberkommen] erkriegen LT AT
nNuͦn] Nun kinder LT
owiewol] wie LT AT
pverkert] ußwart kert KT
qer] sie LT
r–rwann das zeucht] dan sie ziehen KT
sdem] seiner spera oben inKT
tlufft LT AT KT fehlt BT
ucreaturen] creaturen . Kinder LT
vferr] ferr und acht sie klein KT
wzuͦgehoͤren] czu gehoren. Also
xWiewol] wie nun LT
yist] sei LT
zdas] das gantz LT
aazuͦ LT AT, in die KT, fehlt BT
abwere] ist LT
acdas] dz dz LT
ad–adsolt ir wissen] lieben kinder wisset LT
aealle] alle die LT
af–afinwendig der vernunfft der sel] inwendig in der seelen grund KT
ageinmal] eyns LT AT
ahAber] Aber kinder LT
aisuͤssigkeit] süessikeitt / die man erdencken mag / und KT
ajunnd fehlt KT
ak–akin in selbs und in allen creaturen fehlt KT
alJa] Ja in der warheit LT
am–amalles das sie] alle die diß KT
anseind] ist KT
aowerck] welt KT
apden] den edeln LT
aqUnnd] Und wist LT
arnuͦn] Nun kinder LT
asdich] den menschen LT
at–atdes bildes] der bilde KT
auunbekümert] unbekommert . wysse LT
avund fehlt LT
awgantz fehlt LT
axgantz nit Biß] czumal nichts kinder seyt LT, ganncz nychts . Sey AT
ay–aymitt einer] zu deiner KT
azlaßt] lest . Kinder LT
baunnd fehlt KT
bbund fehlt KT
bckein] einig KT
bdbald] bald do LT
beDiser] Der KT
bfMerck] Kinder LT
bgmenschenn] menschen LT
bhalso] so LT
bilassen] in lassen . Kinder LT
bj–bjder tugend fehlt KT
bkund] ader LT AT
blunsers] unsers lieben LT
bmkümmernyß] kummere unnd LT AT KT
bnminnigklicher] minniglicher ewiger LT
bodich] dich recht LT
bpWas] Kinder. Was LT
bqgottes] gottes . Do LT
brden] dey#:-n KT
bscreaturen] creaturen . Lieben kinder LT
btdarinn] dar inne im LT AT
buin fehlt LT AT KT
bvIn] Kinder czu LT
bwwiewol] wie LT
bxes] es doch LT
bydoch fehlt LT
bzacker] acker und darumb LT
ca–caedles guͦtts korn] edeler guter weictz LT AT
cbund] und edeler LT
ccAlso] Also czu gleicher weisze LT
cddes] des minniglichen LT
ce–ceUnd trag als das fehlt LT AT
cfgruͤn] lauter grune LT, fehlt KT
cgund] und in LT
chbleybendenn] beibleibenden KT
ciwarer fehlt KT
cjcreaturen] creaturen . Lieben kinder gotes LT
ckden fehlt KT
clja] Ja kinder LT
cmfreude] freude in der warheit LT
cnJa fehlt LT
cowann] Wan wisset LT
cpDas] Kinder das LT

Marginalien

A Christi joch suͤsz.
B Der inwendig edel mensch.
C Welchen disz joch suͤsz und leicht sey.
D Gleychnysz von der Sonnen.
E Die sel muͦsz blosz sein.
F Wo diser edel grundt em pfunden wúrt.
G Exempel von einem Altvatter.
H In die bildlosen menschen scheint die goͤttlich sonn on underlasz.
I Die buͤrde Christi lycht.
J Es muͦsz gelitten sein.
K Glychnysz von dem pferdt.
L Eigen gebresten, warzou sie vor sigent.

Stellenkommentar

1 Das am 6. Januar begangene Epiphaniasfest, das auch als Fest der Heiligen Drei Könige bezeichnet wurde (vgl. oben S. #, Anm. # in Pr. 4), wurde wie andere Hochfeste in der Oktav eine Woche lang nachgefeiert (vgl. Auf der Maur, Feiern 1, S. 160). Gemeint ist hier also der aufgrund des beweglichen Ostertermins nur selten vorkommende sechste Sonntag nach Epiphanias.
2 Mt 11,30. - Nach einer Tradition, die im Spätmittelalter in Süddeutschland und auch in der Diözese Straßburg verbeitet war, wurde am fünften und vielerorts auch am sechsten Sonntag nach Epiphanias als Evangelium Mt 11,25-30 gelesen (vgl. Daschner, Meßbücher, S. 378f.; Missale der Diözese Straßburg [2. Hälfte 15. Jahrhundert], Karlsruhe,Badische Landesbibliothek,Schuttern 2 [Digitalisat], Bl. 23v [ohne Regelung für einen sechsten Sonntag nach Epiphanias]). Die dominikanische Liturgie sah für den fünften und sechsten Sonntag nach Epiphanias hingegen Mt 13,24-30 als Evangelium vor (vgl. Ordinarium, S. 153, Nr. 593; zum Text der dort abgekürzt zitierten Perikope vgl. Missale [1484], Bl. 19rb-19va).
