Predigt Nr. 6 – Pr. 102 (DW IV,1) – St2(E) 17r-24r (vereinheitlicht); DW IV,1 407-425
Überschrift
[17r]
1 aDiz ist ein ander predie.
a
Abschnitt 1
1 "Wo ist, der nú geborn ist der iuden kúnig?"
Abschnitt 2
1 Nú
merkent hie von dirre geburt, wo sú ge-
schehe
b.
2 Ich sprich aber, als ich me gesprochen ha-
be, das diese ewige gebúrt geschit in der selen
in aller der wise, als sie geschit in der ewikeit,
noch minre noch me.
3 Wan es ist eine gebúrt, und
geschit dise gebúrt in dem wesenne und in deme
grunde der selen.
Abschnitt 3
Abschnitt 4
1 Sit
d das got
in allen dingen ist vernunftecliche und den dingen
me inne ist, denne dú ding in in
e selber sint, und
naturlicher - und wa got ist, do muͦz er wúrken
und sich selber bekennen und sin wort sprechen -, was
feigenschefte dú sele habe zú disem wúrken-
ne gottes fúr andern vernunftigen creaturen, in
den oͧch got ist.
Abschnitt 5
1 Dis underscheidenheit, das merkent:
2 Got ist in allen dingen weselich, wúrkelich
g,
gewalteclich, aber er ist alleine geberende in der
[17v]selen.
3 Wan alle creaturen sint ein fuͦstaftphe
gottes, aber die sele ist naturlich nach gotte ge-
bildet.
4 Dis bilde muͦz gezieret und vollen-
broht werden mit dirre gebúrt.
5 Dis werkes
noch dirre gebúrte enist dekeine creature
enphenlich den die sele alleine.
6 In der wor-
heit: was vollekomenheit in die sele komen
sol, es si goͤtlich
h lieht oder gnade und selikeit,
das muͦz alles von not mit dirre geburt komen
in dú sele und nút anders in keinre wise.
7 War-
te alleine dirre gebúrte in dir, so vindestú
alles guͦt und
i allen trost, alle wune, alles
jwesen und alle
k worheit.
8 Versúmestú dis, so
versúmestú alles guͦt und alle selikeit.
9 Unde
was dir in diseme inkumet, das bringet
dir
l lúter wesen und stetikeit.
10 Und was dú
suͦchest oder nimest
muzsewendig disem, das
verdirbet, nimm es, wie dú wilt
n.
11 Aber dis alleine
git wesen und
oalle ander ding verderbent
o.
12 Aber
in dirre gebúrt
p wirstú teilhaft des goͤtli-
chen influzses und aller siner goben.
13 Des
enwerdent dú creaturen nút enphenglich, in
den das bilde gottes nút enist.
14 Wan der selen
[18r]bilde behoͤrent
q sunderlichen zú dise ewige ge-
búrt, die eigenliche und sunderliche in der selen
geschiet, dú
r geborn wurt
s von dem vater in dem
grunde und in dem indewendigesten der selen,
do nie bilde in geluhte noch nie kraft in
geluͦgete.
Abschnitt 6
1 Dú ander vroge ist:
2 Sit das dis werg
dirre geburt geschit in deme wesenne und
in dem grunde der selen, so geschit dis also
wol in eime sunder als in eime guͦten menschen.
3 Was gnoden oder
t nútzes glit mir denne heran, wan
der grunt der naturen
u in in beiden glich ist
v?
4 Jo, joch
wden
x in der heillen
y blibet der adel der naturen ewe-
clich.
Abschnitt 7
1 Nu merket ob
z dis underscheit:
2 Eigenschaft
dirre gebúrte si
aa, das sú allewege geschit mit
nuwem lihte.
3 Sú bringet allewege groz
liht in dú sele.
4 Wan der guͤte art ist, das sú sich
muͦz ergiezsen, wo sú ist.
5 In dirre gebúrt
ergúzset sich got in die sele mit liehte al-
so, das das lieht so groz wurt in deme wesenne
und in dem grunde der selen, das es sich uz wur-
fet und úberflúzset in die crefte und oͧch in den
uzsern menschen.