3 Mt 11,30.
4 Anders als in den Handschriften des 14. Jahrhunderts wird in diesem Satz im BT, LT und AT das Joch nicht genannt. Im KT wurde das dann korrigiert.
5 Zu Taulers Verständnis der platonischen Unterscheidung zwischen innerem und äußerem Menschen, die bereits Paulus aufgriff (vgl. II Cor 4,16), vgl. zusammenfassend Gnädinger, Tauler, S. 129-133; Gabriel, Rückkehr, S. 349-357. Anders als in den frühen Drucken wird in den Handschriften des 14. Jahrhunderts der äußere Mensch mit dem alten Menschen (vgl. Rm 6,6; Eph 4,24; Col 3,9) gleichgesetzt.
6 Hier wird die auf Plotin zurückgehende neuplatonische Emanationsvorstellung aufgegriffen, der zufolge die Seele als eine hohe Seinsstufe aus dem höchsten Sein hinausgeflossen ist (vgl. zusammenfassend Hager, Neuplatonismus, S. 350, 353).
7 Hier wird der neuplatonische Gedanke einer Rückkehr in den Ursprung (Remanation) aufgegriffen. Zu diesem vgl. Pr. 1, #,#, oben S. #, Z. #-# mit Anm. #.
8 Dass der Mensch aus Gnade werden könne, was Gott von Natur ist, wird in den Predigten Taulers mehrfach hervorgehoben (vgl. Pr. 13, #,#, unten S. #, Z. #-# mit Anm. #; Pr. 14, #,#, unten S. #, Z. #-#; Vetter 26, S. 109,23f.; 37, S. 146,21f.; 38, S. 153,21f.; 39, S. 162,10f.; 60d, S. 300,24f.; Helander 73, S. 359; vgl. auch Gnädinger, Tauler, S. 361f.; Mösch, Geburt, S. 348f.; Steer, Abhängigkeit, S. 68, Anm. 24). Vgl. dazu Maximus Confessor, Ambigua ad Iohannem III (PG 91, Sp. 1088 C; lateinische Übersetzung durch Johannes Scotus Eriugena in: CChr.SG 18, III,373-382): "Quam (uidelicet uitam aeternam) non aër inspirans neque sanguinis riuuli epare fluentes constituunt, sed Deus totus totis participatus, et animae in modum ad corpus animae, et per mediam animam ad corpus factus, sicut nouit ipse, ut ea quidem inconuersibilitatem accipiat, illud vero immortalitatem, et totus homo deificetur per inhumanati Dei gratiam deificantis, totus quidem homo manens secundum animam et corpus per naturam, et totus factus Deus secundum animam et corpus per gratiam et conuenientem sibi per totum diuinam beatae gloriae claritatem, post quam nihil est ad intelligendum lucidius aut excelsius."; Wilhelm von St. Thierry, Epistola aurea 263,11-13 (SC 223, S. 354): "[...] cum modo ineffabili, incogitabili, fieri meretur homo Dei, non Deus, sed tamen quod est Deus: homo ex gratia quod Deus ex natura."; Eckhart, Pr. 66, DW III, S. 109,7-10: "Swenne der mensche sîn selbes zemâle ledic ist durch got und er niemans ist dan gotes aleine und durch niht enlebet dan durch got aleine, sô ist er wærlîche daz selbe von gnâden, daz got ist von natûre, und got enbekennet sîn selbes keinen underscheit zwischen im und disem menschen."; Expositio sancti evangelii secundum Iohannem n. 106, LW III, S. 90,11f.: "Primo, quod fructus incarnationis Christi, filii dei, primus est quod homo sit per gratiam adoptionis quod ipse est per naturam [...]." Zur Traditionsgeschichte der Formel vgl. auch Wéber, Eckhart, S. 101-103.
9 Zum Seelengrund vgl. oben S. #, Anm. # in Pr. 1.
10 Vgl. Augustinus, Confessiones I,1,1 (CChr.SL 27, S. 1,6f.): "[...] fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te."
11 Anders als in den frühen Drucken wird in den Handschriften des 14. Jahrhunderts an dieser Stelle der Grund Gottes nicht genannt.
13 Im Vergleich zum Text, den die Handschriften des 14. Jahrhunderts überliefern, ist der Text der frühen Drucke an dieser Stelle etwas knapper.