6 Also geschach oͧch
abPaulo,
do in got ruͦrte mit sime lihte uf dem we-
[18v]ge und er
ac ime zú sprach:
7 Ein gelichnúzse des lih-
tes erschein in
ad uszenwendig, das es sine ge-
sellen sahent, und umbevieng
Paulum und
aealse dú
af seligen.
8 Von uberfluzse des liehtes
ag in der
selen grunde ist, das ubergúzset sich in den li-
chomenund wúrt do von vol clarheite.
9 Des
enmag der súnder nút enphohen noch en-
ist sin nút wurdig, wan er erfúllet ist
mit der
ah suͦnden und mit bozheite, das do heiz-
set vinsternúzse.
10 Darumbe sprichet er:
11 "Dú vinster-
núzse noch enphohet
ai noch enbegrifet
ajnút das lieht."
12 Das ist des schúlt, wan die wege,
do dis
ak lieht solte inne gon, bekumberet unde
und versperret sint mit falscheite und mit
vinsternuzse.
13 Wan lieht und vinsternúzse en-
muͦgent nút mitenander geston, noch got
und creature.
14 Sol got in gon, so muͦz uberein
alcre-
ature uz gon
am.
15 Diz liehtes wúrt der mensche
wol gewar:
16 Wan er sich ze gotte keret, alze-
hant glestet und glentzet in ime ein lieht
und git im zerkennende, was er tuͦn und laz-
sen sol und vil guͦter wisunge, do er vor
nút abe enwuste noch verstunt.
17 Wannan
[19r]von
an weistú das?
18 Sich, das mercke:
19 Din hertze wúrt
dicke beruͤrt und gekert von der welte.
20 Wie
moͤhte das beschehen wan mit
aodirre inlúhtun-
gen
ao?
21 Das ist so zart und so gelústlich, das dich
alles des verdrúzset, das got oder goͤtlich nút
enist.
22 Ez reizset dich zuͦ gotte und wurst
vil guͦter manungen
ap gewar und dú enweist
nút, von wannen sú dir koment.
23 Das indewendi-
ge neigen enkumet enkeine wis von
aqden
creaturen
aq noch von keinre
ar wisungen.
24 Wan
was creature wiset oder wúrket, das kummet
alles von uzsen herzuͦ.
25 Aber der grunt, der wurt
alleine geruͤrret von disem wercke und ie du
dich me lidig haltest, ie me dú liehtes und
worheite und underscheides vindest.
26 Unde
darumbe verirrete nie kein mensche an kei-
nen dingen dan alleine umbe das, das er disen
von erst engangen was und sich uzsewen-
dig ze vil behoͤften
as wolte
at.
27 Sanctus
Augustinus sprichet
au:
28 "Vil ist der, dú lieht und worheit han gesuͦht,
und aber alles uzsenwendig, do sú nút enwas.
29 Des koment sie ze iungest
av also verre uz, das sú
niemerme
aw wieder heim noch wider in enkoment,
[19v]und des enhant sú dú warheit nút funden.
30 Wan
warheit, dú ist inwendig in dem grunde und nút
uzsewendig."
31 Wer nú wil finden lieht und
underscheit aller worheit, der warte und ne-
me war dirre geburte in im und in dem grun-
de, so werdent alle crefte erlúhtet und der uz-
ser mensche.
32 Wan alzehant so
ax got den
grunt geruͤret indewendig mit der warte
ay, so
wurfet sich das lieht in die crefte und kan der
mensche me underwilent, denne in iman gele-
ren múge.
33 Also sprichet der prophete:
34 "Ich habe verstanden
uber alle, die mich ie gelerten."
35 Sehent, umbe
das, das
az dis
ba nút geschinen noch gelúhten
enmag in dem sunder, darumbe ist das unbil-
lich
bb, das dise gebúrt in ime geschehen moͧge.
36 Diese gebúrt mag nút geston mit vinster-
núzse der sunden,
37 allei
nebc sú doch nút geschit in
den kreften, sunder in dem wesene und in dem
grunde der selen.