14 Die Auffassung, die Sonne sei 60-mal größer als die Erde, geht wohl auf ein Missverständnis der von Farghānī vertretenen These zurück, die Sonne sei 166-mal größer als die Erde. Vgl. Farghānī, Kompendium der Wissenschaft der Sterne c. 22, lateinische Übersetzung durch Gerhard von Cremona (ed. Campani, S. 148): "[...] mensura corporis solis est centies et sexagies et sexies et 4a et 8a, vel fractio, aequalis corpori terrae."; Konrad von Megenberg, Buch der Natur II,4 (TUT 54, S. 88,18-21): "Noch iſt ein aigenchait der ſunnen, daz ſie verr grözzer iſt wann daz gantz ertreich. Alfraganus der ſternſeher fpricht, daz ſie hundertſtund vnd ſehzigſtund grözzer ſei wann daz gantz erdreich."
15 Dieses Spiegelgleichnis verwendet auch Meister Eckhart, der bei seiner Auslegung allerdings andere Aspekte hervorhebt (vgl. Eckhart, Pr. 109,DW IV,2, S. 771,50-54). Zum traditionsgeschichtlichen Hintergrund des Spiegelgleichnisses vgl. Leisegang, Erkenntnis, zu seiner Verwendung bei Tauler vgl. Egerding, Spiegelmetapher.
16 Dieses Adjektiv fehlt in den Handschriften des 14. Jahrhunderts.
17 Zur Bezeichnung Gottes als das Gute vgl. unten S. #, Anm. # in Pr. 12.
18 Vgl. auch I Cor 12,12.
19 Mit den Bildern sind hier wie bei Thomas und Eckhart intramentale Repräsentationen der extramentalen Wirklichkeit gemeint, die die Grundlage für die Gewinnung von Welterkenntnis bilden (vgl. Pr. 2, #9,31f., oben S. # mit Anm. #10 sowie die entsprechende Passage in Eckhart, Pr. 101, DW IV,1, S. 346,56-348,65).
20 Vgl. das Zitat von Pseudo-Dionysius Areopagita in Pr. 2, #,#, oben S. #, Z. #-# mit Anm. # sowie die entsprechende Passage in Eckhart, Pr. 101,DW IV,1, S. 358,137f.
21 Vgl. Eckhart, Pr. 70,DW III, S. 197,11f.:"Sol ich ouch got bekennen, daz muoz geschehen âne bilde und âne allez mittel."
22 In den Handschriften des 14. Jahrhunderts ist an dieser Stelle nicht von Gott, sondern von der Sonne die Rede. Zur Bezeichnung Gottes als Sonne vgl. unten #,#, S. #, Z. #-# mit Anm. #.
23 Die Handschrift F bietet in dieser Passage einen schwer verständlichen Text, während der Text der frühen Drucke inhaltlich dem der anderen Handschriften des 14. Jahrhunderts entspricht.
24 Zu der Forderung, sich von allen Bildern zu befreien, vgl. auch Pr. 2, #,#, oben S. #, Z. #-# sowie die entsprechende Passage in Eckhart, Pr. 101,DW IV,1, S. 355,118-136; Eckhart, Pr. 2,DW I, S. 24,7-26,3.
25 Die Erläuterung, dass sich der Grund in der Vernunft der Seele zeige, findet sich nicht in den Handschriften des 14. Jahrhunderts.
26 Das Zitat konnte bei Origenes nicht ermittelt werden. Eine gewisse gedankliche Ähnlichkeit besteht mit Origenes, Homilia IV in Psalmum XXXVI, 1 (Werke 13, S. 158,12f.; lateinische Übersetzung durch Rufin [BPat 18, S. 168,43-46; SC 411, S. 182,41-43; Origenes, Werke 13, S. 573]): "Nemo enim adhuc qui in malitia est nec digreditur eam et transit, poterit uisionem istam magnam [vgl. Ex 3,3] secretorum Dei, scientiae scilicet et sapientiae, contueri."
27 Zur Bezeichnung Gottes als Sonne vgl. oben S. #, Anm. # in Predigt 5.
28 Zur Erleuchtung des Menschen durch das göttliche Licht vgl. auch Pr. 6, #,#, oben S. #, Z. #-# mit Anm. # sowie die entsprechende Passage in Eckhart, Pr. 102, DW IV,1, S. 412,32-36.
29 Im Vergleich zu den Handschriften des 14. Jahrhunderts bieten BT, LT und AT hier eine zusätzliche Erläuterung, die im KT gestrichen wurde.
30 Im Vergleich zum Text der Handschriften des 14. Jahrhunderts hat der erste Teil des Satzes im BT, LT und AT einen anderen Sinn.
31 Die Heftigkeit des Begehrens wird in Predigt 5 und 7 ähnlich beschrieben (vgl. Pr. 5, #,#, oben S. #; Pr. 7, #,#, oben S. #).