Abschnitt 8
1 Nu vellet ein frage:
2 Sit got
der vater gebirt alleine in dem wesenne und in
dem grunde der selen und nút in den creften,
was get es die krefte an?
3 Was sol ir dienst her
zuͦ, das sú sich her zú muͤzsigen sullent unde
[20r]disem viren?
4 Was not ist des, sit das es in den
kreften nút geschit?
5 Diz
bd ist wol gefraget.
Abschnitt 9
1 Nu mercke dise underscheidenheit:
2 Ein iecli-
che creature wúrket ir werg durch ein
ende.
3 Das ende ist allewege
bedes ersten
be in der mein-
nungen und ist
bf das iungeste in dem wercke.
4 Al-
so meinet got in allen sinen wercken gar ein
selig ende, das ist sich selben, und das er dú sele
mit allen iren kreften in das ende bringe, das
ist
bg sich selben.
5 Durch das wúrket got alle si-
ne werg.
6 Durch das gebirt der vater sinen sun in
der selen, das alle dú crefte der selen in das selbe ko-
ment.
7 Er loget
bh allen
bi dem, das in der selen ist, und
ladet es alles zuͦ dirre wirtschaft und zuͦ
disem hofe.
8 Nú het sich die sele
bjuzsewendic
zerspreitet
bj mit den kreften und zerstrowet
ecliche in ir werg: dú kraft
bkder sehen
bk in das
oͧge, dú kraft der gehoͤrde in
bldas ore
bl.
9 Und
bm alsus
sint ir werg deste krenker indewendig ze
wirkenne, wan ein iecliche zerspreitete craft
ist unvollekomen.
10 Herumbe wil sú indewen-
dig kreftecliche wirken, so múz sú wieder
heim ruͤfen allen iren kreften und samp-
[20v]nen von allen zerspreiten dingen in ein innen-
wendig wúrken
bn.
11 Sanctus
Augustinus sprichet:
12 "Dú sele ist
me, do sú minnet, denne do sú
bo deme libe
bp leben
git."
Abschnitt 10
1 Ein glichnúzse: Es was ein heidenischer
meister, der was gekeret uf eine kunst, das
was
bq rechenunge.
2 Er hete alle sine krefte
brdar-
an geleit
br und saz vor eschen und zalte dú
bsund suͦchte dú kunst.
3 Do kom einre und roͧfte
ein swert.
4 Der
bt enwuste nút, das ez der meister
was, und er
bu sprach:
5 "Balde sprich
bv oder ich toͤte dich."
6 Der
meister was so sere ingezogen, das er des
viandes
bw sach noch enhorte noch moͤhte ge-
mercken, was er meinde
bx.
7 Und
by der viant lange
und
bz vil geruͤfte
ca, do sluͦg er ime
cbdas hoͧbet
cb abe.
Abschnitt 11
1 Dis was umbe ein naturliche kunst ze gewinnen-
de.
2 Wie ungeliche me wir uns soltent en-
ziehen von allen dingen und samenen alle
ccunser krefte ze schoͧwende und zú bekennen-
de dú einige, unmezsige
cd, ungeschaffe
ceewi-
ge worheit!
3 Herzuͦ sammene alle dine sin-
ne, alle dine crefte, alle dine vernunft und al-
les din gehúcnúzse:
4 Das ker in den grunt,
do dirre schatz inne verborgen lit.
5 Sol diz ge-
[21r]schehen,
cfso wússest
cf, so mústú allen andern
cgwer-
ken enphallen und muͦst
ch komen in ein unw̍s-
sen, soltú dis vinden.
Abschnitt 12
1 Nu vellet eine frage:
2 Were ez nút edelre, das eine iegeliche craft
ir eigen werc behielte und das eine dú ande-
ren nút enhirderten
ci an iren wercken und das
ez oͧch got nút enhirderte
cj an sime wercke in
mir?
3 Mag denheine wise sin creaturliches
wissennes, das nút gehinderen
ck, als got alle ding
weis one hindernúzse
cl, als dú seligen tunt
cm?
4 Nú merckent diz underscheit:
5 Dú seligen sehent
cnin gotte ein bilde und in dem bilde bekennent
sú alle ding.
6 Jo, got selber, der sihet also in sich
und bekennet in ime alle ding.
7 Er endarf sich
nút keren von eime uf das andere, als wir múz-
sent.
8 Were ez also in diseme lebenne, das wir ei-
nen spiegel vor uns hettent alle zit, in
deme wir in eime oͧgenblicke alle ding se-
hent und bekantent in eime bilde, so enwere
uns wirken noch wússen kein hundernuz-
se
co.
9 Wan wir uns
cpnú abe
cp keren muͤzsent
von eime uffe das andere, darumbe mag ez nút
an uns an
cq eime gesin one hundernuzse des
[21v]andern.
10 Wan dú sele ist also gar gebunden mit
crden kreften, das sú mit in hine flúzset, wo
sú hine fliezsent.
11 Wan in allen den werc-
ken, dú sú wirkent, do muͦz dú sele bi
sin und mit andaht, oder sú enmoͤhtent ir
gewirken nút mit nihte.
12 Zerflúzset
cs sú
denne mit irre andaht zuͦ úzserlichen werc-
ken, so muͦz sú von not indewendig deste
krenker sin an
ctirme indewendigeme werc-
ke
ct.
13 Wan zú dirre geburt so wil got und
muͦz haben eine ledige, unbekumberte, vrie,
ledige
cu sele, in der nút ensi den er alleine,
noch dú nihtes noch niemannes enwar-
test
cv denne sin alleine.
14 Heruf sprach
Cristus:
15 "Wer
úht anders minnet denne mich," - und zalte va-
ter und muͦter und vil anderre dinge - "der en-
ist min nút wert
cw."
16 "Ich enbin nút komen
cx,
frieden ze machende
cy, sunder das swert, umbe
das ich alle ding
cz abegescheide,
dadas swert
da, den
bruͦder, das kint, dú muͦter, den frunt, der
gewerliche din viant ist."
17 Wan was dir hei-
melich ist
db, das ist gewerliche din viant.
18 Wil
din oͧge alle ding sehen und din ore alle
[22r]ding hoͤren und din hertze alle ding geden-
ken - in der worheit: in allen disen dingen
muͦz dine sele zerstrowet werden.
19 Darum-
be sprichet ein meister:
20 "Wenne der mensche ein inde-
wendig werg sol wirken, so muͦz er alle
sine krefte inziehen rehte als in einen
winkel siner selen und sich verbergen vor
allen bilden und formen.
21 Und also
dc mag er wir-
ken.
22 Hie muͦz er komen in ein vergessen und
in ein nútwúszen.
23 Ez muͦz sin in einer
stille und in eime swigene, do diz wort sol
gehoͤrt werden."
24 Men enmag disem worte
mit núte bas
ddzuͦ komen
dd denne mit stilheit
und mit swigende.
25 Do mag mens hoͤren und
aldo verstat mens rehte in dem unwúszen-
de.
26 Do men nút enweiz, do wiset ez
de und of-
fenbort
df sich.
Abschnitt 13
1 Nu
dg moͤhtent ir
dh sprechen:
2 "Herre, ir
setzent alles unser heil in ein unwússen.
3 Das lutet als ein gebreste.
4 Got het den men-
schen geschaffen
di, das er wúsze, als der prophete
sprach
dj:
5 "Herre, mache sú wússende."
6 Wo
dk ein un-
wússen ist, das
dl ist gebreste und ist itel
dm.
7 dnEr ist
dnein vihelicher mensche, ein affe
do, ein tore."
[22v]
8 Und
dp das ist wor, alse lange
dq er in dem unwús-
sende blib
et
dr.
9 Men sol hie komen in ein úber-
formet wiszen noch diz unwússen ensol
nút komen von unwúzsende.
10 Mer: von wús-
sende sol men komen in ein unwúzsen
ds.