32 Der zweite Satzteil enthält in den frühen Drucken eine andere Aussage als in den Handschriften des 14. Jahrhunderts.
33 Vgl. Pr. 12, #,#, unten S. #, Z. #-#; Eckhart, Die rede der underscheidunge 3, DW V, S. 194,6-8:"Jâ, und læzet der mensche sich selber, swaz er denne beheltet, ez sî rîchtuom oder êre oder swaz daz sî, sô hât er alliu dinc gelâzen."
34 Vgl. Mt 6,25-34 par. Lc 12,22-31.
35 Die Darlegungen über die Versorgung mit dem Lebensnotwendigen sind in den frühen Drucken sehr viel ausführlicher als in den Handschriften des 14. Jahrhunderts.
36 Die in den Handschriften des 14. Jahrhunderts an dieser Stelle folgende Zusage des Altvaters, das Gewünschte zu holen, fehlt in den frühen Drucken.
37 Im Text der Handschriften des 14. Jahrhunderts folgt an dieser Stelle zunächst ein zweiter vergeblicher Versuch (vgl. auch unten Anm. #).
38 Vgl. Apophthegmata Patrum, Alphabeticum, De abbate Joanne Colobo 30 (PG 65, Sp. 213f. C); vgl. auch Gnädinger, Altväterzitat, S. 261-263. Die Apophthegmata Patrum erzählen ebenso wie die Tauler-Handschriften des 14. Jahrhunderts von zwei vergeblichen Versuchen des Bittstellers, die frühen Drucken nur von einem.
39 Vgl. oben #,#, S. #, Z. #-# mit Anm. #, #.
40 Die Unterwerfung unter den göttlichen Willen wird in den frühen Drucken ausführlicher erläutert als in den Handschriften des 14. Jahrhunderts.
41 Vgl. Mt 5,39-48; Lc 6,27-35.
42 Im Vergleich zum Text der Handschriften des 14. Jahrhunderts ist der Schluss dieses Abschnitts in den frühen Drucken stark erweitert.
43 Mt 11,30.
44 Vgl. Iob 6,16: "Qui timent pruinam, inruet super eos nix."; Seuse, Büchlein der ewigen Weisheit c. 6 (Schriften, S. 220,18-23): "Do wen sú ungemach und lidenne von mir endrúnnen, und vallent enmitten dar in; und wan sú mich, daz ewig guͦt, und min suͤzes joch nit wen tragen, so werdent sú von der verhengde miner strengen gerehtikeit mit menger sweren burdi úberladen. Sú vúrchtent den rifen und vallent in den schne." Zur Traditionsgeschichte des Sprichworts vgl. Thesaurus proverbiorum 9, S. 265, s. v. Reif (Niederschlag), 3.
45 Im Vergleich zum Text der Handschriften des 14. Jahrhunderts sind die Ausführungen über die Notwendigkeit der Leidensbereitschaft in den frühen Drucken stark erweitert.
46 Vgl. Lc 24,26: "Nonne haec oportuit pati Christum et ita intrare in gloriam suam?"
47 Diese Aussage findet sich nicht in den Handschriften des 14. Jahrhunderts.
48 Im Vergleich zum Text der Handschriften des 14. Jahrhunderts ist der Schluss dieses Satzes in den frühen Drucken erweitert.
49 Zur Rezeption des auf Meister Eckhart zurückgehenden mystischen Konzepts der Gelassenheit bei Tauler vgl. oben S. #, Anm. # in Predigt 3. Zu der in Taulers Predigten häufig vorkommenden formelhaften Phrase "in rechter gelassenheit", die der Abgrenzung von den als Häretikern verfolgten sogenannten Freien Geistern dient und darüber hinaus vor allem eine positive Wertung der Gelassenheit vermitteln soll, vgl. Früh, Zeichen, S. 150-152.
50 Im Vergleich zum Text der Handschriften des 14. Jahrhunderts ist der Schluss dieses Satzes in den frühen Drucken erweitert.
51 Der Terminus "abgescheidenheit", der in seiner mystischen Bedeutung von Meister Eckhart geprägt wurde, bezeichnet eine innere Lösung von allem Menschlich-Irdischen (vgl. Ruh, Geschichte 3, S. 347-351).
52 Dieser Konditionalsatz findet sich nicht in den Handschriften des 14. Jahrhunderts.
53 Anders als in den frühen Drucken ist in den Handschriften des 14. Jahrhunderts an dieser Stelle noch nicht von der Freude die Rede.
54 Zum Hinausgehen des Menschen aus sich selbst als Voraussetzung für das Hineingehen Gottes vgl. Pr. 1, #,#, oben S. #, Z. # mit Anm. #.
Jesus Christus
Anm.: biblische Person
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Matthäus
Anm.: Evangelist
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Plotin
Anm.: griechischer Philosoph
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Origines
Anm.: Kirchenvater
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Eckhart, Meister
Anm.: Dominikaner; Theologe, Philosoph und Mystiker
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