11 Und
hie
dt, do wir
dusint in
du lidende, do sin wir volle-
komenre, denne ob wir warhtent.
12 Darum-
be sprichet ein meister, das die craft des hoͤrendes
vil edelre si den die kraft des sehendes, wan
men leret me wizheit mit dem
dv hoͤrende den-
ne mit dem
dw sehende und lebet hie me in der
wizheit.
Abschnitt 14
1 Men vindet von eime heidenschen
meister, do der
dx lag
dyan sime tode
dy, do rettent si-
ne iungern vor im von grozser kunst, und
er huͦp sin hoͧbet uf also sterbende und hor-
te zuͦ und sprach:
2 "Eya, lont mich noch diese
kunst lernen, das ich ir ewecliche gebruche."
Abschnitt 15
1 Das hoͤren bringet me in, aber das sehen
wiset me uz, jo, das werc des sehendes an i-
me selber.
2 Und derumbe sullen wir in deme
ewigen lebenne vil seliger sin in der kraft
des horendes denne in der kraft des sehendes.
3 Wan das werg des hoͤrendes des ewigen wor-
[23r]tes, das ist in mir, und das werc des sehendes
dz get
von mir.
4 Und das hoͤren bin ich lidende und
ea das
sehen
eb wúrkende.
Abschnitt 16
1 Aber unser selikeit lit
nút an unsern wercken, mer an dem, das wir
got lident.
2 Wan also vil got edelre ist denne
dú creaturen
ec, alse vil ist das werg gottes edel-
re denne das mine.
3 Jo, von unmessiger minnen
het got unser selikeit geleit in ein liden,
wen wir me lident denne wir
ed wirkent und
ungeliches
ee vil
ef me nement, den
egwir sin
egge-
bent.
4 Und ein iegeliche gobe bereitet dú
enphenlicheit zuͦ einre núwen goben, jo,
zuͦ einre merren goben.
5 Ein iegeliche goͤt-
lich gobe witert die enphenlicheit und
dú begerunge zuͦ eime
eh grozsern
eienphohen-
de.
6 Und herumbe sprechent etliche meistere, das an
dem si dú sele gotte ebenmeszig. Wan alse
got unmeszig ist an dem gebende, als ist
oͧch dú sele unmeszig an deme nemende
oder enphohende.
7 Und als got ist almehtig
an dem wirckende, als ist dú sele abgrun-
dig an deme lidende.
8 Und darumbe wúrt
sú úberformet mit gotte und in gotte.
9 Got,
[23v]der sol wúrcken, und sol dú sele liden:
10 Er sol sich
selben bekennen und minnen in ir, sú sol be-
kennen mit
ej bekantnúzse und sol minnen
mit siner minnen.
11 Und darumbe ist sú vil
seliger mit deme sinen denne mit den
ek iren
und also
oͧch
el ir selikeit me ist gelegen in
sime wúrkende denne in dem iren.
Abschnitt 17
1 Sanctus
Dyo-
nisiusemiungern vrogetent
Dyonisiumem, war-
umbe sú
Thymotheus alle fúrliefe an
vollekomenheit.
2 Do sprach
enThymotheus:
3 "Der ist ein
eogoͤtlicher lidender
eo man, der in dem wol kunde.
4 Der fúrliefe alle menschen."
5 Und alsus enist
din unwúzsen nút ein gebreste, sunder
din oͤberste
ep vollekomenheit, und din liden
ist alsus din oͤberste werg.
6 Und alsus in dir-
re wise muͦst du abslahen alle dine werc
und
eq tuͦn swigen alle dine crefte, soltú in der
warheit bevinden dise geburt.
7 In dir sol-
tu vinden den gebornen.
8 Alles das, das dú anders
vinden maht, das muͦstu fúrloͧfen und zuͤ-
rúcken werfen.
Abschnitt 18
1 Das wir alles das fúrloͧfent
und verlierent, das disem gebornen kúnige
nút wol gevellet, des helfe uns der, der dar-
[24r]umbe ist worden des menschen kint, das wir
werdent gottes kint.
2 Amen.